Pressemitteilung 65/2018
Südwestwirtschaft weiter im Plus
Baden-Württembergs Wirtschaftsleistung stieg 2017 preisbereinigt um 2,3 % und liegt damit leicht über dem Wert für Deutschland insgesamt
Nach den heute vom Arbeitskreis »Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder« unter Vorsitz von Präsidentin Dr. Carmina Brenner veröffentlichten vorläufigen Wirtschaftszahlen auf Länderebene für 2017 setzt sich der bereits im ersten Halbjahr festgestellte positive Wachstumstrend der baden-württembergischen Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte 2017 fort. So ergab sich im Gesamtjahr 2017 für Baden-Württemberg ein Anstieg des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,3 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Für Deutschland wurde 2017 ein Wirtschaftswachstum in Höhe von 2,2 % ermittelt.
Nominal, d.h. ohne die Preisentwicklung zu berücksichtigen, wuchs das baden-württembergische BIP – als Maß für die hier zu Lande insgesamt erstellten Waren und Dienstleistungen – im Jahr 2017 um 3,6 % auf gut 493 Milliarden (Mrd.) Euro. Das entspricht einem Anteil von 15,1 % am Bruttoinlandsprodukt Gesamtdeutschlands. Gemessen an der Wirtschaftsleistung ist der Südwesten damit nach Nordrhein-Westfalen (692 Mrd. Euro) und Bayern (594 Mrd. Euro) das drittstärkste Bundesland. Zusammen erwirtschafteten diese drei Länder 2017 mehr als die Hälfte (54,5 %) des deutschen Bruttoinlandsprodukts.
Baugewerbe starker Wachstumstreiber
Wie bereits in den ersten sechs Monaten des Jahres war das Baugewerbe, das wohl auch weiterhin von dem anhaltend niedrigen Zinsniveau profitiert haben dürfte, ein starker Wachstumstreiber. Mit einem Zuwachs der preisbereinigten BWS von 3,9 % gegenüber dem Vorjahr erwies sich das Baugewerbe 2017 als wachstumsstärkster Wirtschaftsbereich, das damit hierzulande auch deutlich stärker zulegen konnte als im Durchschnitt aller Bundesländer (2,1 %).
Einen ebenfalls überdurchschnittlichen Wertschöpfungszuwachs konnte 2017 der zusammengefasste Wirtschaftsbereich »Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation« aufweisen mit einem Plus von 3,4 % gegenüber dem Vorjahr. Diese Bereiche tragen zusammen knapp ein Fünftel (19,2 %) zur gesamten Bruttowertschöpfung (BWS) des Landes bei. Das im Südwesten überdurchschnittlich gewichtige Verarbeitende Gewerbe, mit einem Anteil von 32,5 % an der baden-württembergischen Wirtschaftsleistung, verzeichnete im vergangenen Jahr mit 2,3 % Plus der preisbereinigten BWS einen durchschnittlichen Anstieg in Höhe des BIP Wachstums, und liegt damit unter dem Bundesdurchschnitt (3,0 %).
Bruttoinlandsprodukt nach Bundesländern | |||
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1. Fortschreibung 20171) | |||
Land | in jeweiligen Preisen | preisbereinigt | |
2017 | Anteil an Deutschland | Veränderung 2017 gegenüber 2016 | |
Mrd. EUR | % | ||
1) Vorläufige Ergebnisse. Datenquelle: Arbeitskreis »Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder«. © Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2018 | |||
Baden-Württemberg | 493,3 | 15,1 | +2,3 |
Bayern | 594,4 | 18,2 | +2,8 |
Berlin | 136,6 | 4,2 | +3,1 |
Brandenburg | 69,1 | 2,1 | +1,4 |
Bremen | 33,7 | 1,0 | +3,3 |
Hamburg | 117,6 | 3,6 | +2,4 |
Hessen | 279,1 | 8,6 | +2,2 |
Mecklenburg-Vorp. | 42,8 | 1,3 | +1,8 |
Niedersachsen | 288,0 | 8,8 | +2,5 |
Nordrhein-Westfalen | 691,5 | 21,2 | +1,7 |
Rheinland-Pfalz | 144,3 | 4,4 | +2,5 |
Saarland | 35,3 | 1,1 | +1,2 |
Sachsen | 121,7 | 3,7 | +1,4 |
Sachsen-Anhalt | 60,7 | 1,9 | +0,8 |
Schleswig-Holstein | 93,4 | 2,9 | +2,1 |
Thüringen | 61,9 | 1,9 | +1,6 |
Deutschland | 3.263,4 | 100,0 | +2,2 |
Entstehung des Bruttoinlandsprodukts in Baden-Württemberg und Deutschland 2017*) | ||||||||
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Wirtschaftsbereiche | Baden-Württemberg | Deutschland | ||||||
in jeweiligen Preisen | preisbereinigt | in jeweiligen Preisen | preisbereinigt | |||||
Mill. EUR | Anteil | Veränd. zum Vorjahr1) | Wachs-tums-beitrag2) | Mill. EUR | Anteil | Veränd. zum Vorjahr1) | Wachs-tums-beitrag2) | |
% | %-Punkte. | % | %-Punkte | |||||
*) Vorläufige Ergebnisse. 1) Veränderung gegenüber dem Vorjahr, preisbereinigt verkettet. 2) Beitrag der Wirtschaftsbereiche zum BIP-Wachstum. Datenquelle: Arbeitskreis »Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder«. © Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2018 | ||||||||
Bruttoinlandsprodukt (BIP) | 493.265 | x | +2,3 | x | 3.263.350 | x | +2,2 | x |
Bruttowertschöpfung (BWS) | 444.546 | 100 | +2,3 | +2,1 | 2.941.034 | 100 | +2,3 | +2,0 |
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei | 1.848 | 0,4 | −3,5 | −0,0 | 20.832 | 0,7 | −0,8 | −0,0 |
Produzierendes Gewerbe | 174.544 | 39,3 | +2,3 | +0,8 | 900.124 | 30,6 | +2,6 | +0,7 |
Produzierendes Gewerbe ohne Baugewerbe | 152.934 | 34,4 | +2,1 | +0,7 | 754.952 | 25,7 | +2,7 | +0,6 |
Verarbeitendes Gewerbe | 144.318 | 32,5 | +2,3 | +0,7 | 674.341 | 22,9 | +3,0 | +0,6 |
Baugewerbe | 21.609 | 4,9 | +3,9 | +0,2 | 145.172 | 4,9 | +2,1 | +0,1 |
Dienstleistungsbereiche | 268.155 | 60,3 | +2,4 | +1,3 | 2.020.078 | 68,7 | +2,2 | +1,3 |
Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation | 85.320 | 19,2 | +3,4 | +0,6 | 612.698 | 20,8 | +3,1 | +0,6 |
Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister; Grundstücks- und Wohnungswesen | 102.505 | 23,1 | +2,2 | +0,5 | 752.291 | 25,6 | +1,6 | +0,4 |
Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung und Gesundheit, Private Haushalte mit Hauspersonal | 80.329 | 18,1 | +1,6 | +0,3 | 655.089 | 22,3 | +1,9 | +0,4 |