Wieder deutlich mehr Winterweizen und Dinkel
Baden-Württemberg: Flächenrückgang im Gerstenanbau
Nach dem deutlich eingeschränkten Anbau im Vorjahr verzeichneten der Winterweizen und sein artverwandter Dinkel wieder Zuwächse im Jahr 2025. Nach den vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg stieg die Fläche mit Winterweizen um 7 % auf 185 300 ha an. Der Dinkelanbau wurde prozentual noch stärker um 57 % auf 28 200 ha ausgeweitet. Als weitere Getreidekulturen mit Flächenzunahmen können unter anderem Körnermais (+4 %) und Hafer (+15 %) genannt werden. Verglichen mit dem Mittelwert der vergangenen zehn Jahre sind jedoch Unterschiede zwischen den beiden Kulturen festzustellen. Während die Körnermaisfläche mit 57 100 ha unter diesem Mittel lag (−5 %), lag die Haferfläche mit 21 600 ha deutlich darüber (+16 %).
Sowohl Winter- als auch Sommergerste erfuhren dagegen einen signifikanten Rückgang im Anbau. Die landwirtschaftlichen Betriebe bauten 79 600 ha Winter- und 52 500 ha Sommergerste an, was im Vergleich zu 2024 eine Abnahme um 9 600 und 2 700 ha bedeutet. In der Gesamtbilanz stieg der Getreideanbau zur Körnergewinnung (464 300 ha; +3 %) im Vergleich zum Vorjahr zwar an, im Verlauf der letzten zehn Jahren ist er jedoch tendenziell gesunken. Im Jahr 2015 war die Fläche mit 513 200 ha noch um etwa ein Zehntel größer.
Das dritte Jahr in Folge wurden mehr als 50 000 ha Winterraps angebaut. Bei einer Fläche von 53 000 ha konnte im Vorjahresvergleich ein Anstieg um 4 % festgestellt werden. Der Anbau von Sonnenblumen, als weitere Ölfrucht, bleibt mit 1 700 ha dagegen eine Nischenkultur.
Unter den Kulturen, die als Raufutter oder Biogassubstrat genutzt werden, ist der Silomais weiterhin dominierend. Er umfasst eine Fläche von 131 600 ha und liegt damit auf dem Niveau des Vorjahres und des mehrjährigen Mittels. Der Anbau von Leguminosen (44 000 ha; −6 %), wie Klee oder Luzerne, und als Ganzpflanzensilage geerntetes Getreide (9 300 ha; −14 %) wurden dagegen eingeschränkt.
Zur Entlastung der landwirtschaftlichen Betriebe fand die Bodennutzungshaupterhebung in diesem Jahr zum ersten Mal ohne Direktbefragung statt. Für diese Erhebung werden nur noch Verwaltungsdaten und vorhandene Daten aus statistischen Erhebungen genutzt.
Als zusätzliche Neuerung werden ab jetzt jährlich die Flächen in ökologischer Bewirtschaftung ermittelt. Im Vergleich mit den Ergebnissen der Agrarstrukturerhebung 2023 ist ein leichter Zuwachs an der ökologischen Fläche um 2 % auf 199 800 ha festzustellen. Der Öko-Anteil an der Gesamtfläche verharrt damit bei 14 %. Die wichtigsten Kulturarten im ökologischen Ackerbau stellen die Leguminosen zur Ganzpflanzenernte (21 300 ha) dar. Unter den Getreidearten ist die ökologische Winterweizenfläche (9 300 ha; 8 %) zwar am größten, die größten Anteile weisen dagegen Hafer (7 100 ha; 33 %) und Dinkel (8 500 ha; 30 %) auf.
Tabelle 1
Die 10 wichtigsten Anbaukulturen auf dem Ackerland in Baden-Württemberg 2025 | |||
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Fruchtart | 2024 | 2025 (vorläufig) | Veränderung 2024/2025 |
ha | % | ||
Datenquelle: Bodennutzungshaupterhebung. © Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2025 |
|||
Winterweizen | 173.000 | 185.300 | +7,1 |
Silomais | 132.600 | 131.600 | −0,8 |
Wintergerste | 89.300 | 79.600 | −10,9 |
Winterraps | 51.000 | 53.000 | +3,9 |
Sommergerste | 55.300 | 52.500 | −5,1 |
Leguminosen zur Ganzpflanzenernte | 46.100 | 44.000 | −4,6 |
Dinkel | 17.900 | 28.200 | +57,5 |
Triticale | 21.400 | 21.800 | +1,9 |
Hafer | 18.800 | 21.600 | +14,9 |
Zuckerrüben | 18.900 | 18.800 | −0,5 |
Tabelle 2
Ergebnisse der vorläufigen Bodennutzung in Baden-Württemberg 2025 | ||
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Fruchtart | Fläche | darunter |
ökologische Fläche | ||
ha | ||
1) Einschließlich Saatguterzeugung. Datenquelle: Bodennutzungshaupterhebung. © Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2025 |
||
Landwirtschaftlich genutzte Fläche | 1.399.200 | 199.800 |
Ackerland | 805.200 | 81.400 |
Getreide zur Körnergewinnung1) zusammen | 464.300 | 38.600 |
Winterweizen einschl. Einkorn | 185.300 | 9.300 |
Dinkel | 28.200 | 8.500 |
Sommerweizen | 2.900 | 800 |
Hartweizen | 2.700 | 100 |
Roggen | 7.700 | 2.100 |
Wintermenggetreide | 2.200 | 1.100 |
Triticale | 21.800 | 3.400 |
Wintergerste | 79.600 | 2.200 |
Sommergerste | 52.500 | 1.500 |
Hafer | 21.600 | 7.100 |
Sommermenggetreide | 1.100 | 700 |
Körnermais | 57.100 | 1.500 |
Pflanzen zur Grünernte zusammen | 196.800 | 26.700 |
Getreide zur Ganzpflanzenernte | 9.300 | / |
Silomais | 131.600 | 3.200 |
Leguminosen zur Ganzpflanzenernte | 44.000 | 21.300 |
Feldgras | 11.900 | 1.800 |
Hackfrüchte zusammen | 24.300 | 1.300 |
Kartoffeln | 5.400 | 1.000 |
Zuckerrüben | 18.800 | / |
Hülsenfrüchte zur Körnergewinnung1) zusammen | 16.700 | 7.900 |
Erbsen | 2.700 | 600 |
Ackerbohnen | 3.000 | 2.300 |
Süßlupinen | 400 | / |
Sojabohnen | 7.500 | 2.600 |
Ölfrüchte zur Körnergewinnung zusammen1) | 55.400 | 1.600 |
Winterraps | 53.000 | 500 |
Sommerraps | 200 | / |
Sonnenblumen | 1.700 | 700 |
Brache mit oder ohne Beihilfe-/Prämienanspruch | 27.200 | 2.400 |
Dauergrünland | 545.800 | 112.200 |