:: 211/2018

Pressemitteilung 211/2018

An allgemeinbildenden Schulen sind steigende Schülerzahlen in Sicht

An beruflichen Schulen verlangsamt sich der Rückgang – Statistisches Landesamt veröffentlicht eine aktualisierte Vorausrechnung zur Entwicklung der Schüler- und Schulabgängerzahlen bis 2025

Im Schuljahr 2017/18 wurden rund 1,530 Millionen (Mill.) Schülerinnen und Schüler an den öffentlichen und privaten allgemeinbildenden und beruflichen Schulen im Land unterrichtet.1 Seit dem Schuljahr 2005/06 ist die Schülerzahl damit um knapp 184 000 (–11 %) zurückgegangen. Nach der heute vorgelegten Vorausrechnung des Statistischen Landesamts dürfte die Gesamtschülerzahl bis 2020/21 nur noch leicht absinken und dann wieder zunehmen. Die Rechnung ergibt bis zum Schuljahr 2025/26 einen Anstieg auf 1,551 Mill. Schülerinnen und Schüler. Ausschlaggebend für diese Entwicklung sind die demografischen Rahmenbedingungen.

Die Wanderungsbewegung ist bei dieser Modellrechnung des Statistischen Landesamts weiterhin ein großer Unsicherheitsfaktor, der sich aus heutiger Sicht kaum abschätzen lässt. Als Grundlage für diese Modellrechnung wurde die obere Variante der aktuellen Bevölkerungsvorausrechnung des Statistischen Landesamts verwendet. Diese Variante geht auch in den nächsten Jahren von einer vergleichsweise hohen Zuwanderung aus.

An allgemeinbildenden Schulen bis 2025 wieder gut 66 000 Schülerinnen und Schüler mehr

An den öffentlichen und privaten allgemeinbildenden Schulen wurden im Schuljahr 2017/18 knapp 1,107 Mill. Schülerinnen und Schüler unterrichtet.1 Im laufenden Schuljahr 2018/19 könnte die Schülerzahl dieses Niveau fast wieder erreichen, bevor sie in den folgenden Schuljahren wieder ansteigen dürfte und im Schuljahr 2025/26 mit 1,173 Mill. um 6 % über dem Wert des Schuljahrs 2017/18 liegen könnte. An den Grundschulen2 wird sich der seit dem Schuljahr 2014/15 bestehende steigende Trend fortsetzen. Für das Schuljahr 2025/26 geht die Modellrechnung von 431 600 Grundschülerinnen und -schülern aus – gut 13 % mehr als im Schuljahr 2017/18.

Bei den weiterführenden Schulen wird die Schülerzahl der noch im Aufbau befindlichen Gemeinschaftsschulen weiter ansteigen und könnte 2025/26 den Stand von 83 100 erreichen. Die Schülerzahl der Werkreal- und Hauptschulen würde dagegen von rund 67 900 im Schuljahr 2017/18 bis 2025/26 auf 46 900 (–31 %) sinken. Die Schülerzahl der Realschulen dürfte bis zum Schuljahr 2020/21 zunächst von fast 214 800 auf 209 000 absinken, bevor sie bis 2025/26 wieder auf 216 700 ansteigen könnte. Für die Gymnasien ergibt die Modellrechnung bis zum Schuljahr 2019/20 einen leichten Rückgang der Schülerzahl um 1 500 auf 299 500. Anschließend wäre bis 2025/26 ein Anstieg auf 315 700 möglich, was rund 5 % über der Schülerzahl des Schuljahres 2017/18 liegen würde.

An beruflichen Schulen ist noch mit einem Rückgang zu rechnen

Knapp 423 600 Schülerinnen und Schüler wurden im Schuljahr 2016/17 an den öffentlichen und privaten beruflichen Schulen unterrichtet. Damit war die Schülerzahl gegenüber dem Vorjahr um 5 200 abgesunken. Die demografische Entwicklung mit etwas schwächer besetzten Altersjahrgängen wird voraussichtlich bis zum Schuljahr 2025/26 die Schülerzahlen an beruflichen Schulen auf 378 500 absinken lassen. Dies wären knapp 11 % weniger Schülerinnen und Schüler als im Schuljahr 2017/18. Dabei dürfte sich gegen Ende des Modellrechnungszeitraums das Tempo des Rückgangs verlangsamen. Der Rückgang der Schülerzahlen an den beruflichen Schulen würde damit etwas geringer ausfallen als in der letzten Modellrechnung.

Bei der Schülerzahl der Teilzeit-Berufsschulen des dualen Ausbildungssystems ergibt die Modellrechnung einen Rückgang der Schülerzahl von rund 191 000 im Schuljahr 2017/18 auf 174 300 im Schuljahr 2025/26. An den beruflichen Vollzeit-Schulen lag die Schülerzahl im Schuljahr 2017/18 bei gut 232 500. Aus der Modellrechnung folgt bis 2025/26 ein Absinken der Schülerzahl auf 204 200.

Mittlerer Abschluss hält weiter die Spitzenposition

Im Jahr 2017 hatten 62 568 Absolventinnen und Absolventen einen mittleren Schulabschluss erworben. Er war damit weiterhin der am häufigsten erworbene Bildungsabschluss. Bis 2025 wird die Zahl der mittleren Abschlüsse voraussichtlich auf 55 500 zurückgehen. Der mittlere Abschluss behält damit seine Spitzenposition unter den Schulabschlüssen.

Die Zahl der Hochschulreifezeugnisse lag 2017 mit 52 095 um fast 1 200 unter dem Vorjahresniveau. Bis 2021 könnte sie weiter auf 46 500 absinken und anschließend relativ konstant bei Werten um 48 000 liegen. Zusammen mit den 15 700 Absolventinnen und Absolventen mit Fachhochschulreife würden im Jahr 2025 insgesamt 63 700 Hochschulzugangsberechtigungen verliehen werden.

Die Zahl der Hauptschulabschlüsse dürfte sich bis 2025 mit leichten Schwankungen meist im Bereich zwischen 21 000 und 23 000 bewegen. Im Jahr 2017 hatten 22 935 Absolventinnen und Absolventen die Schulen im Land mit dem Hauptschulabschluss in der Tasche verlassen. Die relativ geringe Zahl von Schulabgängen ohne Hauptschulabschluss könnte von 7 439 im Jahr 2017 bis 2025 leicht auf 6 600 zurückgehen.

1 Ohne Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden Schulen des 2. Bildungswegs.

2 Einschließlich der mit einer Gemeinschaftsschule verbundenen Grundschulen.

Schaubild 1: Schüler an öffentlichen und privaten allgemeinbildenden Schulen in Baden-Württemberg 1980 bis 2025
Schaubild 1: Schüler an öffentlichen und privaten allgemeinbildenden Schulen in Baden-Württemberg 1980 bis 2025
Tabelle 1
Schüler an öffentlichen und privaten allgemeinbildenden Schulen in Baden-Württemberg seit dem Schuljahr 1980/81
SchuljahrSchüler insge­samtDavon an
Grund­schulen1)Werk­real-/Haupt­schulenReal­schulenGym­nasienGemein­schafts­schulen2)Inte­grier­ten Schul­formen3)SBBZ4)
Anzahl

1) Ab 2012/13: Einschließlich Grundschulen im Verbund mit einer Gemeinschaftsschule.

2) Ohne Grundschulen im Verbund mit einer Gemeinschaftsschule.

3) Schulen besonderer Art, Orientierungsstufe und Freie Waldorfschulen.

4) Bis 2014/15 Sonderschulen, ab 2015/16 Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ).

Datenquelle: Amtliche Schulstatistik, Modellrechnung der Schülerzahlen.

1980/811.395.240430.384285.411256.490339.69625.22758.032
1985/861.091.316347.504204.178202.157268.37023.93945.168
1990/911.055.224405.951179.890172.920230.91621.56943.978
1995/961.196.738461.413206.505199.732256.97923.02149.088
2000/011.287.946477.429211.084229.836292.96624.62852.003
2005/061.301.886452.015194.437244.798328.44927.38354.804
2006/071.290.935447.796182.988244.836333.32227.76654.227
2007/081.275.564435.811172.975244.834340.19127.58454.169
2008/091.254.224419.964162.631246.656343.42127.62553.927
2009/101.233.969404.540156.171246.779344.93227.77153.776
2010/111.212.909388.632151.731245.352345.99828.02153.175
2011/121.194.244377.492146.564245.006344.00228.35852.822
2012/131.158.543371.997141.482244.103318.3542.06328.06952.475
2013/141.140.324368.219127.068239.350317.0738.56427.87552.175
2014/151.129.147369.439114.048231.631313.52420.29427.71952.492
2015/161.117.128372.30999.771224.720307.89735.62327.63349.175
2016/171.115.038378.94683.728219.116304.59951.47627.83449.339
2017/181.106.519380.40167.889214.777301.00865.11627.66949.659
Modellrechnung
2018/191.106.100382.60058.000213.500300.00075.40027.30049.300
2019/201.108.300387.90051.500212.400299.50080.90027.10049.000
2020/211.110.700393.50047.800209.000302.10082.30027.20048.800
2021/221.119.900401.20046.500209.400305.10081.60027.40048.700
2022/231.131.000410.70046.200210.300306.60080.90027.70048.600
2023/241.144.000419.20046.100211.700308.80081.20028.00049.000
2024/251.157.800426.10046.400213.700311.70081.90028.50049.500
2025/261.172.800431.60046.900216.700315.70083.10028.80050.000
Schaubild 2: Schüler an öffentlichen und privaten beruflichen Schulen in Baden-Württemberg 1980 bis 2025
Schaubild 2: Schüler an öffentlichen und privaten beruflichen Schulen in Baden-Württemberg 1980 bis 2025
Tabelle 2
Schüler an öffentlichen und privaten beruflichen Schulen in Baden-Württemberg seit dem Schuljahr 1980/81
SchuljahrSchüler
insge­samt
Davon im
Teilzeit–Bereich1)Vollzeit–Bereich
insgesamtdarunter an
Berufs­fach­schulen2)Berufs­kollegsberuf­lichen Gymnasien
Anzahl

1) Berufsschulen und Sonderberufschulen.

2) Einschließlich Berufseinstiegsjahr.

Datenquelle: Amtliche Schulstatistik, Modellrechnung der Schülerzahlen.

1980/81423.191288.207134.98463.47919.57930.066
1985/86431.243295.668135.57553.44028.97830.753
1990/91368.954233.378135.57648.17928.19930.575
1995/96340.621195.062145.55951.10530.96532.998
2000/01386.412211.195175.21752.76039.78538.063
2005/06411.749198.736213.01363.97854.28944.452
2006/07417.571202.293215.27864.95455.55045.837
2007/08426.866210.061216.80568.91956.75147.482
2008/09434.595216.061218.53469.28458.79648.825
2009/10436.956213.215223.74167.69861.16251.742
2010/11431.711206.095225.61665.49461.81454.156
2011/12425.935200.762225.17362.60261.22756.780
2012/13421.149198.213222.93656.80361.79859.535
2013/14423.520195.254228.26655.83663.97963.247
2014/15423.066192.163230.90354.58564.39766.070
2015/16424.404189.961234.44354.49563.50966.681
2016/17428.746190.408238.33855.91461.41466.097
2017/18423.555191.024232.53155.20759.69665.033
Modellrechnung
2018/19413.100188.900224.20053.30057.50063.300
2019/20405.300186.300219.00052.10057.20062.100
2020/21402.900184.500218.40053.60057.10061.400
2021/22396.800182.100214.70053.90055.20060.700
2022/23391.600180.300211.30053.40054.40060.000
2023/24384.700177.300207.40053.10053.30058.700
2024/25381.200175.600205.60053.20053.30058.200
2025/26378.500174.300204.20053.50052.90057.700