:: 119/2024

Pressemitteilung 119/2024

30 Jahre »Internationaler Tag der Familie«

Alte und neue Herausforderungen für Familien

Im Jahr 2023 lebten in Baden-Württemberg 74 % der Familien mit mindestens einem jüngsten Kind unter 18 Jahren in Ehepaar-Familien. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, waren 9 % nicht eheliche Paare. Der Anteil der Alleinerziehenden-Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind lag bei 17 %. Der Anteil von Ehepaaren an allen Lebensformen mit Kindern ist in den vergangenen Jahrzehnten zurückgegangen und der nicht ehelicher Paare und Alleinerziehender angestiegen.

Im Jahr 1993 haben die Vereinten Nationen den »Internationalen Tag der Familie« ausgerufen und im Jahr 1994 wurde der Aktionstag erstmals gefeiert. Diesen Mittwoch jährt er sich zum 30. Mal. Die Herausforderungen, denen Familien damals gegenüberstanden, haben sich im Laufe der drei Jahrzehnte kaum geändert:

  • die Vereinbarkeit von Familie und Beruf trotz eines erheblichen Ausbaus von Kindertagestätten besonders in den letzten 15 Jahren;
  • die gleichberechtigte Teilhabe der Mütter und Väter an der Erziehung der Kinder und Erwerbstätigkeit;
  • die Kinderarmut;
  • die Integration von Familien mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit.

Neue Herausforderungen sind hinzugekommen:

  • Die neuen Medien durch Internet und Smartphone prägen die Lebenswelt der Familien. Eltern stehen vor der erzieherischen Herausforderung, ihren Kindern die freie Nutzung von Medieninhalten einzuschränken. Künftige Digitalisierung und künstliche Intelligenz werden dies noch verschärfen.
  • Der Klimawandel wird das Leben besonders der nächsten Generationen existenziell gefährden. Der Wandel trifft alle, aber nicht alle gleich. Vor allem Kinder, ältere Menschen und Familien mit niedrigem Einkommen werden unter ihm leiden.
  • Der demografische Wandel wird sich verstärken. Die zunehmende Alterung der Gesellschaft gefährdet ohne angemessene politische Maßnahmen eine menschenwürdige Pflege älterer Menschen.
  • Moderne Reproduktionstechnologien in der Medizin lösen die Einheit von biologischer und sozialer Elternschaft auf. Ohne angemessene politische und rechtliche Maßnahmen werden familiale und rechtliche Elternschaft besonders zu Lasten der Kinder auseinanderfallen.
  • Die Vielfalt der Familienformen wird weiter zunehmen. Gleichzeitig wird der Anspruch der Familienmitglieder auf gesellschaftliche Anerkennung ihrer besonderen Lebensform steigen.