:: 142/2021

Pressemitteilung 142/2021

Neuzulassungen von E-Autos: Baden-Württemberg auf Rang 5 der EU-Mitgliedstaaten

Deutschland 2020 weltweit auf Platz zwei nach China und vor den USA

Die E-Mobilität nimmt vor dem Hintergrund des Klimaschutzes und künftiger verbindlicher Kohlendioxid-Grenzwerte weiter an Fahrt auf. Wie das Statistische Landesamt anlässlich des Internationalen Tags der Umwelt am 5. Juni 2021 feststellt, verzeichnete Baden-Württemberg bei den Neuzulassungen von E-Autos1 im Jahr 2020 binnen eines Jahres einen Zuwachs von 280 % auf rund 70 000 Personenkraftwagen (Pkw). Damit lag Baden-Württemberg gemessen an allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) auf Platz 5 hinter Deutschland, Frankreich, Schweden und den Niederlanden. Die größten Zuwächse bei den Stromern im Südwesten verzeichneten die Plug-in-Hybride (PHEV). Sie konnten ihre Zahl auf 37 000 Fahrzeuge mehr als vervierfachen. Die Zulassungszahlen bei den rein elektrisch betriebenen Pkw (BEV) nahmen um 222 % auf 33 000 zu. Auch in den Mitgliedstaaten der EU sorgten die Plug-in-Hybride beim E-Mobility-Wachstum für eine große Dynamik. 2020 wurden nach Angaben des europäischen Automobilherstellerverbands ACEA insgesamt 539 000 rein batterieelektrisch angetriebene Pkw neu zugelassen, 117 % mehr als im Jahr 2019, die Zulassungszahlen der Plug-in-Hybride stiegen im selben Zeitraum um 260 % auf 507 000.

Auch weltweit waren nach Angaben des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) die Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen 2020 auf der Überholspur. Ihre Zahl wuchs um 38 % auf ein neues Allzeithoch von insgesamt 3,2 Millionen Fahrzeugen. Die Entwicklung lief damit deutlich gegen den Trend des Gesamtmarktes, der insbesondere durch die Corona-Pandemie von einem spürbaren Rückgang (−14,8 %) geprägt war. Während sich die Zulassungszahlen für E-Autos in Europa (EU, EFTA2, Vereinigtes Königreich) mit einem Anstieg um 144 % auf 1,4 Millionen sehr dynamisch entwickelten, trugen die großen Märkte China und USA hingegen kaum zum Wachstum bei. So verzeichnete der chinesische E-Automarkt 2020 mit gut 1,2 Millionen Neuzulassungen nur ein Plus von 3 % gegenüber dem Vorjahr. Damit konnte Europa zum ersten Mal China überholen und auf Platz 1 vorrücken. In den USA gingen die Neuzulassungen von Stromern um 2 % auf 322 000 zurück. Deutschland hingegen verzeichnete im Jahr 2020 ein rasantes E-Mobility-Wachstum. Hier stiegen die Neuzulassungen elektrisch betriebener Pkw von 109 000 im Jahr 2019 auf 395 000 im Jahr 2020. Mit einem Plus von 263 % belegte Deutschland bei den E-Autos den zweiten Rang hinter China und verdrängte damit die USA auf Platz drei. An vierter Position folgte Frankreich. Dort kletterten die Neuzulassungen auf 186 000 Pkw, ein Plus von 202 % gegenüber 2019. Ein deutliches E-Marktwachstum wiesen auch Italien (+249 %) und Dänemark (+246 %) auf.

In Deutschland konnten Elektroautos in einem insgesamt schrumpfenden Automobilmarkt (−19,1 %) ihren Marktanteil bei Neuzulassungen von 3 % im Jahr 2019 auf fast 14 % erhöhen. Noch dynamischer entwickelte sich der E-Automarkt im Südwesten. Der E-Autoanteil stieg binnen eines Jahres von knapp 4 % auf gut 16 % bei insgesamt rückläufigen Zulassungszahlen (−18,0 %). Ein ähnlicher Trend gilt für die EU-Mitgliedstaaten. Die Nachfrage nach E-Autos wuchs in einem schrumpfenden Gesamtmarkt mit 9,9 Millionen Pkw-Neuzulassungen (−35,2 %). Auch hier konnte sich der E-Autoanteil gegenüber 2019 vervierfachen auf insgesamt 1,0 Millionen Stromer. Den mit deutlichem Abstand höchsten Anteil von E-Autos in der EU verzeichnete Schweden mit 32 %. Es folgten die Niederlande mit 25 % vor Finnland und Dänemark mit Anteilen von 18 % bzw. 16 %. Norwegen blieb europäischer Vorreiter bei der Elektromobilität. Dort fuhren bereits 2020 drei von vier neuen Autos elektrisch.

1 Rein batteriebetriebe elektrische Fahrzeuge (BEV) und Plug-in-Hybride (PHEV).

2 Island, Norwegen, Schweiz, ohne Liechtenstein.

Tabelle 1
Pkw-Neuzulassungen mit elektrischem Antrieb*) in Baden-Württemberg, den Mitgliedstaaten der EU und ausgewählten Ländern
Land20192020Veränderung gegen VorjahrAnteil an den Neuzulassungen insgesamt
20192020
Anzahl1)%

*) Rein batteriebetriebene elektrische Fahrzeuge (BEV) und Plug-in-Hybride (PHEV).

1) Werte auf volle 10er-Werte gerundet.

2) Ohne Malta und Bulgarien.

Datenquellen: ACEA, Kraftfahrtbundesamt, VDA, ZSW, eigene Berechnungen.

EU-272)387.8101.045.830+169,72,510,5
Deutschland108.630394.630+263,33,013,5
Frankreich61.420185.720+202,42,811,3
Schweden40.41094.080+132,811,332,2
Niederlande66.61089.130+33,814,925,1
Baden-Württemberg18.36069.830+280,33,516,4
Italien17.17059.890+248,80,94,3
Belgien17.74046.340+161,23,210,7
Spanien17.47041.230+136,01,44,8
Dänemark9.42032.530+245,34,216,4
Österreich11.42023.620+106,83,59,5
Portugal12.68019.700+55,45,713,6
Finnland7.86017.480+122,46,918,1
Polen2.7208.100+197,80,51,9
Irland4.7906.510+35,94,17,4
Ungarn2.9406.040+105,41,94,7
Tschechien1.2305.240+326,00,52,6
Luxemburg1.9005.160+171,63,411,4
Rumänien1.5102.840+88,10,92,2
Griechenland4802.140+345,80,42,6
Slowenien2101.690+704,80,44,2
Slowakei3701.480+300,00,41,9
Kroatien260680+161,50,00,1
Litauen160450+181,30,31,1
Estland100430+330,00,42,2
Lettland100390+290,00,52,9
Zypern2040+82,6..
nachrichtlich:
China1.204.0001.246.000+1,25,76,3
Vereinigte Staaten329.500322.400−2,21,92,2
Vereinigtes Königreich72.830175.080+140,43,210,7
Norwegen79.640105.710+32,755,974,8
Schweiz17.45033.980+94,75,614,4
Schaubild 1: Pkw-Neuzulassungen mit elektrischem Antrieb in Baden-Württemberg und den Mitgliedstaaten der EU
Schaubild 1: Pkw-Neuzulassungen mit elektrischem Antrieb in Baden-Württemberg und den Mitgliedstaaten der EU
Schaubild 2: Nachrichtlich: Pkw-Neuzulassungen mit elektrischem Antrieb in ausgewählten Ländern
Schaubild 2: Nachrichtlich: Pkw-Neuzulassungen mit elektrischem Antrieb in ausgewählten Ländern