Skip to main content Skip to page footer
Pressemitteilung 106/2025

Südwestindustrie im Jahr 2024 – Nominaler Umsatz sinkt um 2,3 %

Pro-Kopf-Entgelte im Durchschnitt steigend auf gut 63 000 Euro

Das Berichtsjahr 2023 war geprägt von einer wechselhaften Entwicklung der Südwestindustrie. Trotzdem konnte das Berichtsjahr 2023 noch mit einer positiven nominalen Umsatzentwicklung abgeschlossen werden. Im Jahr 2024 hingegen wies die Südwestindustrie im Vergleich zum Vorjahr - bis auf wenige Ausnahmen - eine durchweg negative nominale Umsatzentwicklung auf. Nur die Monate April und Juli 2024 stellten hierbei eine positive Ausnahme dar. Das Jahr 2024 schloss damit mit einem rückläufigen nominalen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr ab. Ebenso die konjunkturell nachlaufende Industriebeschäftigung, die sich im Vorjahresvergleich über zwei Jahre stets positiv entwickelt hatte, verzeichnete ab Juni 2024 einen kontinuierlichen und zunehmenden Rückgang. Die Entwicklung des nominalen Umsatzes sowie der Industriebeschäftigung verdeutlichen die angespannte Lage der Südwestindustrie im Jahr 2024.

Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes erwirtschafteten die baden-württembergischen Industriebetriebe im Jahr 2024 einen nominalen Umsatz von rund 437,6 Milliarden (Mrd.) Euro und verbuchten damit ein nominales Minus in Höhe von rund 10,3 Mrd. Euro (−2,3 %) im Vorjahresvergleich. Die »Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen« war hierbei die umsatzstärkste Industriebranche Baden-Württembergs, trotz eines rückläufigen nominalen Umsatzes. Diese Branche verzeichnete 2024 ein nominales Umsatzminus von 1,7 Mrd. Euro (−1,2 %) gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 139,7 Mrd. Euro. Auch in der umsatzmäßig zweitgrößten Branche, dem »Maschinenbau«, sank der nominale Umsatz um 5,0 Mrd. Euro (−6,0 %) auf 79,1 Mrd. Euro. Zusammengenommen erwirtschafteten diese beiden Branchen die Hälfte (50,0 %) des gesamten baden-württembergischen Industrieumsatzes. Die gemessen am Umsatz drittgrößte Branche »Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen« verzeichnete im Gegensatz zu den zwei zuvor genannten Wirtschaftsbereichen einen nominalen Umsatzzuwachs in Höhe von 0,6 Mrd. Euro (+1,9 %) auf 30,4 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahr.

Im Jahr 2024 konnte sowohl im Inlands- als auch im Auslandsgeschäft vermehrt ein nominaler Umsatzrückgang beobachtet werden. Das Auslandsgeschäft verzeichnete einen nominalen Umsatzrückgang von 4,0 Mrd. Euro (−1,5 %) auf insgesamt 257,3 Mrd. Euro. Die nominalen Inlandsumsätze waren ebenfalls rückläufig. Der nominale Inlandsumsatz ging um 6,3 Mrd. Euro (−3,4 %) auf insgesamt 180,2 Mrd. Euro zurück. Trotz eines rückläufigen nominalen Auslandsumsatzes stieg die Exportquote im Jahr 2024 auf 58,8 % (2023: 58,3 %). Im Branchenvergleich wiesen die »Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen« mit einer Exportquote von 76,5 % sowie die »Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen« mit 69,8 % die höchsten Exportquoten auf. Die Branchen »Herstellung von Druckerzeugnissen; Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern« und »Getränkeherstellung« erwirtschafteten den überwiegenden Teil ihres Umsatzes im Inland. Sie erreichten lediglich Exportquoten in Höhe von 14,0 % bzw. 17,8 %.

Nach zwei Jahren positiver Beschäftigtenentwicklung verzeichnete die Südwestindustrie im Jahr 2024 eine leicht abnehmende Beschäftigung im Vorjahresvergleich. Im Jahr 2024 sank die Zahl der beschäftigten Personen um etwa 10 900 Personen (−0,8 %) auf einen Beschäftigungsstand von insgesamt 1 299 000 Beschäftigte. Der »Maschinenbau« als beschäftigungsstärkste Industriebranche in Baden-Württemberg verzeichnete einen Rückgang von rund 4 800 Personen (−1,5 %) auf 313 000 beschäftigte Personen. In der »Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen«, der gemessen am Beschäftigungsstand zweitstärksten Branche, war ebenfalls ein Beschäftigungsrückgang zu beobachten von rund 3 200 (−1,5 %) gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 216 000 Personen. Die gemessen an der Beschäftigung drittstärkste Branche, die »Herstellung von Metallerzeugnissen«, verzeichnete das zweite Jahr in Folge im Jahr 2024 eine negative Beschäftigtenentwicklung mit einem Minus von rund 3 900 Personen (−2,5 %) im Vorjahresvergleich, auf insgesamt 148 000 tätige Personen.

Die nominalen Entgelte der Südwestindustrie entwickelten sich im Jahr 2024 mit einem Anstieg von 2,8 Mrd. Euro (+3,5 %) auf insgesamt 82,4 Mrd. Euro das vierte Jahr in Folge im Vergleich zum Vorjahr positiv. Bei den Pro-Kopf-Entgelten verzeichnete die Südwestindustrie mit einem Industriedurchschnitt von rund 63 000 Euro je beschäftigter Person ebenfalls einen Anstieg (+4,3 %). Auf Branchenebene reichte die Spannweite des Pro-Kopf-Entgelts von 85 000 Euro im Wirtschaftszweig »Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen« bis zu 34 500 Euro in der »Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln«. Den stärksten prozentualen Anstieg im Vorjahresvergleich bei den nominalen Entgelten je beschäftigter Person verzeichneten im Jahr 2024 die »Herstellung von Bekleidung« (+8,6 %), die »Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen« (+7,1 %) und die »Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen« (+7,1 %).

Tabelle 1

Ausgewählte Eckdaten für das Verarbeitende Gewerbe in Baden-Württemberg 2024
Berichtskreis 20+ in Abgrenzung nach WZ 2008
WZ 2008 Ausgewählte Wirtschaftszweige Betriebe Beschäftigte1) Entgelte Umsatz
2024 Verän­derung ggü. 2023 2024 Verän­derung ggü. 2023 insgesamt darunter Auslandsumsatz
2024 Verän­derung ggü. 2023 2024 Verän­derung ggü. 2023
Anzahl (Stand 30.09.) % Mill. EUR % Mill. EUR % Mill. EUR %

1) Einschließlich Auszubildende, Heimarbeitende, tätige Inhaberinnen und Inhaber sowie Mitinhaberinnen und Mitinhaber. Ohne Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmer im Sinne des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes.

2) Einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden.

Datenquelle: »Jahresbericht für Betriebe« von Rechtlichen Einheiten mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten und »Monatsbericht für Betriebe« mit 50 und mehr Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden. Die Ergebnisse entstehen aus der Zusammenführung der beiden genannten Erhebungen.

B+C Verarbeitendes Gewerbe2) 8.499 1.299.143 −10.937 −0,8 82.412,6 2.769,7 3,5 437.568,7 −10.253,8 −2,3 257.340,4 −3.963,1 −1,5
10 Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln 828 73.080 942 1,3 2.519,6 131,0 5,5 19.781,7 340,5 1,8 4.810,2 −1,4 −0,0
11 Getränkeherstellung 92 8.082 140 1,8 396,9 17,2 4,5 2.535,6 38,4 1,5 450,6 −16,6 −3,6
13 Herstellung von Textilien 121 9.676 −411 −4,1 435,4 −5,3 −1,2 1.849,3 −112,3 −5,7 958,5 −55,5 −5,5
14 Herstellung von Bekleidung 38 9.099 77 0,9 450,5 39,2 9,5 3.240,5 197,3 6,5 1.550,0 −75,6 −4,7
15 Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen 14 985 −198 −16,7 42,2 −5,1 −10,8 142,5 −68,3 −32,4 59,9 −45,9 −43,4
16 Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel) 210 15.059 184 1,2 663,8 16,8 2,6 4.164,1 −57,5 −1,4 971,6 −8,6 −0,9
17 Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus 156 23.862 −240 −1,0 1.304,6 54,0 4,3 7.328,5 −220,2 −2,9 2.936,5 −43,2 −1,4
18 Herstellung von Druckerzeugnissen; Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern 164 10.168 −457 −4,3 391,2 −15,4 −3,8 1.595,4 −119,1 −6,9 224,0 −15,3 −6,4
20 Herstellung von chemischen Erzeugnissen 215 36.802 88 0,2 2.417,5 76,1 3,3 18.648,8 −461,7 −2,4 12.165,3 103,0 0,9
21 Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen 52 30.667 528 1,8 2.089,1 113,7 5,8 8.120,2 341,9 4,4 3.466,4 −32,6 −0,9
22 Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren 548 59.979 −1.692 −2,7 3.009,3 9,6 0,3 15.239,1 −1.218,4 −7,4 6.677,4 −309,6 −4,4
23 Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden 341 20.961 −466 −2,2 1.225,4 33,0 2,8 5.803,8 −254,4 −4,2 1.495,6 11,8 0,8
24 Metallerzeugung und -bearbeitung 117 20.327 104 0,5 1.158,8 39,5 3,5 13.960,0 1.683,9 13,7 6.576,9 1.242,9 23,3
25 Herstellung von Metallerzeugnissen 1.649 147.852 −3.860 −2,5 7.629,0 32,7 0,4 29.276,3 −2.424,7 −7,6 10.920,5 −451,4 −4,0
26 Herstellung von Datenverarbeitungs-geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen 436 86.495 1.825 2,2 6.116,3 409,1 7,2 30.389,2 574,1 1,9 21.206,0 828,8 4,1
27 Herstellung von elektrischen Ausrüstungen 565 106.276 −2.117 −2,0 6.413,1 121,9 1,9 26.706,3 −3.103,6 −10,4 14.432,2 −1.575,6 −9,8
28 Maschinenbau 1.529 313.081 −4.759 −1,5 21.365,3 334,6 1,6 79.089,1 −5.027,3 −6,0 50.350,8 −2.583,9 −4,9
29 Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen 287 216.462 −3.225 −1,5 18.394,7 957,9 5,5 139.733,5 −1.691,4 −1,2 106.924,3 −1.602,3 −1,5
30 Sonstiger Fahrzeugbau 52 10.483 151 1,5 723,7 39,2 5,7 2.679,5 294,6 12,4 1.519,3 112,8 8,0
31 Herstellung von Möbeln 162 15.521 −431 −2,7 725,6 16,8 2,4 3.037,0 −163,9 −5,1 897,2 −54,0 −5,7
32 Herstellung von sonstigen Waren 424 53.028 1.537 3,0 2.826,0 177,2 6,7 10.904,5 335,6 3,2 6.880,9 206,3 3,1
33 Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen 327 22.875 709 3,2 1.601,1 115,7 7,8 5.375,3 467,5 9,5 1.286,5 319,2 33,0

Tabelle 2

Entgelte je Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe in Baden-Württemberg 2024 nach ausgewählten Wirtschaftszweigen
WZ 2008 Ausgewählte Wirtschaftszweige Entgelte je Beschäftigten
2024 Verän­derung ggü. 2023
EUR

1) Einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden.

Datenquelle: »Jahresbericht für Betriebe« von Rechtlichen Einheiten mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten und »Monatsbericht für Betriebe« mit 50 und mehr Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden. Die Ergebnisse entstehen aus der Zusammenführung der beiden genannten Erhebungen.

B+C Verarbeitendes Gewerbe1) 63.436 2.644
29 Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen 84.979 5.608
26 Herstellung von Datenverarbeitungs-geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen 70.712 3.308
33 Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen 69.995 2.983
30 Sonstiger Fahrzeugbau 69.036 2.782
28 Maschinenbau 68.242 2.075
21 Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen 68.121 2.578
20 Herstellung von chemischen Erzeugnissen 65.688 1.916
27 Herstellung von elektrischen Ausrüstungen 60.344 2.303
23 Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden 58.463 2.812
24 Metallerzeugung und -bearbeitung 57.008 1.659
17 Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus 54.673 2.785
32 Herstellung von sonstigen Waren 53.292 1.850
25 Herstellung von Metallerzeugnissen 51.599 1.528
22 Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren 50.173 1.532
14 Herstellung von Bekleidung 49.511 3.925
11 Getränkeherstellung 49.104 1.300
31 Herstellung von Möbeln 46.750 2.319
13 Herstellung von Textilien 44.995 1.305
16 Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel) 44.080 584
15 Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen 42.865 2.840
18 Herstellung von Druckerzeugnissen; Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern 38.478 207
10 Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln 34.477 1.366

Tabelle 3

Exportquote im Verarbeitenden Gewerbe in Baden-Württemberg 2024 nach ausgewählten Wirtschaftszweigen
WZ 2008 Ausgewählte Wirtschaftszweige Exportquote
%

1) Einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden.

Datenquelle: »Jahresbericht für Betriebe« von Rechtlichen Einheiten mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten und »Monatsbericht für Betriebe« mit 50 und mehr Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden. Die Ergebnisse entstehen aus der Zusammenführung der beiden genannten Erhebungen.

B+C Verarbeitendes Gewerbe1) 58,8
29 Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen 76,5
26 Herstellung von Datenverarbeitungs-geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen 69,8
20 Herstellung von chemischen Erzeugnissen 65,2
28 Maschinenbau 63,7
32 Herstellung von sonstigen Waren 63,1
30 Sonstiger Fahrzeugbau 56,7
27 Herstellung von elektrischen Ausrüstungen 54,0
13 Herstellung von Textilien 51,8
14 Herstellung von Bekleidung 47,8
24 Metallerzeugung und -bearbeitung 47,1
22 Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren 43,8
21 Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen 42,7
15 Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen 42,0
17 Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus 40,1
25 Herstellung von Metallerzeugnissen 37,3
31 Herstellung von Möbeln 29,5
23 Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden 25,8
10 Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln 24,3
33 Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen 23,9
16 Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel) 23,3
11 Getränkeherstellung 17,8
18 Herstellung von Druckerzeugnissen; Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern 14,0

Weitere Informationen

Methodische Hinweise

‫‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬Industriebetriebe: Produzierende Betriebe von Rechtlichen Einheiten des Verarbeitenden Gewerbes einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden mit im Allgemeinen mindestens 20 tätigen Personen.

Beschäftigte: Beschäftigte mit Stand zum 30.09. des jeweiligen Berichtsjahres.

Kontakt

Pressestelle

Sie wollen keine Neuigkeiten verpassen? Melden Sie sich für unsere Newsletter an!