:: 112/2023

Pressemitteilung 112/2023

Mehr Winterungen, weniger Sommergerste und Körnermais

Landwirtinnen und Landwirte setzen eher auf Erfolgskulturen aus letztem Jahr

Nach dem insgesamt zu trockenen Jahr 2022 reagiert die Landwirtschaft in Baden-Württemberg mit einer Ausweitung der Anbaufläche mehrerer Winterungen, nachdem manche Sommerung und vor allem Körnermais im letzten Jahr durch unterdurchschnittliche Erträge auffielen. Wie aus den aktuellen Meldungen der Ernteberichterstattung des Statistischen Landesamtes hervorgeht, vergrößert sich die geschätzte Anbaufläche von Winterweizen (einschließlich Dinkel und Einkorn) leicht um 1 % auf rund 216 000 ha. Auffallender sind die Flächenzunahmen bei Wintergerste (+9 % auf 89 000 ha) und bei Winterraps (+13 % auf 53 000 ha), die beide letztes Jahr durch hohe Erträge1 herausstachen. Bei Winterraps konnten 2022 zudem rekordverdächtige Ölgehalte erzielt werden.

Ein leichter Rückgang im Anbau ist bei Sommergerste (−2 % auf 60 000 ha) zu verzeichnen, deutlich stärker ist dagegen der Rückgang bei Körnermais (−10 % auf 50 000 ha), bei dem sich nicht nur die niedrigen Vorjahreserträge, sondern auch die hohen Trocknungskosten auf die Anbaufläche ausgewirkt haben. Vermehrt wurde aufgrund der Erfahrung aus letztem Jahr auch auf den Anbau von Silomais gesetzt, bei dem sich die Trockenheit weniger stark auf den Ertrag ausgewirkt hatte (+3 % auf 130 000 ha).

Bei den Schätzungen zur Aussaat von Körnerleguminosen zeichnet sich ein Rücklauf ab. Die Sojabohne bleibt demnach auf Platz 1, wird aber um 10 % bis 20 % weniger angebaut als im letzten Jahr. Mit ähnlichen Anbauumfängen wie im Vorjahr liegen die Futtererbsen weiterhin auf Platz 2, gefolgt von den Ackerbohnen.