Treibhausgas-Emissionen der Industrie das dritte Jahr in Folge gesunken
Das Statistische Landesamt stellt am 22. und 23. Oktober 2025 auf dem Kongress für Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft in Stuttgart sein breites Datenangebot zu den Themen Umwelt und Energie vor.
Nach ersten Schätzungen des Statistischen Landesamtes betrug der Treibhausgasausstoß der Industrie im Jahr 2024 in Baden-Württemberg rund 9 Millionen (Mio.) Tonnen CO2-Äquivalente. Damit machte der Industriesektor etwa 15 % der gesamten Treibhausgas-Emissionen in Baden-Württemberg aus. Ein Großteil der Industrieemissionen – rund 68 %- war energiebedingt und resultierte aus dem Einsatz fossiler Energieträger. Prozessbedingte CO2-Emissionen, die vorwiegend bei der Herstellung von Baustoffen wie Zement, Kalk, Keramik und Glas anfallen, machten 18,4 % der Industrieemissionen aus. Die fluorierten Treibhausgase (F-Gase) verursachten 13,3 % der Gesamtemissionen der Industrie.
Gegenüber dem Vorjahr 2023 sanken die gesamten Treibhausgasemissionen der Industrie um fast 0,5 Mio. CO2-Äquivalente (–4,8 %) – und damit mit Abstand auf das niedrigste Niveau seit 1990. Der aktuelle Emissionsrückgang hängt im Wesentlichen mit der schwachen Konjunktur und der damit verbundenen gesunkenen Produktion zusammen. Im Gesamtjahr 2024 war die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe preis- und arbeitstäglich bereinigt um 6,3 % niedriger als im Vorjahr. Trotz deutlicher Produktionsrückgänge gingen die Emissionen nicht so stark zurück wie im Jahr 2023 (–9,6 %). Die negative Produktionsentwicklung war insbesondere auf den Rückgang in den umsatzstärksten aber weniger emissionsintensiven Branchen wie Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen und Maschinenbau zurückzuführen. Demgegenüber waren bei den besonders energieintensiven bzw. emissionsrelevanten Wirtschaftszweigen, wie der Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, der Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln sowie in der Papierindustrie, im Vergleich zum Vorjahr 2023 nur geringe oder keine Produktionsrückgänge zu verzeichnen. Entsprechend fiel die emissionsmindernde Wirkung schwächer aus als im Vorjahr.