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Pressemitteilung 76/2025

Neben Beruf auch Ausbildungsabschluss maßgeblich für Verdienst

Im Schnitt 792 Euro mehr pro Monat durch abgeschlossene Berufsausbildung

Vollzeitbeschäftigte erhielten im April 2024 einen durchschnittlichen Bruttoverdienst von 4 921 Euro im Monat (ohne Sonderzahlungen) und damit 7,7 % (353 Euro) mehr als noch im Vorjahr. Dieses Durchschnittsgehalt bezieht sich auf die Wirtschaftszweige Land- und Fortwirtschaft, Fischerei, das Produzierende Gewerbe und den Dienstleistungsbereich (Gesamtwirtschaft). Wie das Statistische Landesamt mitteilt, gibt es dabei nicht nur zwischen den verschiedenen Wirtschaftszweigen, sondern auch zwischen den unterschiedlichen Berufen zum Teil deutliche Verdienstunterschiede.

Betrachtet man die monatliche Bruttovergütung nach übergeordneten Berufsbereichen, schneiden Berufe im Bereich »Land-, Forst-, Tierwirtschaft und Gartenbau« mit im Schnitt 3 181 Euro brutto pro Monat beim Verdienst weiterhin am schlechtesten ab, auch wenn dies gegenüber April 2023 ein Verdienstplus von 18,8 % bedeutet. Bei Berufen im Bereich »Naturwissenschaft, Geografie und Informatik« liegt der Durchschnittsverdienst mit 5 945 Euro pro Monat (+5,4 % gegenüber April 2023) immer noch deutlich höher. Der Verdienstabstand zwischen beiden Berufsbereichen verringerte sich aber im Vergleich zum Vorjahr. Hierbei sind die Informatik- und anderen IKT-Berufe (Informations- und Kommunikationstechnik) mit 6 277 Euro brutto monatlich im Schnitt sehr hoch vergütet.

Neben der Berufswahl ist auch der berufliche Ausbildungsabschluss von entscheidender Bedeutung für den Verdienst einer Person. Je höher der (Aus‑)Bildungsabschluss, desto höher ist in der Regel auch der Verdienst der Arbeitnehmenden. So erhielten Vollzeitbeschäftigte im Südwesten mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung im April 2024 durchschnittlich 4 239 Euro brutto im Monat, während Beschäftigte ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 3 447 Euro und damit 792 Euro weniger monatlich verdienten. Konnte ein Meister-, Techniker-, oder Fachschulabschluss (5 548 Euro) oder ein Bachelorabschluss (5 566 Euro) nachgewiesen werden, lag der Bruttoverdienst noch einmal deutlich höher, wobei beides 2024 etwa gleich hoch vergütet wurde. Im Schnitt 7 300 Euro pro Monat und damit wiederum deutlich mehr verdienten Arbeitnehmende, die einen Master- oder gleichwertigen Abschluss hatten. Bei Vollzeitkräften mit Promotion oder Habilitation betrug der Durchschnittsverdienst sogar 8 799 Euro brutto im Monat.

Investitionen in die (Aus‑)Bildung lohnen sich also zumeist auch hinsichtlich der monetären Vergütung. Zumal deutschlandweit, und so auch im Südwesten, gut ausgebildete Fachkräfte dringend gesucht werden. Dies gilt auch für viele Ausbildungsberufe, bei denen es in Baden-Württemberg zum Teil deutliche Engpässe gibt. Einige, der von der Bundesagentur für Arbeit als Engpassberuf bewerteten Tätigkeiten, für die eine anerkannte Berufsausbildung benötigt wird, wurden im April 2024 über dem durchschnittlichen Verdienst für Ausbildungsberufe entlohnt. So erhalten etwa Altenpflege-Fachkräfte in Vollzeit 4 393 Euro pro Monat und Fachpersonal in der Gesundheits- und Krankenpflege 4 478 Euro pro Monat. Allerdings gibt es auch viele Ausbildungsberufe mit Fachkräftemangel, die unter dem Durchschnittsverdienst für Personen mit anerkanntem Berufsabschluss angesiedelt waren. Medizinische Fachangestellte (3 227 Euro pro Monat) und Fachkräfte im Hotelservice (3 042 Euro pro Monat) sowie verschiedene weitere Engpassberufe z. B. im Handwerk verdienten beispielsweise – trotz Verdienststeigerungen im Vergleich zum Vorjahr – im Schnitt weiterhin deutlich unter dem Durchschnittsverdienst von Personen mit anerkanntem Berufsabschluss.‬

Tabelle 1

Durchschnittliche Bruttomonatsverdienste der vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmenden in Baden-Württemberg im April 2024 nach Berufsbereichen
Berufsbereiche1) Bruttomonatsverdienst2)
Euro

1) Berufsbereiche nach KldB 2010 (überarbeitete Fassung 2020).

2) Arithmetisches Mittel; Bruttomonatsverdienst ohne Sonderzahlungen; für Wirtschaftszweige A-S nach Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008.

Quelle: Verdiensterhebung April 2024

Land-, Forst-, Tierwirtschaft, Gartenbau 3.181
Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit 3.794
Militär 3.926
Bau, Architektur, Vermess., Gebäudetechn. 4.209
Rohstoffgewinnung, Produktion, Fertigung 4.606
Kaufm.Dienstl., Handel, Vertrieb, Tourismus 4.682
Gesundheit, Soziales, Lehre u. Erziehung 5.217
Geisteswissenschaften, Kultur, Gestaltung 5.827
Unternehmensorga, Buchhalt., Recht, Verwalt. 5.856
Naturwissenschaft, Geografie, Informatik 5.945
Durchschnittlicher Verdienst (alle Berufe) 4.921

Tabelle 2

Durchschnittliche Bruttomonatsverdienste der vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmenden in Baden-Württemberg im April 2024 nach beruflichem Ausbildungsabschluss
Beruflicher Ausbildungsabschluss1) Bruttomonatsverdienst2)
Euro

1) Beruflicher Ausbildungsabschluss nach Tätigkeitsschlüssel 2010.

2) Arithmetisches Mittel; Bruttomonatsverdienst ohne Sonderzahlungen; für Wirtschaftszweige A-S nach Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008.

Quelle: Verdiensterhebung April 2024.

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 3.447
Anerkannter Berufsabschluss 4.239
Meister-/Techniker-/Fachschulabschluss 5.548
Bachelor 5.566
Diplom/Magister/Master/Staatsexamen 7.300
Promotion/Habilitation 8.799
Durchschnittlicher Verdienst (alle Abschlüsse) 4.921

Tabelle 3

Durchschnittliche Bruttomonatsverdienste der vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmenden in Baden-Württemberg im April 2024 nach ausgewählten Ausbildungsberufen
Ausbildungsberufe1) Bruttomonatsverdienst2)
Euro

1) Ausbildungsberufe mit Anforderungsniveau Fachkraft gemäß Tätigkeitsschlüssel 2010; soweit nicht anders benannt ohne Spezialisierung; Engpassberufe in Baden-Württemberg gemäß Analyse Bundesagentur für Arbeit 2023 (Auswahl).

2) Arithmetisches Mittel; Bruttomonatsverdienst ohne Sonderzahlungen; für Wirtschaftszweige A-S nach Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008.

Quelle: Verdiensterhebung April 2024.

Aus- und Trockenbau (2.658)
Hotelservice 3.042
Medizinische/r Fachangestellte/r 3.227
Holzbe- und verarbeitung (3.309)
Glaserei (3.441)
Bautischlerei 3.465
Orthopädie-, Rehatechnik 3.536
Zimmerei 3.755
Steuerberatungsfachkraft 3.853
Sanitär-, Heizung-, Klimatechnik 3.856
Tiefbau 4.046
Speditions-, Logistikkaufleute 4.155
Lebensmittelherstellung 4.199
Altenpflege 4.393
Gesundheits- und Krankenpflege 4.478
Medizintechnik 4.558
Isolierungsfachkraft 4.862
Energie- und Kraftwerkstechnik 5.249
Durchschnitttsverdienst von Personen mit Ausbildungsabschluss 4.239

Weitere Informationen

Methodische Hinweise

Die hier dargestellten Ergebnisse stammen aus der Verdiensterhebung 2024 und beziehen sich auf den repräsentativen Erhebungsmonat April des Jahres. Sonderzahlungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld werden beim Bruttoverdienst nicht mit abgebildet.

Als Durchschnittswerte der Verdienste werden die jeweiligen arithmetischen Mittel ausgewiesen. Das arithmetische Mittel wird gebildet, indem die Summe aller Werte durch die Anzahl der Werte dividiert wird.

Die genannten Engpassberufe beruhen auf der Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit (BA) im Jahr 2023. Hierzu zählten u. a. diverse Handwerksberufe, wie etwa Fachkräfte für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Zimmerei, Aus- und Trockenbau oder für Medizin-, Orthopädie- und Rehatechnik, aber z. B. auch Steuerberatungsfachkräfte oder Fachkräfte in der Lebensmittelherstellung. Zur Bestimmung der Engpassberufe wird zum Beispiel die berufsspezifische Arbeitslosenquote berücksichtigt oder ob es im jeweiligen Beruf verhältnismäßig viele unbesetzte Stellen in Baden-Württemberg gibt und wie lange es durchschnittlich dauert, diese zu besetzen (Vakanzzeit).

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