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Pressemitteilung 265/2025

Rückgang der Schülerzahl an Grundschulen nach dem Schuljahr 2028/29 zu erwarten

An weiterführenden Schulen nimmt die Schülerzahl noch länger zu.

Im Schuljahr 2024/25 gab es in Baden-Württemberg 419.100 Grundschülerinnen und Grundschüler. Seit dem Schuljahr 2020/21 bis zum Schuljahr 2024/25 gab es bereits einen Zuwachs um 38.900 (10,2 %). Nach der aktuell veröffentlichten Schülervorausberechnung 2025 steigt die Zahl bis zum Schuljahr 2028/29 auf rund 442.700 weiter an, einschließlich der neu gebildeten Juniorklassen. Das bedeutet einen Zuwachs um nochmals 23.600 (5,6 %). Nach dem Schuljahr 2028/29 ist dann ein Rückgang der Schülerzahl an Grundschulen zu erwarten, stellt das Statistische Landesamt Baden-Württemberg fest.

An weiterführenden allgemeinbildenden Schulen setzt sich hingegen die Zunahme der Schülerzahl noch bis zum Schuljahr 2032/33 fort. Gegenüber der Schülerzahl von 734.000 im Schuljahr 2024/25 wird noch ein Zuwachs um 64.900 (8,8 %) erwartet auf einen Spitzenwert von 798.900. An weiterführenden Schulen wird erst nach dem Schuljahr 2032/33 mit dem Beginn eines kontinuierlichen Rückgangs der Schülerzahl gerechnet.

Grund für diese Entwicklungen ist hauptsächlich die nach 2016 gestiegene Zahl der Geburten. Im Coronajahr 2021 erreichte sie einen langjährigen Höchstwert von 113.500. Ab dem Jahr 2022 ging die Zahl der Geburten in Baden-Württemberg stark zurück und lag 2024 nur noch bei 97.500.

Mit entsprechender Verzögerung erreicht diese Entwicklung auch die Grundschulen und führt dort gegenüber dem berechneten Höchststand im Schuljahr 2028/29 zu einem Rückgang der Schülerzahlen um voraussichtlich 37.400 bzw. 8,4 % bis zum Schuljahr 2032/33. Gegenüber dem Schuljahr 2024/25 wird die Schülerzahl an Grundschulen im Schuljahr 2032/33 voraussichtlich um 13.800 (-3,2 %) niedriger liegen.

Zum Schuljahr 2026/27 werden an den Grundschulen sogenannte Juniorklassen geschaffen, die Kinder mit Förderbedarf auf einen erfolgreichen Start in die erste Klasse vorbereiten sollen. Nach Planung des Kultusministeriums Baden-Württemberg werden diese auf 12.100 Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2028/29 anwachsen. Da Kinder in Juniorklassen offiziell eingeschult sind, im Gegensatz zu Kindern in Grundschulförderklassen, trägt dies zusätzlich zum Wachstum der Schülerzahl an Grundschulen bei. 

An den weiterführenden Schulen wirkt sich die Geburtenentwicklung nochmals um vier Jahre verzögert aus. Die bereits erfolgte Zunahme seit dem Schuljahr 2020/21 um 18.940 (2,6 %) auf das Schuljahr 2024/25 war moderat und überwiegend durch die Zuwanderung aus der Ukraine bedingt.

Nach Ergebnissen der Schülervorausberechnung 2025 steigt die Schülerzahl hier künftig verstärkt. Dies wird durch die stärkeren Jahrgänge verursacht, die aus den Grundschulen nachrücken. Bis zum Schuljahr 2031/32 werden rund 771.000 Schülerinnen und Schüler erwartet. Das bedeutet einen weiteren Zuwachs gegenüber 2024/25 um 37.000 (5,0 %). 

Zum Schuljahr 2032/33 steigt die Schülerzahl nochmals sprunghaft um weitere 28.000 (3,6 %). Grund dafür ist die flächendeckende Wiedereinführung des 9-jährigen Bildungsganges an den Gymnasien (G9). Der erste flächendeckende G9 Jahrgang wurde zum Schuljahr 2024/25 in die Gymnasien eingeschult und erreicht im Schuljahr 2032/33 die Abschlussklasse anstatt die Schule zu verlassen. Im Schuljahr 2012/13 hatte es durch die Einführung des G8 einen entsprechenden Rückgang der Schülerzahl gegeben.

Da aus den Grundschulen schwächere Jahrgänge nachrücken, wird mittelfristig auch an den weiterführenden Schulen die Schülerzahl zurückgehen. Dieser Rückgang beginnt voraussichtlich nach dem Schuljahr 2032/33 und wird aus heutiger Sicht lange anhalten.

Unterstellt ist bei den Berechnungen eine anhaltend niedrige Geburtenrate von 1,44 Kindern je Frau (TFR) aber eine recht hohe Netto-Zuwanderung von 55.000 Personen jährlich. Sollte sich die Bevölkerungszahl in der Zukunft deutlich anders entwickeln als unterstellt, wird sich dies auch auf die Schülerzahlen auswirken. Insofern beschreibt die Schülervorausberechnung nur ein mögliches – wenn aus heutiger Sicht auch recht wahrscheinliches – Entwicklungsszenario.

Weitere Informationen

Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg erstellt jährlich eine Schülervorausberechnung im Auftrag des Kultusministeriums. Der Schülervorausberechnung 2025 liegt die Bevölkerungsfortschreibung zum 31.12.2024 zugrunde sowie die Bevölkerungsvorausberechnung mit Basis 2023 in der Hauptvariante. Die Ergebnisse der Schülervorausberechnung wurden auf volle 100 gerundet. Es kann zu rundungsbedingten Abweichungen bei Summenbildung kommen.

Weitere Ergebnisse werden im Internetangebot des Statistischen Landesamtes veröffentlicht. Dort finden Sie ebenfalls methodische Hinweise zur Schülervorausberechnung und zu einem späteren Zeitpunkt auch einen ausführlichen Monatsheftartikel.

Als Grundschulen zählen die Grundschulen einschließlich Grundschulen im Verbund mit einer Gemeinschaftsschule. Schülerinnen und Schüler in Grundschulförderklassen, in der Primarstufe von Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren sowie von Freien Waldorfschulen sind in der Schülerzahl der Grundschulen nicht inkludiert.

Die nachgewiesene Schülerzahl an weiterführenden Regelschulen schließt die Primarstufe an den Freien Waldorfschulen sowie an Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren mit ein, nicht jedoch die Primarstufe in Gemeinschaftsschulen, diese ist den Grundschulen zugerechnet. Nicht enthalten sind die Schülerinnen und Schüler des zweiten Bildungswegs (rund 1.800).

Methodische Hinweise zur Schülervorausberechnung 2025

Themenseite „allgemeinbildende Schulen“

Themenseite „berufliche Schulen“

Themenseite „Geburten und Sterbefälle“

Statistikdatenbank-BW: Statistik der allgemeinbildenden Schulen

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