Umsatzwachstum in der baden-württembergischen Umweltschutzwirtschaft, aber sinkende Exportquote
Der Umsatz im Umweltbereich Klimaschutz im Inland stieg 2023 um 1 Milliarde Euro im Vergleich zu 2022
Im Jahr 2023 erzielten Betriebe in Baden-Württemberg Umsätze mit Gütern und Leistungen für den Umweltschutz in Höhe von rund 19,3 Milliarden (Mrd.) Euro. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes entspricht dies einem Wachstum von 14 % im Vergleich zum Vorjahreswert von 16,9 Mrd. Euro und weist auf die wachsende Bedeutung der Umweltschutzwirtschaft hin. Mit rund 60 % wird der überwiegende Anteil des Umweltschutzumsatzes mit inländischen Abnehmern erzielt, während ca. 40 % durch Exporte generiert wird. Seit der Jahrtausendwende stieg die Exportquote der Umweltschutzwirtschaft von 27 % leicht schwankend bis auf ihren Höchstwert von knapp 49 % im Jahr 2015 an und sank seitdem bis auf rund 41 % im Jahr 2023 ab. Das zeigt eine größere Nachfrage nach Gütern und Leistungen für den Umweltschutz im Inland als im Ausland.
Nahezu die Hälfte aller Umweltschutzumsätze (knapp 9 Mrd.) wird mit Erzeugnissen und Leistungen erzielt, die dem Klimaschutz dienen, zum Beispiel Verbesserungen der Energieeffizienz von Gebäuden (2,1 Mrd.) und im industriellen Bereich (3,4 Mrd.). Der Umsatz im Bereich Klimaschutz stieg 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Mrd. (+18 %), davon 1 Mrd. mit inländischen Abnehmern (+23 %). Damit sank die Exportquote im Bereich Klimaschutz vom Höchstwert 53 % im Jahr 2015 auf 41 % im Jahr 2023. Ein Beispiel für die sinkende Exportquote sind die Umsätze im Bereich Solarenergie. Die Exportquote lag 2015 bei 43 % und 2023 bei 20 %, wobei sich der Umsatz im Bereich Solarenergie insgesamt in diesem Zeitraum von 378 Mio. Euro auf 915 Mio. Euro mehr als verdoppelt (+142 %) hat. Damit stiegen die Umsätze im Inland seit 2015 deutlich, aber kaum die Umsätze mit Exporten.
Tabelle 1
Umsätze mit Güter und Leistungen für den Umweltschutz in Baden-Württemberg seit 2015 nach Absatzgebiet | ||||
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Jahr1) | Umweltschutzbezogener Umsatz | |||
Insgesamt | davon Klimaschutz | |||
Inland | Ausland | Inland | Ausland | |
1.000 EUR | ||||
1) Ab 2016 ohne kleinere Betriebe (ca. 300 Einheiten) aufgrund geänderter Gesetzeslage. Datenquelle: Erhebung der Güter und Leistungen für den Umweltschutz. © Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2025 |
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2015 | 6.255.157 | 5.933.270 | 2.807.705 | 3.138.008 |
2016 | 6.168.339 | 5.096.948 | 3.258.368 | 3.302.607 |
2017 | 6.873.939 | 5.669.939 | 3.691.263 | 3.313.507 |
2018 | 6.262.975 | 5.540.738 | 3.093.593 | 3.190.263 |
2019 | 6.838.015 | 5.435.092 | 3.323.189 | 2.875.253 |
2020 | 7.201.606 | 5.659.295 | 3.369.107 | 2.982.239 |
2021 | 8.290.035 | 6.751.562 | 3.638.636 | 3.232.776 |
2022 | 9.864.032 | 7.038.290 | 4.307.810 | 3.316.849 |
2023 | 11.474.723 | 7.858.682 | 5.306.287 | 3.676.550 |
Weitere Informationen
Methodische Hinweise
Güter und Leistungen für den Umweltschutz dienen der Emissionsminderung. Unter Emissionsminderung ist die Vermeidung, Verminderung bzw. Beseitigung von schädigenden Einflüssen auf die Umwelt aus Produktion und Konsum zu verstehen. Diese sind möglich für die Umweltbereiche »Abfallwirtschaft«, »Abwasserwirtschaft«, »Lärmbekämpfung«, »Luftreinhaltung«, »Arten- und Landschaftsschutz«, »Schutz und Sanierung von Boden, Grund- und Oberflächenwasser« sowie »Klimaschutz (einschließlich Erneuerbare Energien und Energieeinsparung/Energieeffizienz)«.
Die Exportquote beschreibt den Umsatz mit ausländischen Abnehmern im Verhältnis zum Umsatz insgesamt.