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Pressemitteilung 293/2025

Statistischer Jahresrückblick 2025

Statistische Daten rund um besondere Ereignisse des ausklingenden Jahres.

Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft, Medien sowie Bürgerinnen und Bürger greifen über das ganze Jahr auf die Daten der amtlichen Statistik zurück, wenn es um Planungen und Entscheidungen mit erheblichen Auswirkungen geht. Ganz gleich ob Konjunkturentwicklung, Bevölkerungsstruktur, Außenhandel oder Preisentwicklung: Ohne valide Zahlen bliebe vieles bloße Spekulation. Zum Jahresende ist dies Anlass für unseren „Statistischen Jahresrückblick“.

Januar

Bulgarien und Rumänien treten dem Schengenraum vollständig bei

Zu Jahresbeginn 2025 wurden Bulgarien und Rumänien vollständige Mitglieder des Schengenraums. Seit dem Jahr 2000 sind per Saldo insgesamt 156.000 Personen aus Rumänien und 44.000 Personen aus Bulgarien nach Baden-Württemberg gezogen. Dabei erfolgte der stärkste Zuzug wenige Jahre nach dem 2007 erfolgten EU-Beitritt der beiden Staaten: Alleine zwischen 2011 und 2019 waren per Saldo mehr als 145.000 Zuzüge aus den beiden südosteuropäischen Staaten zu verzeichnen. Das Wanderungsgeschehen der vergangenen Jahre ist hingegen stark durch den kurzfristigen Zu- und Wiederfortzug von Saisonarbeitskräften geprägt: Im Jahr 2024 kamen auf knapp 38.000 Zuzüge aus Bulgarien und Rumänien gut 41.000 Fortzüge aus Baden-Württemberg, sodass im Ergebnis ein knappes Minus zu verzeichnen war. Gut die Hälfte (19.000) der Zuzüge aus Rumänien und Bulgarien im Jahr 2024 entfiel auf Männer im Alter von 18 bis 48 Jahren.

Amtseinführung des US-Präsidenten Donald Trump am 20. Januar 2025

Die Vereidigung Donald Trumps zum US-Präsident im Januar war nicht nur für die USA, sondern auch für Baden-Württemberg von Relevanz. Die baden-württembergischen Exporte in die USA lagen im Berichtszeitraum Januar bis September 2025 bei einem Gesamtwert von über 23,7 Milliarden Euro. Trotz eines Rückgangs um 11,3 % zum Vorjahreszeitraum waren die USA damit auch in den ersten drei Quartalen 2025 das wichtigste Zielland von Südwestwaren. Wie aus den vorläufigen Ergebnissen der Außenhandelsstatistik weiter hervorgeht, stellten „Kraftwagen und Kraftwagenteile“ (26,2 %), „Pharmazeutische u. ä. Erzeugnisse“ (24,0 %) sowie „Maschinen“ (21,5 %) dabei die wichtigsten Exportwaren dar, auf die zusammen fast drei Viertel (71,6 %) des Gesamtwertes aller baden-württembergischen Ausfuhren in die USA entfielen. In allen drei genannten Bereichen lag der jeweilige Exportwert von Januar bis September 2025 unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums: Bei „Kraftwagen und Kraftwagenteilen“ sank der Ausfuhrwert um 13,4 %, während „Maschinen“ sowie „Pharmazeutische u. ä. Erzeugnisse“ Rückgänge von 14,9 % bzw. 12,8 % verzeichneten.

Die baden-württembergischen Einfuhren aus den USA beliefen sich im selben Zeitraum auf einen Gesamtwert von rund 14,9 Milliarden Euro (+6,8 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum). Davon entfielen 4,9 Milliarden Euro bzw. 32,8 % auf „Pharmazeutische u. ä. Erzeugnisse“. Binnen Jahresfrist hat sich der Einfuhrwert pharmazeutischer Produkte aus den Vereinigten Staaten zum aktuellen vorläufigen Stand um 43,9 % erhöht.

Februar

Bundestagswahl am 23. Februar 2025

Bei der vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar 2025 gaben in Baden-Württemberg 83,4 % der 7,7 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Dies war die höchste Wahlbeteiligung seit der Bundestagswahl 1983. Stärkste Kraft im Land wurde die CDU mit 31,6 % der Zweitstimmen, gefolgt von der AfD (19,8 %), der SPD (14,2 %) und den GRÜNEN (13,6 %).

März

Warnstreiks in Kliniken und Pflegeeinrichtungen

Die Warnstreiks in Kliniken und Pflegeeinrichtungen machten im März 2025 nicht nur auf den Tarifstreik aufmerksam, sondern auch auf den Bedarf an Pflegekräften in ambulanter und stationärer Pflege, der mit der wachsenden Zahl pflegebedürftiger Menschen steigt. Zum Jahresende 2023 waren in Baden-Württemberg in Pflegeeinrichtungen insgesamt 149.274 Personen beschäftigt. Das waren 68 % mehr als Ende 2003. Damals arbeiteten 88.603 Menschen in Pflegeheimen und bei Pflegediensten. Im selben Zeitraum hat sich die Zahl der Pflegebedürftigen, die durch Pflegeeinrichtungen versorgt werden, um 62 % von 120.845 auf 195.644 erhöht.

Zwar ist die Zahl der Beschäftigten in Pflegeeinrichtungen über die Jahre gestiegen, allerdings arbeiten viele von ihnen in Teilzeit. Waren es im Jahr 2003 gut die Hälfte, die in Teilzeit arbeiteten (53,2 %), stieg der Anteil der Teilzeitbeschäftigen im Jahr 2023 auf zwei Drittel (66,6 %). Im Vergleich zu anderen abhängig Beschäftigten ist die Teilzeitquote im Pflegebereich damit überdurchschnittlich hoch: Über alle Wirtschaftszweige hinweg arbeiteten nach Ergebnissen der Bundesagentur für Arbeit im Jahr 2023 nur 30 % der abhängig Beschäftigten in Teilzeit. 

Viele der Beschäftigten in Pflegeeinrichtungen haben andere Berufe erlernt oder gar keinen Berufsabschluss erworben. So verfügten 24,2 % der Beschäftigten im Jahr 2023 über einen Berufsabschluss außerhalb der pflege- und betreuungsbezogenen Berufe. Zudem hatten 16,9 % des Personals überhaupt keinen Berufsabschluss. Die wichtigsten Pflegeberufe stellen die Altenpflege (2023 mit 24,3 % der Beschäftigten) und die Gesundheits- und Krankenpflege (2023 mit 11,0 % der Beschäftigten) dar. 

Prozessauftakt gegen Ex-RAF-Mitglied Daniela Klette (25.03.2025)

Am 25. März 2025 begann der Prozess gegen die mutmaßliche frühere RAF-Terroristin Daniela Klette wegen schweren Raubs, unerlaubtem Waffenbesitz und versuchten Mordes. Wie häufig Personen in Baden-Württemberg rechtskräftig verurteilt wurden und wie häufig dies aufgrund dieser Delikte erfolgte, zeigt die Strafverfolgungsstatistik: In Baden-Württemberg wurden im Jahr 2024 insgesamt 97.281 Personen rechtskräftig verurteilt, davon waren 78.425 Männer und 17.856 Frauen. Männer waren somit in weitaus größerem Umfang an der gerichtlich registrierten Kriminalität beteiligt als Frauen. Es gibt zahlreiche Straftaten, für die sich überwiegend Männer vor Gericht verantworten müssen. So wurden im Jahr 2024 beispielsweise 838 Personen wegen unerlaubtem Waffenbesitz - 790 Männer und 48 Frauen - verurteilt. Wegen schweren Raubes wurden 101 Personen - 95 Männer und 6 Frauen - schuldig gesprochen, wobei es sich in 81 Fällen um versuchten und in 20 Fällen um schweren Raub handelte. 14 Personen - 13 Männer und eine Frau - wurden wegen versuchten Mordes verurteilt. In 34 Fällen lautete der Schuldspruch auf Mord, dem im deutschen Strafrecht schwersten Verbrechen, begangen von 29 Männern und 5 Frauen. 

April

Erste deutsche Astronautin im All

Am 1. April 2025 startete Rabea Rogge als erste deutsche Astronautin vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral an Bord einer „Dragon“-Kapsel ins Weltall. Während ihrer viertägigen Raumfahrt führte die 29-jährige Robotik-Forscherin zahlreiche wissenschaftliche Experimente durch. Auch in Baden-Württemberg wird für die Raumfahrt geforscht: An den Hochschulen im Land waren im Wintersemester 2024/25 gut 280 Frauen im Fach Luft- und Raumfahrttechnik eingeschrieben. Insgesamt studierten 1.800 Personen dieses Fach. Der Frauenanteil lag somit bei 14 %. Das Fach Luft- und Raumfahrttechnik wird von der Universität Stuttgart und von der DHBW Ravensburg am Campus Friedrichshafen als duales Studium angeboten.

In der Branche Luft- und Raumfahrzeugbau wurden im Jahr 2023 in Baden-Württemberg Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (FuE) in Höhe von 113 Millionen Euro (2021: 105 Millionen Euro) getätigt. Damit entfielen deutschlandweit 5,1 % der gesamten FuE-Aufwendungen dieser Branche auf Unternehmen aus Baden-Württemberg.

IEA-Bericht mit Empfehlungen zur Energiewende

Am 7. April 2025 wurde von der International Energy Agency (IEA) der Bericht mit Empfehlungen für Deutschland veröffentlicht, wie die Energiewende als treibende Kraft von Energiesicherheit und Wettbewerbsfähigkeit genutzt werden kann. 

Für Baden-Württemberg liegen im Bereich der Umweltökonomie umfangreiche Daten vor: Im Jahr 2023 investierten Betriebe des Produzierendes Gewerbes in Baden-Württemberg fast 2 Milliarden Euro in den Umweltschutz. Dies entspricht einer Steigerung von 18 % zum Vorjahr. Investitionen in den Klimaschutz (841 Millionen Euro) und in die Elektromobilität (134 Millionen Euro) machen zusammen rund die Hälfte der Umweltschutzinvestitionen aus. Die verbleibenden Investitionen wurden in der Abwasserwirtschaft (424 Millionen Euro), Abfallwirtschaft (385 Millionen Euro) und in sonstigen Umweltbereichen getätigt.

In Baden-Württemberg erwirtschafteten Betriebe des Produzierenden Gewerbes und Dienstleistungsgewerbes 2023 einen Umsatz von 19 Milliarden Euro mit Gütern und Leistungen für den Umweltschutz. Davon stammten fast 8 Milliarden Euro aus Exporten. In der Umweltschutzwirtschaft von Baden-Württemberg war der Bereich Klimaschutz mit 9 Milliarden Euro Umsatz der größte und umfasst zum Beispiel die Herstellung und den Einbau von Wärmedämmung.

Die Bruttostromerzeugung in Baden-Württemberg betrug im Jahr 2023 insgesamt 37.147 Millionen Kilowattstunden (Mio. kWh), was einem Rückgang von 31 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Insbesondere die Stilllegung des letzten Kernkraftwerks sowie die Reduzierung der Stromerzeugung in Steinkohlekraftwerken trugen zu diesem Rückgang bei. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern stieg 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 5,2 % auf rund 19.508 Mio. kWh.

Aufgrund der deutlich gesunkenen Gesamtstromerzeugung erhöhte sich der Anteil der erneuerbaren Energien am baden-württembergischen Strommix von 34 % im Jahr 2022 auf knapp 53 % im Jahr 2023. Von den erneuerbaren Energien entfielen gut 17 % auf Photovoltaik, jeweils rund 12 % auf Biomasse und Wasserkraft sowie 10 % auf Windkraft. Dabei erreichte die Windkraft mit einem Beitrag von 3.888 Mio. kWh im Jahr 2023 den höchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen. Den restlichen Anteil machten sonstige erneuerbare Energieträger aus.

Mai

Eurovision Song Contest in Basel (17. Mai 2025)

Der Eurovision Song Contest bringt jährlich viele Musikerinnen und Musiker aus vielen Ländern zusammen. Und auch der Nachwuchs übte fleißig: Zur musikalischen Bildung boten 79 allgemeinbildende Gymnasien im Schuljahr 2024/25 ein Musik-Profilfach an. Insgesamt besuchten 3.388 Schülerinnen und Schüler dieses Musikprofil. Dies entspricht etwa 3,1 % aller Schülerinnen und Schüler, die in den entsprechenden Klassenstufen an den allgemeinbildenden Gymnasien unterrichtet wurden. Nach einem kontinuierlichen Rückgang der Schülerzahlen im Musikprofil seit dem Schuljahr 2016/17 zeigt sich nun eine positive Entwicklung: Im Vergleich zum Schuljahr 2022/23 bedeutet dies einen leichten Anstieg um etwa 0,3 %.

Juni

Weltflüchtlingstag

Der 20. Juni ist seit dem Jahr 2001 der Weltflüchtlingstag. Mit diesem Tag soll an die Unterzeichnung des „Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge“ aus dem Jahr 1951, eher bekannt als die „Genfer Flüchtlingskonvention“, erinnert werden. Für etwas mehr als 500.000 der 11,2 Millionen Baden-Württemberginnen und Baden-Württemberger war nach Selbsteinschätzung im Mikrozensus 2024 Flucht oder Asyl der Hauptgrund für die Zuwanderung nach Deutschland. Rund 430.000 dieser Personen hatten eine Einwanderungsgeschichte. 80.000 weisen laut Definition keine Einwanderungsgeschichte auf. Sie waren vor 1950 nach Deutschland gekommen. Personen haben eine Einwanderungsgeschichte, wenn sie selbst oder beide Elternteile seit dem Jahr 1950 nach Deutschland eingewandert sind.

Ungewöhnliche Trockenheit im ersten Halbjahr 2025

Bereits im Frühjahr, von Februar bis Juni 2025, war es im Land ungewöhnlich trocken. Bäche und Flüsse führten Niedrigwasser. Der Abwasseranteil in den Gewässern ist bei Niedrigwasser hoch, weil sich das aus Kläranlagen stammende behandelte Abwasser nicht mehr ausreichend verdünnt. Etliche Landkreise schränkten im Juni die Wasserentnahme aus Gewässern ein, weitere Kreise zogen Anfang Juli nach. Auch die Grundwasserstände gingen im ersten Halbjahr 2025 zurück. Grundwasser trägt im Land zu gut 70 % zur Trinkwasserversorgung bei. Bereits jetzt beziehen 85 % der kommunalen Wasserversorger ausschließlich oder zusätzlich Wasser von anderen Versorgern, weil die Wasservorkommen vor Ort nicht zur Deckung des Trinkwasserbedarfs ausreichen.

Juli

Bundeshaushalt 2026 verabschiedet

Die Bundesregierung hat am 30. Juli 2025 den Entwurf des Haushaltsgesetzes für das Jahr 2026 verabschiedet. Dieser Entwurf sieht eine Neuverschuldung des Bundes in Höhe von 174,3 Milliarden Euro für das genannte Haushaltsjahr vor. Zum Stichtag 31. Dezember 2024 betrug die Verschuldung des Bundes beim nicht-öffentlichen Bereich 1.732,7 Milliarden Euro. Die Gesamtverschuldung des öffentlichen Gesamthaushalts (Bund, Länder, Gemeinden, Gemeindeverbände und Sozialversicherung inklusive Extrahaushalte) belief sich zum Ende des Jahres 2024 auf 2.510,5 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 30.062 Euro je Einwohnerin und Einwohner in Deutschland.

Die Landesschulden von Baden-Württemberg beliefen sich Ende 2024 auf insgesamt 43,5 Milliarden Euro. Zusätzlich dazu wiesen die Gemeinden und Gemeindeverbände in Baden-Württemberg zum selben Zeitpunkt Schulden in Höhe von 14,4 Milliarden Euro auf.

Die konsolidierte Pro-Kopf-Verschuldung des Landes und der Gemeinden und Gemeindeverbände Baden-Württembergs beim nicht-öffentlichen Bereich lag zum 31. Dezember 2024 bei 5.149 Euro. 

Tour de France vom 5. bis 27. Juli 2025

Vom 5. bis zum 27. Juli 2025 fand erneut die Tour de France statt. Nicht nur bei diesem Großereignis des Radsports kann es auf dem Sattel gefährlich werden, sondern auch im normalen Straßenverkehr. Im Jahr 2024 kamen insgesamt 10.972 Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer bei Verkehrsunfällen zu Schaden – darunter 57 tödlich verunglückte sowie 1.818 schwer- und 9.097 leichtverletzte Personen.

Besonders unfallträchtig waren die Sommermonate – so wurden im Juli 1.629 Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer verletzt, gefolgt vom Juni (1.421) und August (1.289). Dagegen waren im Januar (361) und Dezember (392) die wenigsten verunglückten Personen zu verzeichnen.

Zu den häufigsten Ursachen für Fahrradverkehrsunfälle zählen nicht angepasste Geschwindigkeit (1.210 Fälle), falsche Straßenbenutzung (1.092 Fälle) sowie mangelnde Verkehrstüchtigkeit (751 Fälle) – darunter insbesondere Alkoholeinfluss (595 Fälle). Die vorläufigen Zahlen für das laufende Jahr deuten auf einen Anstieg der verletzten Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer hin: Bis August wurden bereits 8.585 verunglückte Personen gezählt – was einem Anstieg von 515 Personen (oder 6,4 %) gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Besonders auffällig ist der Anstieg bei den Verunglückten, die mit Pedelecs unterwegs waren: Hier stieg die Zahl der verletzten Personen von 2.870 im Vorjahreszeitraum auf 3.155 in diesem Jahr an, was einem Anstieg von 9,9 % entspricht.

Nicht nur die Verkehrsstatistiken haben Daten zu Fahrrädern, auch die Außenhandelsstatistik bietet Einblicke in diesen Bereich der Fortbewegungsmittel. So wurden nach vorläufigen Ergebnissen von Januar bis September 2025 rund 85.600 Fahrräder im Wert von 38,1 Millionen Euro aus Baden-Württemberg ins Ausland exportiert. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg die Stückzahl damit um 73,8 %. Im Gesamtjahr 2024 hatte die Anzahl der exportierten Räder um 15,8 % höher gelegen als 2023.

Der wichtigste Markt für baden-württembergische Fahrradexporte war in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 die Europäische Union: Mit rund 80.700 Rädern verblieben 94,3 % der baden-württembergischen Fahrradausfuhren innerhalb der EU. Die deutschen Nachbarstaaten Belgien (Anteil: 35,0 %), Österreich (20,3 %) und die Niederlande (14,5 %) waren dabei die Hauptzielländer.

Auch die Fahrradeinfuhren stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (+29,0 %). Insgesamt wurden mehr als 342.200 Fahrräder aus dem Ausland in den Südwesten eingeführt. Die Hälfte davon kam aus Portugal (19,8 %), Rumänien (19,2 %) und Italien (11,2 %).

Der schlussendliche Verkauf der Fahrräder erfolgte im Jahr 2024 über eine – wie in den Vorjahren – gleichbleibende Anzahl von rund 890 Rechtlichen Einheiten der Einzelhändler im Fahrradhandel. Diese erzielten im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1 Milliarde Euro in Baden-Württemberg und beschäftigten 5.200 Personen, davon rund 3.500 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und rund 1.700 als geringfügig Beschäftigte.

August

Automobilwirtschaft in schwieriger Lage

Die Automobilindustrie ist für Baden-Württemberg ein wichtiger Wirtschaftszweig. Nach vorläufigen Ergebnissen der Außenhandelsstatistik exportierte Baden-Württemberg im Berichtszeitraum Januar bis September 2025 „Kraftwagen und Kraftwagenteile“ im Wert von 38,6 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutete dies einen Rückgang um 4,0 %. Im Gesamtjahr 2024 hatte das Ausfuhrgeschäft im Bereich Kfz bereits ein Vorjahresminus von 10,4 % verzeichnet. Gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 waren die baden-württembergischen Kfz-Ausfuhren im Jahr 2024 wertmäßig zwar um 12,3 % gestiegen, in der Menge allerdings um 11,7 % zurückgegangen. Ursächlich hierfür dürften unter anderem Preiseffekte sein, da sich die Energiepreise im Zuge des Ukraine-Kriegs stark erhöht hatten.

Das wichtigste Zielland von „Kraftwagen und Kraftwagenteilen“ aus dem Südwesten waren in den ersten drei Quartalen 2025 die Vereinigten Staaten mit Warenbewegungen im Wert von 6,2 Milliarden Euro (Anteil: 16,1 %). Dahinter folgten das Vereinigte Königreich (6,9 %) und China (6,6 %).

September

Einschulung im September 2025

Im September 2025 wurden nach Schätzungen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg etwa 113.000 Schülerinnen und Schüler eingeschult. Die Mehrheit der neu eingeschulten Kinder besucht eine Grundschule (ca. 92.500 Kinder). Etwa 13.400 Kinder starteten ihre schulische Laufbahn in einer Grundschule im Verbund mit einer Gemeinschaftsschule. Rund 1.900 Kinder wurden an einer Freien Waldorfschule eingeschult, rund 5.200 Kinder an einem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum.

Start des Cannstatter Volksfestes

Im September startet traditionell das Cannstatter Volksfest mit vielen Fahrgeschäften, Attraktionen und Bierzelten. In Baden-Württemberg wurden im Jahr 2024 rund 5.187.781 Hektoliter alkoholhaltiges Bier gebraut. Rein rechnerisch hätte diese Menge ausgereicht, um jede volljährige Baden-Württembergerin und jeden volljährigen Baden-Württemberger mit rund 55,8 Liter alkoholhaltigem Bier zu versorgen. Im Jahr 2023 braute die Südwestindustrie noch rund 5.280.198 Hektoliter alkoholhaltiges Bier und damit 1,8 % mehr als im Jahr 2024.

Oktober

Beginn der Wintersaison für Reifen: Verkehrsunfälle im Winter 

Der Oktober ist der Monat, in dem viele Menschen aufgrund der veränderten Wetterbedingungen von Sommer- auf Winterreifen wechseln. Im vergangenen Jahr wurden zahlreiche Unfälle mit Personenschaden verzeichnet, die auf winterbedingte Ursachen zurückzuführen waren. Zu diesen Ursachen zählen Schnee oder Eis auf der Fahrbahn, Sichteinschränkungen durch Starkregen, Hagel oder Schneestürme sowie regen- oder schneebedingte Spurrillen in der Fahrbahn. Insgesamt wurden dabei 601 Unfälle mit sechs Getöteten, 98 Schwerverletzten und 686 Leichtverletzten gezählt.

Mit 401 Unfällen ereignete sich der größte Teil außerorts (66,3 %). Zudem waren Landes- und Kreisstraßen (275 Unfälle, 45,5 %) am stärksten von den Unfällen in der Wintersaison betroffen. Auf Autobahnen entfielen dagegen 66 Unfälle (10,9 %), auf Bundesstraßen 93 (15,4 %) und auf andere Straßen 171 Unfälle (28,3 %).

Ein Blick auf die monatliche Verteilung zeigt, dass im Januar mit 311 die meisten winterbedingten Verkehrsunfälle verzeichnet wurden, gefolgt von den Monaten Dezember (93) und November (86).

Interessanterweise war der erste Weihnachtsfeiertag (25. Dezember) der Tag mit den wenigsten Verkehrsunfällen im gesamten Jahr 2024 – mit 37 Unfällen, null Getöteten, 3 Schwerverletzten und 34 Leichtverletzten. Im Vergleich dazu lag der Durchschnitt über das gesamte Jahr hinweg bei 91 Unfällen pro Tag (33.464 Unfälle mit Personenschaden an 366 Tagen).

Insgesamt und unabhängig von den einzelnen Unfallursachen zählte der Dezember zu den Monaten im Jahr 2024 mit den wenigsten Unfällen (2.085) und den wenigsten verunglückten Personen (2.757). Zum Vergleich: Im Juli wurden 3.916 Unfälle mit 4.798 verletzten Personen registriert. Allerdings wies der Dezember mit durchschnittlich 1,32 Verunglückten pro Unfall den höchsten Wert des gesamten Jahres auf (Jahresdurchschnitt: 1,26).

Frankfurter Buchmesse (15.–19. Oktober 2025)

Der Einzelhandel mit Büchern stagniert in Baden-Württemberg seit Jahren mit leicht rückläufigem Trend. Gab es 2021 noch 451 Rechtliche Einheiten mit einem Umsatz von 253 Millionen Euro, waren es im Jahr 2024 nur noch 423 Rechtliche Einheiten mit einem Umsatz von 258 Millionen Euro. Ebenso entwickelte sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in diesem Bereich rückläufig von 1.700 im Jahr 2021 auf 1.631 im Jahr 2024.

November

30. Weltklimakonferenz in Brasilien (10.–21. November 2025)

Vom 10. bis zum 21. November 2025 fand die 30. Weltklimakonferenz in Brasilien statt. Ein Blick auf die ersten Schätzungen für das Jahr 2024 zeigt, dass sich sowohl in Baden-Württemberg als auch EU-weit das Tempo der Reduktion nach dem Rekordrückgang im Jahr 2023 spürbar verlangsamt hat. In Baden-Württemberg nahmen die Treibhausgasemissionen gegenüber 2023 um 3,6 %, in Deutschland um 3,4 % und in der EU-27 um etwa 2 % ab. Wie in den Vorjahren waren EU-weit die größten Emissionsrückgänge im Energiesektor zu verzeichnen – insbesondere durch den Ausbau erneuerbarer Energien. In den übrigen Sektoren waren keine nennenswerten Emissionsminderungen zu beobachten. Ähnlich fielen die sektoralen Reduktionen auch in Baden-Württemberg aus.

Internationaler Tag der Kinderrechte

Am 20. November begehen die Vereinten Nationen den Internationalen Tag der Kinderrechte. An diesem Datum wurde im Jahr 1989 von der UN-Vollversammlung die Kinderrechtskonvention verabschiedet. Artikel 27 sichert Kindern das Recht auf angemessene Lebensbedingungen und Unterhalt zu. Auf Basis der Endergebnisse der EU-Statistik über Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) 2024 stellte das Statistische Landesamt fest, dass 14,3 % der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren nach Sozialtransfers von Armut gefährdet waren. Vor dem Empfang von Sozialtransfers waren es 28,7 % der unter 18-Jährigen.

Dezember

Online-Shopping wird immer stärker genutzt – auch außerhalb der Weihnachtszeit

Der Anteil der Menschen, die im Internet einkaufen, ist 2025 weiter gestiegen. Nach aktuellen Ergebnissen der Mikrozensus-IKT-Erhebung, die jährlich in den Monaten März bis Juni durchgeführt wird, gaben 89 % der Bevölkerung im Alter von 16 bis 74 Jahren in Baden-Württemberg an, schon einmal online eingekauft zu haben. Dies entspricht rund 7,4 Millionen Menschen. Knapp 86 % – und damit rund drei Prozentpunkte weniger – gaben im Vorjahr an, im Internet eingekauft zu haben.

Unterschiede zwischen den Altersgruppen zeigen: 25- bis 44-Jährige nutzen die Möglichkeit zum Online-Shopping 2025 am häufigsten (gut 96 %). 60- bis 75-Jährige gaben am seltensten an, online einzukaufen (78 %). Bei letzteren stieg der Anteil im Vergleich zu 2024 jedoch am stärksten (+6 Prozentpunkte).

Der Großteil der Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger gab zudem an, in den letzten drei Monaten online eingekauft zu haben (76 %). Die Produktgruppe mit der größten Nachfrage war dabei physischer Natur (z. B. Kleidung, Sportartikel und Elektronik) – 73 % der Personen zwischen 16 und 74 Jahren kauften Waren dieser Art im Internet. Dienstleistungen und digital bereitgestellte Produkte (z. B. Verträge, Streaming-Abonnements und Transportdienstleistungen) wurden mit jeweils rund 20 % von einem kleineren Personenkreis online erworben.

Dezember: Start der Tarifverhandlungen für öffentlichen Dienst der Länder

Nach den schwierigen Tarifverhandlungen inklusive Schlichtungsverfahren für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Gemeinden zu Beginn des Jahres 2025 (Einigung in 4. Runde am 6. April 2025), starteten nun zum Ende des Jahres am 3. Dezember 2025 auch die Verhandlungen für die Tarifbeschäftigten der Länder.

Mit ca. 318.000 Arbeitsverhältnissen stellte der Wirtschaftszweig öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung im Jahr 2024 ca. 6 % aller Beschäftigungsverhältnisse im Land und mit rund 198.000 ca. 6,6 % aller Vollzeitbeschäftigungsverhältnisse. Dabei waren etwa 39 % der Vollzeitjobs in diesem Wirtschaftsbereich mit weiblichen und rund 61 % mit männlichen Arbeitnehmenden besetzt. Bei im Schnitt 39,9 bezahlten Wochenarbeitsstunden betrug der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst ohne Sonderzahlungen für Vollzeitkräfte in der öffentlichen Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung in Baden-Württemberg 4.606 Euro. Damit lag der monatliche Bruttoverdienst im Mittelfeld der verschiedenen Wirtschaftszweige und rund 7 % (346 Euro) unter dem baden-württembergischen Durchschnittsverdienst bei Vollzeitkräften (Gesamtwirtschaft: 4.952 Euro/Monat). Pro Stunde erhielten Vollzeittätige hier durchschnittlich 26,58 Euro brutto (ohne Sonderzahlungen; Gesamtwirtschaft 29,33 Euro/Stunde). 

Während in der Gesamtwirtschaft 2024 etwa 20 % der Betriebe im Südwesten tarifgebunden waren und 50 % aller Beschäftigten in einem tarifgebundenen Betrieb arbeiteten, besteht im öffentlichen Dienst eine flächendeckende Tarifbindung. Nur bei den Beschäftigten in der Energieversorgungsbranche war ein ähnlich hoher Anteil der Arbeitnehmenden in tarifgebundenen Betrieben tätig (96 %). Im Verarbeitenden Gewerbe wiesen nur 8 % der Betriebe, aber 53 % der Beschäftigten der Branche eine Tarifbindung auf, wohingegen zum Beispiel im Wirtschaftsabschnitt Kunst, Unterhaltung und Erholung 97 % der Betriebe keine Tarifbindung hatten und lediglich 15 % der dortigen Beschäftigungsverhältnisse in tarifgebundenen Betrieben zu verorten waren.

Weitere Informationen

Methodischer Hinweis zu den Außenhandelsergebnissen (betrifft die Monate Januar, Juli und August): Bei den Außenhandelsergebnissen für den Berichtszeitraum Januar bis September 2025 handelt es sich um vorläufige Ergebnisse zum Stand November 2025. In Bezug auf den Außenhandel mit Fahrrädern wurden die folgenden Warennummern aus dem Warenverzeichnis der Außenhandelsstatistik ausgewertet: WA87116010 „Fahrräder mit Elektromotor, Leistung <= 250W“, WA87120030 „Zweiräder, ohne Motor, mit Kugellager“ und WA87120070 „Zweiräder u. a. Fahrräder, ohne Motor, a. n. g.“.
Auf Bundesländerebene kommt es bei den Außenhandelsergebnissen zu unterschiedlichen Darstellungsarten: Die Ausfuhren werden als Spezialhandel nachgewiesen, die Einfuhren als Generalhandel. Die Saldierung der Aus- und Einfuhrergebnisse, d. h. die Berechnung einer Handelsbilanz, ist für Baden-Württemberg aufgrund der unterschiedlichen Abgrenzung daher methodisch nicht sinnvoll. 

Methodischer Hinweis zu den Gesetzesgrundlagen zum März-Beitrag (Prozessauftakt gegen Ex-RAF-Mitglied Daniela Klette)

  • Waffengesetz: §§ 51 und 52 WaffG
  • Schwerer Raub: § 250 StGB
  • Versuchter Mord: § 211 i.V.m. §§ 22 und 23 StGB
  • Mord: § 211 StGB

Methodischer Hinweis zum Dezember-Beitrag (Start der Tarifverhandlungen für öffentlichen Dienst der Länder): 
Der Indikator der Tarifbindung bildet den Anteil der Beschäftigung in tarifgebundenen Betrieben an der Gesamtbeschäftigung ab. Ein Betrieb wird als tarifgebunden klassifiziert, wenn ein Branchen- oder Firmentarifvertrag Anwendung findet, wohingegen eine betriebliche Vereinbarung nicht als Tarifbindung zählt.
Seit der Erhebungsumstellung ab dem Berichtsjahr 2022 liegen die Angaben zur Tarifbindung jährlich auf Basis der Ergebnisse der Verdiensterhebung (VE) differenziert nach Wirtschaftsabschnitten vor.
Für weitere Ausweisungen wie Verdienste und Arbeitszeit werden für die Jahresergebnisse die Beschäftigtenmerkmale (zum Beispiel Vertragsform, Arbeitszeitumfang, berufliche Tätigkeit) aus dem repräsentativen Monat April übernommen. In die Jahresberechnungen fließen nur Beschäftigungsverhältnisse ein, für die im April des Berichtsjahres und insgesamt für sieben oder mehr Arbeitsmonate im Berichtsjahr gemeldet wurde.
Für die Wirtschaftsabschnitte O „Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung“ (vollständig) und P „Erziehung und Unterricht“ (überwiegend) werden die Daten nicht über die Verdiensterhebung erhoben, sondern aus Daten der Personalstandstatistik abgeleitet. 
Hinweis: Die aktuellen Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder betreffen z.B. auch beim Land angestellte (nicht verbeamtete) Lehrkräfte. Diese werden allerdings nicht unter dem Wirtschaftszweig öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung geführt, sondern finden sich unter anderen im Bereich Erziehung und Unterricht, der hier nicht berücksichtigt wurde (dort insgesamt ca. 392.000 Beschäftigte in 2024).
Als Durchschnittswerte der Verdienste werden die jeweiligen arithmetischen Mittel ausgewiesen. Das arithmetische Mittel wird gebildet, indem die Summe aller Werte durch die Anzahl der Werte dividiert wird.

 

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