:: 307/2017

Pressemitteilung 307/2017

Tourismus 2017: Positive Entwicklung hält auch im Sommer an

Beherbergungsbetriebe melden in den ersten neun Monaten Plus von 3,3 Prozent bei den Gästen und 1,7 Prozent bei den Übernachtungen

Auch in den für die Branche wichtigen Sommermonaten 2017 verzeichnete das Tourismusgewerbe in Baden‑Württemberg überwiegend Zuwächse. Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes kamen in den Beherbergungsbetrieben mit 10 und mehr Betten oder Stellplätzen im Vergleich zu den entsprechenden Vorjahresmonaten im Juli (+2,1 %), August (+1,8 %) und September (+3,2 %) jeweils mehr Gäste an. Bei den für das Gewerbe bedeutenderen Übernachtungen war die Entwicklung verhaltener. Die Übernachtungszahl stieg im Juli um 1,5 % und im September um 1,0 % an. Im August 2017 wurde das Ergebnis des Vorjahresmonats knapp verfehlt (−0,4 %).

Bezüglich der Entwicklung für das gesamte Jahr 2017 geht das Statistische Landesamt derzeit davon aus, dass die Ergebnisse des Vorjahres übertroffen werden können. Das Tourismusgewerbe würde dann im achten Jahr in Folge zulegen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sich die gute Entwicklung der ersten neun Monate 2017 im Restjahr fortsetzt und kein massiver Einbruch erfolgt.

Für den gesamten Zeitraum Januar bis September 2017 wurden fast 16,6 Millionen (Mill.) Ankünfte und etwa 41,1 Mill. Übernachtungen gemeldet. Das waren 3,3 % mehr Gäste und 1,7 % mehr Übernachtungen als in den ersten neun Monaten 2016. Während in den vergangenen Jahren die Gäste mit Herkunftsland Deutschland, auf die 78 % der Übernachtungen entfielen, und die Gäste mit ausländischem Wohnsitz unterschiedlich zur Gesamtentwicklung beigetragen haben, war der Zuwachs bei den Ankünften und Übernachtungen in den ersten neun Monaten 2017 fast gleich. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg die Zahl der Ankünfte bei den inländischen Gästen um 3,4 % und bei den internationalen Kunden um 3,0 % an. Bei den Übernachtungszahlen betrug das Plus 1,7  bzw. 1,5 %.

Die regionalen Auswertungen des Statistischen Landesamtes zeigen, dass alle Reisegebiete im Land von den Entwicklungen profitierten. Dabei erreichten das Nördliche Baden‑Württemberg und die Region Stuttgart, die eher städtisch geprägt sind, mit jeweils 3,0 % sowie die Schwäbische Alb mit 2,8 % in den ersten drei Quartalen 2017 bei den Übernachtungen einen über dem Landesergebnis liegenden Anstieg. Bei den beiden klassischen baden‑württembergischen Urlaubsregionen Schwarzwald und Bodensee‑Oberschwaben verlief die Entwicklung verhaltener. In der Region Bodensee‑Oberschwaben betrug das Plus bei den Übernachtungen 1,2 %. Im Schwarzwald, dem mit einem Übernachtungsanteil von 41 % wichtigsten Reisegebiet des Landes, wurde in den ersten neun Monaten 2017 das Vorjahresergebnis nur geringfügig – um 0,5 % – übertroffen.

Die Auswertungen der Übernachtungszahlen der Monate Januar bis September 2017 auf Kreisebene zeigen größere Veränderungen. Hier kommen regionale oder örtliche Besonderheiten stärker zum Tragen. So bewegen sich die Veränderungsraten der Übernachtungen im Vorjahresvergleich zwischen dem Landkreis Freudenstadt mit der ungünstigsten (−2,9 %) und dem Landkreis Tuttlingen mit der günstigsten Entwicklung (+15,3 %) in einer beträchtlichen Spanne. Der Großteil der Stadt- und Landkreise Baden‑Württembergs konnte in den ersten neun Monaten 2017 das Ergebnis des Vorjahreszeitraums verbessern. Dabei verzeichneten sechs Kreise (Landkreis Tuttlingen, Neckar-Odenwald-Kreis, Landkreis Rastatt, Stadtkreis Mannheim, Stadtkreis Karlsruhe, Landkreis Göppingen) vergleichsweise starke Zuwächse von 6 % und mehr. Von den Kreisen, die das Vorjahresergebnis bislang nicht erreicht haben, wiesen der Landkreis Sigmaringen, der Enzkreis sowie der Landkreis Freudenstadt mit einem Minus bei den Übernachtungen zwischen 2 und 3 % die ungünstigste Entwicklung auf.

Schaubild 1: Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben in Baden-Württemberg 2016 und 2017 nach Monaten
Schaubild 1: Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben in Baden-Württemberg 2016 und 2017 nach Monaten
Tabelle 1
Übernachtungen im Tourismus in Baden-Württemberg 2016 und 2017 nach Monaten*)
Monat/Jahr2016 2017
InsgesamtVeränderung gegenüber Vorjahres­monatInsgesamtVeränderung gegenüber Vorjahres­monat
Anzahl%Anzahl%

*) Beherbergungsbetriebe ab 10 Betten oder Stellplätzen.

Datenquelle. Tourismusstatistik

Januar2.768.562+4,52.863.704+3,4
Februar3.138.958+5,72.997.814−4,5
März3.724.014+8,33.635.359−2,4
April4.018.744+0,84.356.447+8,4
Mai4.898.504+2,34.819.201−1,6
Juni4.717.589−3,55.151.133+9,2
Juli5.847.251+3,75.932.606+1,5
August6.110.390+1,46.083.604−0,4
September5.178.721+3,65.232.017+1,0
Oktober4.919.769+3,2
November3.512.592+1,3
Dezember3.207.861+2,1
Schaubild 2: Veränderung der Übernachtungen in Baden-Württemberg im Zeitraum Januar bis September 2017 gegenüber dem Vorjahreszeitraum nach Stadt- und Landkreisen
Schaubild 2: Veränderung der Übernachtungen in Baden-Württemberg im Zeitraum Januar bis September 2017 gegenüber dem Vorjahreszeitraum nach Stadt- und Landkreisen
Tabelle 2
Ankünfte und Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben in den Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs Januar bis September 2017*)
Stadtkreis (SKR),
Landkreis (LKR),
Regierungsbezirk
Land
AnkünfteÜbernachtungen
insgesamtVeränderung
gegenüber
Vorjahres­zeitraum
insgesamtVeränderung
gegenüber
Vorjahres­zeitraum
Anzahl%Anzahl%

*) Beherbergungsbetriebe ab 10 Betten oder Stellplätze.

Datenquelle: Tourismusstatistik.

Stuttgart (SKR)1.501.009+3,82.796.914+3,3
Böblingen LKR)372.183+5,1864.751+2,4
Esslingen (LKR)588.945+5,21.128.763+1,7
Göppingen (LKR)177.959+6,9456.330+6,0
Ludwigsburg (LKR)364.768−0,8759.931+3,5
Rems-Murr-Kreis (LKR)255.972+3,7535.021+2,6
Heilbronn (SKR)131.486+0,5261.508−0,7
Heilbronn (LKR)297.906+0,51.019.218+3,9
Hohenlohekreis (LKR)153.484+1,7318.250+0,7
Schwäbisch Hall (LKR)205.811+1,7442.563+2,2
Main-Tauber-Kreis (LKR)258.602+8,6777.734+4,3
Heidenheim (LKR)102.493+14,4184.794+5,0
Ostalbkreis (LKR)293.419+5,0627.576+3,8
Regierungsbezirk Stuttgart4.704.037+3,910.173.353+3,1
Baden-Baden (SKR)313.966+7,1723.845+5,2
Karlsruhe (SKR)502.523+4,9878.691+6,3
Karlsruhe (LKR)300.549+3,6782.596+2,1
Rastatt (LKR)217.687+6,9473.358+7,0
Heidelberg (SKR)556.765+4,11.074.118+0,6
Mannheim (SKR)483.671+12,41.026.601+6,7
Neckar-Odenwald-Kreis (LKR)130.066+7,7417.419+10,2
Rhein-Neckar-Kreis (LKR)601.822+2,71.114.711+0,7
Pforzheim (SKR)84.919+3,0187.300+1,7
Calw (LKR)327.969+1,61.020.241+0,2
Enzkreis (LKR)95.673+0,1176.091−2,7
Freudenstadt (LKR)394.180−0,81.322.986−2,9
Regierungsbezirk Karlsruhe4.009.790+4,59.197.957+2,4
Freiburg im Breisgau (SKR)599.255+3,91.158.825+4,8
Breisgau-Hochschwarzwald (LKR)1.111.505+0,33.863.184−1,1
Emmendingen (LKR)215.303−0,8514.465−0,3
Ortenaukreis (LKR)1.254.630+1,12.799.821+0,7
Rottweil (LKR)104.307+1,1255.672−1,8
Schwarzwald-Baar-Kreis (LKR)348.602−1,31.242.057−0,5
Tuttlingen (LKR)105.524+11,6225.819+15,3
Konstanz (LKR)741.495+6,22.083.284+3,6
Lörrach (LKR)406.603+4,2995.936−0,1
Waldshut (LKR)320.713+3,61.094.740−1,5
Regierungsbezirk Freiburg5.207.937+2,314.233.803+0,7
Reutlingen (LKR)311.172+0,4854.492−0,6
Tübingen (LKR)163.760+4,1316.287+1,6
Zollernalbkreis (LKR)105.011+0,9243.918−0,3
Ulm (SKR)308.995+7,1486.361+4,8
Alb-Donau-Kreis (LKR)209.853+8,7419.762+1,3
Biberach (LKR)178.822−3,1563.622−0,1
Bodenseekreis (LKR)885.795+1,22.755.258+0,4
Ravensburg (LKR)335.679+2,11.333.640+1,8
Sigmaringen (LKR)165.392+2,5493.432−2,1
RegierungsbezirkTübingen2.664.479+2,47.466.772+0,7
Baden-Württemberg16.586.243+3,341.071.885+1,7