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Pressemitteilung 178/2025

Wieder deutlich mehr Winterweizen und Dinkel

Baden-Württemberg: Flächenrückgang im Gerstenanbau

Nach dem deutlich eingeschränkten Anbau im Vorjahr verzeichneten der Winterweizen und sein artverwandter Dinkel wieder Zuwächse im Jahr 2025. Nach den vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg stieg die Fläche mit Winterweizen um 7 % auf 185 300 ha an. Der Dinkelanbau wurde prozentual noch stärker um 57 % auf 28 200 ha ausgeweitet. Als weitere Getreidekulturen mit Flächenzunahmen können unter anderem Körnermais (+4 %) und Hafer (+15 %) genannt werden. Verglichen mit dem Mittelwert der vergangenen zehn Jahre sind jedoch Unterschiede zwischen den beiden Kulturen festzustellen. Während die Körnermaisfläche mit 57 100 ha unter diesem Mittel lag (−5 %), lag die Haferfläche mit 21 600 ha deutlich darüber (+16 %).

Sowohl Winter- als auch Sommergerste erfuhren dagegen einen signifikanten Rückgang im Anbau. Die landwirtschaftlichen Betriebe bauten 79 600 ha Winter- und 52 500 ha Sommergerste an, was im Vergleich zu 2024 eine Abnahme um 9 600 und 2 700 ha bedeutet. In der Gesamtbilanz stieg der Getreideanbau zur Körnergewinnung (464 300 ha; +3 %) im Vergleich zum Vorjahr zwar an, im Verlauf der letzten zehn Jahren ist er jedoch tendenziell gesunken. Im Jahr 2015 war die Fläche mit 513 200 ha noch um etwa ein Zehntel größer.

Das dritte Jahr in Folge wurden mehr als 50 000 ha Winterraps angebaut. Bei einer Fläche von 53 000 ha konnte im Vorjahresvergleich ein Anstieg um 4 % festgestellt werden. Der Anbau von Sonnenblumen, als weitere Ölfrucht, bleibt mit 1 700 ha dagegen eine Nischenkultur.

Unter den Kulturen, die als Raufutter oder Biogassubstrat genutzt werden, ist der Silomais weiterhin dominierend. Er umfasst eine Fläche von 131 600 ha und liegt damit auf dem Niveau des Vorjahres und des mehrjährigen Mittels. Der Anbau von Leguminosen (44 000 ha; −6 %), wie Klee oder Luzerne, und als Ganzpflanzensilage geerntetes Getreide (9 300 ha; −14 %) wurden dagegen eingeschränkt.

Zur Entlastung der landwirtschaftlichen Betriebe fand die Bodennutzungshaupterhebung in diesem Jahr zum ersten Mal ohne Direktbefragung statt. Für diese Erhebung werden nur noch Verwaltungsdaten und vorhandene Daten aus statistischen Erhebungen genutzt.

Als zusätzliche Neuerung werden ab jetzt jährlich die Flächen in ökologischer Bewirtschaftung ermittelt. Im Vergleich mit den Ergebnissen der Agrarstrukturerhebung 2023 ist ein leichter Zuwachs an der ökologischen Fläche um 2 % auf 199 800 ha festzustellen. Der Öko-Anteil an der Gesamtfläche verharrt damit bei 14 %. Die wichtigsten Kulturarten im ökologischen Ackerbau stellen die Leguminosen zur Ganzpflanzenernte (21 300 ha) dar. Unter den Getreidearten ist die ökologische Winterweizenfläche (9 300 ha; 8 %) zwar am größten, die größten Anteile weisen dagegen Hafer (7 100 ha; 33 %) und Dinkel (8 500 ha; 30 %) auf.

Tabelle 1

Die 10 wichtigsten Anbaukulturen auf dem Ackerland in Baden-Württemberg 2025
Fruchtart 2024 2025 (vorläufig) Veränderung 2024/2025
ha %

Datenquelle: Bodennutzungshaupterhebung.

Winterweizen 173.000 185.300 +7,1
Silomais 132.600 131.600 −0,8
Wintergerste 89.300 79.600 −10,9
Winterraps 51.000 53.000 +3,9
Sommergerste 55.300 52.500 −5,1
Leguminosen zur Ganzpflanzenernte 46.100 44.000 −4,6
Dinkel 17.900 28.200 +57,5
Triticale 21.400 21.800 +1,9
Hafer 18.800 21.600 +14,9
Zuckerrüben 18.900 18.800 −0,5

Tabelle 2

Ergebnisse der vorläufigen Bodennutzung in Baden-Württemberg 2025
Fruchtart Fläche darunter
ökologische Fläche
ha

1) Einschließlich Saatguterzeugung.

Datenquelle: Bodennutzungshaupterhebung.

Landwirtschaftlich genutzte Fläche 1.399.200 199.800
Ackerland 805.200 81.400
Getreide zur Körnergewinnung1) zusammen 464.300 38.600
Winterweizen einschl. Einkorn 185.300 9.300
Dinkel 28.200 8.500
Sommerweizen 2.900 800
Hartweizen 2.700 100
Roggen 7.700 2.100
Wintermenggetreide 2.200 1.100
Triticale 21.800 3.400
Wintergerste 79.600 2.200
Sommergerste 52.500 1.500
Hafer 21.600 7.100
Sommermenggetreide 1.100 700
Körnermais 57.100 1.500
Pflanzen zur Grünernte zusammen 196.800 26.700
Getreide zur Ganzpflanzenernte 9.300 /
Silomais 131.600 3.200
Leguminosen zur Ganzpflanzenernte 44.000 21.300
Feldgras 11.900 1.800
Hackfrüchte zusammen 24.300 1.300
Kartoffeln 5.400 1.000
Zuckerrüben 18.800 /
Hülsenfrüchte zur Körnergewinnung1) zusammen 16.700 7.900
Erbsen 2.700 600
Ackerbohnen 3.000 2.300
Süßlupinen 400 /
Sojabohnen 7.500 2.600
Ölfrüchte zur Körnergewinnung zusammen1) 55.400 1.600
Winterraps 53.000 500
Sommerraps 200 /
Sonnenblumen 1.700 700
Brache mit oder ohne Beihilfe-/Prämienanspruch 27.200 2.400
Dauergrünland 545.800 112.200

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