Rund 9.500 inklusiv beschulte Kinder und Jugendliche an Regelschulen in Baden-Württemberg
Zuwachs um rund 48 % seit Einführung des inklusiven Unterrichts
Seit zehn Jahren bieten allgemeinbildende Regelschulen in Baden-Württemberg inklusiven Unterricht für Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein Sonderpädagogisches Bildungsangebot an. Im ersten Jahr wurden 6.453 Kinder und Jugendliche inklusiv unterrichtet. In den folgenden Jahren wurde das Angebot kontinuierlich ausgeweitet. So stieg die Zahl der inklusiv beschulten Kinder im Schuljahr 2017/18 auf 8.624. Im Schuljahr 2024/25 wurden insgesamt 9.532 Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg inklusiv unterrichtet. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Zuwachs von etwa 400 Kindern. Seit Einführung des inklusiven Unterrichts ist die Zahl um rund 48 % gestiegen, wie das Statistische Landesamt mitteilt.
43 % der inklusiv beschulten Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg besuchten im Schuljahr 2024/25 eine Grundschule, 57 % eine weiterführende Regelschule. Innerhalb der weiterführenden Regelschulen dominierten die Gemeinschaftsschulen in der Sekundarstufe I mit 53,4 %, gefolgt von Werkreal-/Hauptschulen mit 26,4 % und Realschulen mit 14,7 %. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die ein allgemeinbildendes Gymnasium besuchten, lag bei 2,7 %.
Seit 2015/16 hat sich die Verteilung der inklusiv beschulten Schülerinnen und Schüler verändert. Der Anteil an Realschulen ist um 7,7 Prozentpunkte gestiegen, an der Sekundarstufe I der Gemeinschaftsschulen um 4,5 Prozentpunkte. Im Gegensatz dazu haben die Werkreal-/Hauptschulen um 13,4 Prozentpunkte verloren. Ein Grund dafür ist, dass viele Werkrealschulen in den letzten Jahren zu Gemeinschaftsschulen umgewandelt wurden.
Bei den inklusiv beschulten Schülerinnen und Schülern dominierte der Förderschwerpunkt Lernen mit 60,5 %. Im Vergleich zu 2015/16 zeigt sich jedoch ein Rückgang um 5,5 Prozentpunkte. 14,9 % der Schülerinnen und Schüler wurden im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung unterrichtet, was einen Anstieg von 5,6 Prozentpunkten innerhalb der letzten zehn Jahre darstellt. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt Sprache liegt bei 9,4 %, was einen Zuwachs von 2,4 Prozentpunkten im Vergleich zum Schuljahr 2015/16 darstellt. Im Gegenzug hat sich der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung um 0,6 Prozentpunkte verringert und liegt nun bei 8,8 %.
Weitere Informationen
Inklusion:Der Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot kann seit dem Schuljahr 2015/16 im Rahmen eines inklusiven Bildungsangebots an einer allgemeinen Schule oder an einem sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) eingelöst werden.
Förderschwerpunkte:Das Sonderpädagogische Bildungsangebot wird in acht Förderschwerpunkten angeboten: (1) Lernen, (2) Sprache, (3) emotionale und soziale Entwicklung, (4) Sehen, (5) Hören, (6) geistige Entwicklung, (7) körperliche und motorische Entwicklung sowie (8) Schüler/-innen in längerer Krankenhausbehandlung. Der Förderschwerpunkt (8) wird nur an Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren angeboten.
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