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Pressemitteilung 138/2022

Zahl der Einbürgerungen syrischer Staatsangehöriger 2021 deutlich gestiegen

Baden-Württemberg: Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 17 304 ausländische Staatsangehörige eingebürgert

In Baden-Württemberg wurden im Verlauf des Jahres 2021 insgesamt 17 304 Ausländerinnen und Ausländer eingebürgert. Nach Angaben des Statistisches Landesamtes bedeutet dies einen Zuwachs von 8,5 % gegenüber dem Vorjahr (15 945). Es wurden allerdings 9,4 % weniger Einbürgerungen als im Rekordjahr 2019 (19 109) verzeichnet. Frauen wurden nahezu ebenso häufig (50,4 %) eingebürgert wie Männer. Der Anteil der Minderjährigen unter den Eingebürgerten beträgt 14,8 %.

Zahl der eingebürgerten Syrerinnen und Syrer gegenüber dem Vorjahr fast versiebenfacht

Für viele Syrerinnen und Syrer, die im Jahr 2015 als Schutzsuchende nach Baden-Württemberg kamen, bestand im zurückliegenden Jahr 2021 durch eine ausreichende Aufenthaltsdauer erstmals die Möglichkeit zur Einbürgerung. Die Zahl der eingebürgerten syrischen Staatsangehörigen stieg folglich von 284 im Vorjahr auf 1 879 im Jahr 2021 deutlich an. Damit lag Syrien nach der Türkei (2 146) und vor Rumänien (1 511) und Italien (1 207) auf Platz 2 der häufigsten Herkunftsstaaten. Im vergangenen Jahr wurden in Baden-Württemberg Ausländerinnen und Ausländer aus insgesamt 127 Nationen eingebürgert. Dabei entfielen genau zwei Drittel (66,7 %) der Einbürgerungen auf die 15 häufigsten Herkunftsstaaten. Zu diesen gehören neben Syrien mit Indien (458 Einbürgerungen), dem Irak (409) und dem Iran (326) drei weitere nichteuropäische Staaten.

Einbürgerungsquote bei EU-Mitgliedern vergleichsweise niedrig

Unter den 15 häufigsten Herkunftsstaaten zeigt sich, dass die Einbürgerungsquote bei EU-Mitgliedsstaaten durchweg unter dem Durchschnitt von 0,94 % liegt. Dies deutet darauf hin, dass Rechte von EU-Bürgerinnen und Bürgern wie Reisefreiheit, Freizügigkeit und das Stimmrecht bei Europa- und Kommunalwahlen den Schritt der Einbürgerung für diese in manchen Fällen verzichtbar machen. Umgekehrt weisen alle Drittstaaten außer der Türkei und Serbien eine überdurchschnittliche Einbürgerungsquote auf. Die höchsten Einbürgerungsquoten im Jahr 2021 erreichen die Herkunftsstaaten Iran (3,14 %), Syrien (2,25 %), Indien (1,87 %) und die Ukraine (1,78 %).

Tabelle 1

Einbürgerungen in Baden-Württemberg seit dem Jahr 2005
Jahr Einbürge­rungen insge­samt Davon
Männer Frauen Minder­jährige
Anzahl

Datenquelle: Einbürgerungsstatistik.

2005 15.024 6.281 6.534 2.209
2006 14.271 5.928 6.351 1.992
2007 12.972 5.251 6.039 1.682
2008 11.281 4.550 5.170 1.561
2009 12.212 4.909 5.530 1.773
2010 12.778 5.262 5.845 1.671
2011 14.223 5.799 6.602 1.822
2012 16.390 6.881 7.348 2.161
2013 16.062 6.696 7.413 1.953
2014 16.804 6.738 7.805 2.261
2015 17.546 6.799 8.235 2.512
2016 17.791 6.817 8.791 2.183
2017 18.299 7.376 9.108 1.815
2018 16.286 7.042 8.228 1.016
2019 19.109 7.349 8.570 3.190
2020 15.945 7.515 8.430 2.222
2021 17.304 8.584 8.720 2.565

Tabelle 2

Einbürgerungen und Einbürgerungsquote in Baden-Württemberg im Jahr 2021 nach ausgewählten Staatsangehörigkeiten*)
Staats­angehörigkeit Einbürge­rungen insge­samt Einbür­ge­rungs­quote1)
Anzahl %

*) Dargestellt sind die 15 Staatsangehörigkeiten mit den höchsten Einbürgerungszahlen.

1) Zahl der Einbürgerungen bezogen auf die jeweilige Staatsangehörigenzahl in Prozent.

Datenquelle: Einbürgerungsstatistik, Ausländerzentralregister.

Türkei 2.146 0,9
Syrien 1.879 2,3
Rumänien 1.511 0,9
Italien 1.207 0,7
Kosovo 765 1,2
Griechenland 578 0,7
Polen 571 0,7
Indien 458 1,9
Kroatien 429 0,3
Irak 409 1,4
Ungarn 335 0,6
Bulgarien 329 0,7
Iran 326 3,1
Serbien 311 0,7
Ukraine 288 1,8
alle Staatsangehörigkeiten 17.304 0,9

Weitere Informationen

Nach §10 des Staatsangehörigkeitsgesetztes können Ausländerinnen und Ausländer nach acht Jahren sowie „bei Vorliegen besonderer Integrationsleistungen“ bereits nach sechs Jahren eingebürgert werden.

Die Einbürgerungsquote setzt die abgeschlossenen Einbürgerungsverfahren mit der Wohnbevölkerung der betreffenden Staatsangehörigkeit ins Verhältnis. Sie wurde nur für die 15 Staatsangehörigkeiten mit den absolut höchsten Einbürgerungszahlen berechnet, da die Fallzahlen der übrigen Nationalitäten relativ klein sind.

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