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Pressemitteilung 191/2025

Zahl der Kindeswohlgefährdungen in Baden-Württemberg auf neuem Höchststand

2024 stellten die Jugendämter in fast 1 300 Fällen Kindeswohlgefährdungen bei Jugendlichen fest

Am 12. August ist der internationale Tag der Jugend. An diesem Tag soll besonders auf die Belange von Jugendlichen eingegangen werden. Nach Auswertungen des Statistischen Landesamtes stellten die Jugendämter in Baden-Württemberg im Jahr 2024 bei Jugendlichen 1 268 akute oder latente Kindeswohlgefährdungen fest. Diese Zahl ist seit Beginn der Erhebung kontinuierlich gestiegen und hat sich seit 2012 von 580 auf 1 268 mehr als verdoppelt. Nach SGB VIII gilt als jugendlich, »wer 14, aber noch nicht 18 Jahre alt ist«. Bezogen auf die insgesamt 429 887 Jugendlichen im Alter von 14 bis unter 18 Jahren, die 2024 im Südwesten lebten, entspricht dies einem Anteil von 0,3 %.

In gut zwei Drittel (887 bzw. 69,9 %) dieser Fälle ging die Gefährdung von der eigenen Mutter (auch Adoptivmutter) oder dem eigenen Vater (auch Adoptivvater) aus. Eine Gefährdung durch einen Stiefelternteil oder eine neue Partnerin bzw. einen neuen Partner eines Elternteils wurde in 5,6 % (71) der Fälle festgestellt. Bei 9,2 % (116) war die Hauptperson eine sonstige Person, etwa eine weitere verwandte oder bekannte Person. In 7,2 % (91) der Fälle konnte zwar angegeben werden, dass die Gefährdung von mehreren Personen ausging, aber keine Hauptperson benannt werden. Und in 8,1 % (103) der Fälle waren weder die Zahl der Beteiligten noch die (Haupt-)Person bekannt.

Weitere Auswertungen nach der Art der festgestellten Gefährdung ergaben, dass die Jugendämter 2024 bei über der Hälfte der 1 268 Fälle Anzeichen für Vernachlässigungen (669 Fälle bzw. 52,8 %) festgestellt haben. Während es 523 (41,2 %) Gefährdungseinschätzungen aufgrund psychischer Misshandlungen gab, wurden in 413 (32,6 %) der Verfahren Anzeichen für körperliche Misshandlungen registriert. Sexuelle Gewalt kam in 91 Fällen vor. Dies entspricht einem Anteil von 7,2 %. Da von den Jugendämtern alle festgestellten Gefährdungsarten angegeben werden, sind Mehrfachnennungen möglich.

Im Berichtsjahr 2024 machten die Jugendlichen 18,5 % aller Fälle mit einer festgestellten akuten oder latenten Kindeswohlgefährdung aus. Über alle Altersgruppen hinweg gab es in diesem Jahr 6 846 Fälle. Auch bei den Kindeswohlgefährdungen insgesamt wurde 2024 ein neuer Höchststand erreicht. 2012 waren 3 463 akute und latente Gefährdungseinschätzungen registriert worden (+97,7 %).

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