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Pressemitteilung 303/2024

Rohstoffentnahme in Baden-Württemberg ging um 9,6 % im Vergleich zu 2018 zurück

»Umweltökonomische Gesamtrechnungen der Länder« (UGRdL): aktualisierte Umweltindikatoren jetzt in der Regionaldatenbank

Berechnungen des Arbeitskreises »Umweltökonomische Gesamtrechnungen der Länder« (AK UGRdL) zufolge betrug die inländische verwertete Rohstoffentnahme im Jahr 2022 in Baden-Württemberg insgesamt 102,7 Millionen (Mill.) Tonnen, ein Anteil von fast 11 % an der verwerteten Rohstoffentnahme aller Bundesländer, die bei 963,9 Mill. Tonnen lag. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Rohstoffentnahme im Land damit erneut zurückgegangen (−4 %). Insgesamt betrug der Rückgang im Vergleich zum Jahr 2018 rund 9,6 %. Zuvor waren zwischen 2015 und 2018 jeweils deutliche Zunahmen zu verzeichnen. Knapp 81 % der verwerteten Rohstoffentnahmen (83 Mill. Tonnen) machten nicht erneuerbare (abiotische) Rohstoffe aus. Hinzu kamen 19,7 Mill. Tonnen biotische Rohstoffe, das heißt Biomasse pflanzlichen und tierischen Ursprungs. Die abiotischen Rohstoffe setzten sich aus 416 Tausend Tonnen an fossilen Energieträgern und 82,6 Mill. Tonnen an mineralischen Rohstoffen zusammen, bei denen es sich ganz überwiegend um Baumineralien handelt. Zu der verwerteten inländischen Rohstoffentnahme kommen zudem die nicht verwertete Rohstoffentnahme sowie der Import aus dem Ausland und der Empfang aus anderen Bundesländern hinzu.

Auch das gezielte Ausbringen von Materialien in die Umwelt, um beispielsweise die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen oder die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, ging in Baden-Württemberg langfristig zurück. Dieser so genannte dissipative Gebrauch von Produkten war im Jahr 2022 um 5,7 % niedriger als im Vorjahr und betrug rund 2,4 Mill. Tonnen, 7,8 % der bundesweiten Menge. Zu den ausgebrachten Produkten gehören organische und mineralische Dünger, Streusalz, Saatgut und Pflanzenschutzmittel. Gegenüber 2010 belief sich der Rückgang sogar auf annähernd 20 %. Ursächlich für den tendenziellen Rückgang dürften strengere gesetzliche Vorgaben, technologische Entwicklungen sowie ökonomische Faktoren sein. Für kurzfristige Schwankungen spielt auch die Witterung eine Rolle.

Der AK UGRdL veröffentlicht jährlich Daten und Indikatoren zur Inanspruchnahme der Umwelt in den Bundesländern und dokumentiert damit die Wechselwirkungen zwischen Wirtschaft, privaten Haushalten und Umwelt im Zeitvergleich. Dabei handelt es sich unter anderem um Kenngrößen wie die Abgabe aufbereiteten Abfalls, Stromerzeugung und Energieverbrauch, Flächennutzung und Flächenverbrauch, Material-, Energie, sowie Wasser- und Abwasserflüsse, Treibhausgasemissionen, Rohstoffverbrauch, Kraftfahrzeugbestand, Fahrleistungen sowie Umsätze und Beschäftigte in der Umweltschutzwirtschaft. Darüber hinaus werden Intensität und Produktivität verschiedener Einsatzfaktoren (wie beispielsweise Rohstoffe, Energie, Wasser etc.) dargestellt.

Diese und zahlreiche weitere Umweltindikatoren der UGRdL auf Länderebene finden Sie ab sofort in der Regionaldatenbank im Statistikportal der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder. Auch über das interaktive Dashboard können aktualisierte Umweltdaten der Bundesländer im Vergleich abgerufen werden. Darüber hinaus ist eine Trendanalyse zu ausgewählten Umwelt- und Nachhaltigkeitsindikatoren für die Bundesländer verfügbar.

Tabelle 1

Rohstoffentnahme im Jahr 2022 nach Bundesländern
Land Rohstoffentnahme
Insge­samt davon
inländisch Import aus dem Ausland Empfang aus anderen Bundes­ländern
verwer­tete inlän­dische Roh­stoffent­nahme nicht verwer­tete inlän­dische
Roh­stoffent­nahme
1.000 Tonnen
Stadtstaaten 158.228 2.594 3.594 52.319 99.721
Baden-Württemberg 299.365 102.718 52.728 57.892 86.027
Bayern 405.820 156.848 82.867 68.914 97.190
Brandenburg 432.726 55.504 301.666 24.221 51.335
Hessen 208.356 47.163 60.846 20.558 79.790
Mecklenburg-Vorpommern 75.200 32.148 11.821 8.463 22.768
Niedersachsen 333.192 82.075 36.598 95.503 119.016
Nordrhein-Westfalen 978.095 206.948 494.762 163.526 112.859
Rheinland-Pfalz 153.592 51.216 18.693 18.447 65.236
Saarland 35.083 4.394 2.403 15.246 13.040
Sachsen 444.251 87.297 300.246 11.572 45.136
Sachsen-Anhalt 190.504 63.452 58.458 18.039 50.556
Schleswig-Holstein 97.433 36.268 16.287 15.392 29.485
Thüringen 90.553 35.234 15.271 4.524 35.523
Quelle: Arbeitskreis Umweltökonomische Gesamtrechnungen der Länder (AK UGRdL) 2024.

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