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Pressemitteilung 184/2025

Wasser und Abwasser wieder teurer

Der Gebührenanstieg hat sich jedoch abgeschwächt

Die Wasser- und Abwassergebühren haben sich stärker verteuert als die anderen Lebensbereiche. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg dazu mitteilt, übertraf der Gebührenanstieg zwischen 2024 und 2025 - jeweils am Stichtag 1. Januar - die Inflationsrate. Die Wasser- und Schmutzwassergebühr legte im Landesdurchschnitt um jeweils gut +5 % zu, die Grundgebühr für die Wasserversorgung um rund +9 % und die Niederschlagswassergebühr um knapp +3 %. Die Veränderung des Verbraucherpreisindex (Inflationsrate) lag zwischen Januar 2024 und Januar 2025 bei +2,3 %.

Der Gebührenanstieg hat sich zuletzt etwas verlangsamt. Von Januar 2023 bis Januar 2024 erhöhte sich die Wasser- und Schmutzwassergebühr noch um jeweils rund +6 %, die Grundgebühr für die Wasserversorgung um +10 % und die Niederschlagwassergebühr um gut +3 %. Bei der Inflationsrate waren es im entsprechenden Zeitraum +3,2 %.

Die Gründe für den Gebührenanstieg sind vielfältig. Im Allgemeinen wirken sich die steigenden Energiepreise, Bauleistungspreise und Personalkosten auf die Gebühren aus. Im Besonderen sind es die lokalen Gegebenheiten wie Siedlungsstruktur, Topografie und Wasserverfügbarkeit, die spezifische Maßnahmen in den Gemeinden erfordern, um die Wasserversorgung und Abwasserbehandlung sicherzustellen. Hierzu gehört die Infrastruktur an die Auswirkungen des Klimawandels anzupassen, zum Beispiel neue Wasservorkommen zu erschließen oder das Wassernetz zu sanieren, um die Leitungsverluste zu verringern.

Die Gebühren entwickelten sich wie in den Vorjahren lokal unterschiedlich. In 43 % der Gemeinden im Land erhöhte sich die Wassergebühr, in 39 % die Schmutzwassergebühr, in 19 % die Grundgebühr für die Wasserversorgung und in 28 % die Niederschlagswassergebühr. In den übrigen Gemeinden blieben die jeweiligen Gebührenbestandteile unverändert oder verbilligten sich. Zu einer Verbilligung kommt es, wenn die Einnahmen aus dem Gebührenaufkommen die Gesamtkosten übertreffen und die Mehreinnahmen in den Folgejahren ausgeglichen werden.

Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg weiter mitteilt, liegt die durchschnittliche Wassergebühr 2025 bei 2,72 EUR je Kubikmeter (m³, 1 000 Liter) und damit 13 Cent mehr als 2024, die Schmutzwassergebühr bei 2,36 EUR/m³ (+12 Cent), die Grundgebühr für die Wasserversorgung bei rund 69 EUR/Jahr und die Niederschlagswassergebühr bei 0,54 EUR je Quadratmeter (m²) versiegelte Fläche. Wasser und Schmutzwasser, im Schnitt die beiden Hauptkomponenten der Gebührenbescheide bzw. Wasserrechnungen im Land, kosten demnach zusammen rund 0,5 Cent je Liter.

Die Gebühren streuen stark zwischen den Gemeinden. Bei der Wassergebühr ist es eine Spanne zwischen 0,64 und 6,28 EUR/m³, bei der Schmutzwassergebühr zwischen 0,36 und 8,06 EUR/m³, bei der Grundgebühr für die Wasserversorgung zwischen 3,85 und 260,40 EUR/Jahr und bei der Niederschlagswassergebühr zwischen 0,00 (befristetes Aussetzen der Gebühr) und 1,52 EUR/m².‫‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬

Weitere Informationen

Methodische Hinweise

In 1 071 von 1 101 Gemeinden wird die Abwassergebühr gesplittet als Schmutzwassergebühr (Bemessung nach dem Trinkwasserverbrauch) und Niederschlagswassergebühr erhoben. 30 Gemeinden erheben eine Einheitsgebühr, die nicht nach Schmutzwasser und Niederschlagswasser trennt.

Der Begriff »Gebühr« wird verallgemeinernd für alle Entgelte verwendet. Einbezogen sind sowohl die öffentlich-rechtlichen Entgelte (Gebühren i. e. S.) für Wasser und Abwasser als auch die privatrechtlichen Entgelte (Preise) für Wasser.

Die Daten beziehen sich auf den Tarif für Haushaltskunden. Die verbrauchsbezogene Wassergebühr und die Grundgebühr für die Wasserversorgung enthalten die Mehrwertsteuer.

Die Durchschnittswerte sind einwohnergewichtet. Gemeinden mit mehr Einwohnern wirken sich daher stärker auf den Landesdurchschnitt aus als kleinere Gemeinden.

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