:: 10/2009

Statistisches Monatsheft Oktober 2009

Wasserbedarf der Wirtschaft in Baden-Württemberg

Die Versorgung der Wirtschaft mit Wasser in der erforderlichen Quantität und Qualität, erfolgt nur zum geringeren Teil durch die Unternehmen der öffentlichen Wasserversorgung. In großem Umfang übernehmen die betroffenen Unternehmen diese Aufgabe selbst auf Grundlage der entsprechenden wasserrechtlichen Genehmigungen. Mit Umfang und Struktur dieser nichtöffentlichen Wasserversorgung der Wirtschaft, auch in ihrer zeitlichen Entwicklung, befasst sich der vorliegende Beitrag. Dabei werden das Wasseraufkommen, das sich zusammensetzt aus eigener Wassergewinnung und fremdbezogenen Wassermengen, sowie die Wasserverwendung in den Betrieben auch vor dem Hintergrund der Produktionsentwicklung in den verschiedenen Bereichen und Branchen der Wirtschaft im Land betrachtet.

Kinderzahl von Frauen verschiedener Nationalitäten

Die ausländische Bevölkerung in Baden-Württemberg hat in den vergangenen fünf Jahrzehnten eine wesentliche Rolle für die demografische Entwicklung im Lande gespielt. Rund ein Drittel des Bevölkerungswachstums seit 1952 geht per saldo auf sie zurück – nicht nur durch Zuwanderungen, sondern auch durch Familiengründungen. Dabei nähert sich im Ergebnis einer vieljährigen Entwicklung das Geburtenverhalten ausländischer Frauen dem der deutschen mehr und mehr an. Allerdings gibt es nach wie vor deutliche Unterschiede in der Kinderzahl der verschiedenen Nationalitäten. In Baden-Württemberg lebende Griechinnen und Spanierinnen haben im Durchschnitt sogar weniger Kinder als deutsche Frauen. Die türkischen Frauen bringen heute im Durchschnitt ein Kind weniger zur Welt als zu Beginn der 90er-Jahre.

Neukonzeption der BIP-Quartalsrechnung für Baden-Württemberg abgeschlossen

Die quartalsweise Berechnung des Bruttoinlandsprodukts für Baden-Württemberg ist ein wesentlicher Bestandteil der Konjunkturberichterstattung des Statistischen Landesamts. War es bislang lediglich möglich, Veränderungsraten gegenüber dem Vorjahresquartal zu berechnen, können durch die Einführung neuer Berechnungsmethoden nunmehr absolute BIP-Quartalswerte generiert werden. Hierdurch eröffnen sich differenziertere Blickwinkel auf die konjunkturelle Entwicklung. Die quartalsweisen Absolutwerte erlauben die Berechnung eines preisbereinigten Kettenindex, der wiederum die Basis für Saison- und/oder Kalenderbereinigungsverfahren ist und Vergleiche zum Vorquartal ermöglicht. Der methodische Ansatz gewährleistet dabei die Konsistenz mit den Jahresergebnissen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen der Länder und eine bessere Vergleichbarkeit mit den BIP-Quartalsergebnissen des Bundes. Nachdem die Berechnungsmethode in einem früheren Beitrag am Beispiel der Bruttowertschöpfung für das Verarbeitende Gewerbe dargestellt wurde, stellt der folgende Beitrag die Ergebnisse für die Gesamtwirtschaft Baden-Württembergs vor.

Der Einzelhandel in Baden-Württemberg

Die Branche des Einzelhandels umfasste in Baden-Württemberg im Jahr 2007 über 36 000 Unternehmen und beschäftigte knapp 440 000 Personen. Im Schnitt sind 12 Personen je Unternehmen tätig und die Beschäftigten sind mit 73 % größtenteils Frauen. Über die Hälfte der Beschäftigten der Branche arbeiten Teilzeit. Der Einzelhandel des Landes setzte 2007 über 77 Mrd. Euro um. Im gleichen Zeitraum investierte die Branche über 1,3 Mrd. Euro. Die Aufwendungen der Unternehmen beliefen sich auf knapp 77 Mrd. Euro. Auf die Bezüge von Handelswaren entfielen dabei rund 72 % der Aufwendungen, während die Personalkosten 11 % der Aufwendungen beanspruchten.

Innerhalb der Branche nimmt der sogenannte Facheinzelhandel, dies ist der Einzelhandel mit verschiedenen Gebrauchsgütern in Verkaufsräumen, mit über 50 % aller Einzelhandelsunternehmen den größten Raum ein. Die Unternehmen des Einzelhandels im Land sind zumeist Kleinstunternehmen. In diesen Unternehmen werden allerdings nur 13 % des Branchenumsatzes erzielt.

»Einer für alle, alle für einen« Bausparen gegen die Krise

Die deutsche Wirtschaft befindet sich 2009 in der tiefsten Rezession seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland. In diesen Krisenzeiten sind die Anleger konservativer geworden. Sie scheuen riskante Investments und suchen Anlagen mit geringem Risiko. Davon profitiert derzeit offensichtlich vor allem das Bausparen. Die 25 deutschen Bausparkassen haben im vergangenen Jahr Verträge im Wert von knapp 100 Mrd. Euro verkauft, darunter gut 17 Mrd. Euro in Baden-Württemberg, und damit ihr zweitbestes Ergebnis überhaupt geschafft.

Flexibilität des Arbeitsmarktes in Baden-Württemberg

Eine ökonometrische Analyse

Gerade in Zeiten von markanten wirtschaftlichen Veränderungen interessieren wir uns für deren Ursachen und Auswirkungen. Neben dem Einfluss dieser Veränderungen auf die gesamte Wirtschaftsleistung kommt ihrem Einfluss auf den Arbeitsmarkt eine herausragende Bedeutung zu. Das beschriebene Arbeitsmarktmodell für Baden-Württemberg quantifiziert die wichtigsten Faktoren, von denen Arbeitsangebot und -nachfrage abhängig sind. Die Reaktion der Arbeitslosenquote Baden-Württembergs auf die modellierten Störgrößen zeigt, dass diese auch bei unvorteilhaften Beeinflussungen nur wenig ansteigt. Im Falle des Anstiegs ist dieser nur von kurzer Dauer, was die schnelle Absorptionsfähigkeit und somit die Flexibilität des Arbeitsmarktes im »Ländle« unterstreicht. Die markanteste Senkung der Arbeitslosenquote – von allen modellierten Störgrößen – kann von der Erhöhung der Produktivität im Dienstleistungssektor erwartet werden.

Württembergischer Trollinger und badischer Spätburgunder

Rebsorten in Baden und Württemberg – zwischen Tradition und Moderne

In den württembergischen und badischen Weinbergen hat in den letzten Jahren ein deutlicher Wandel im Rebsortenspektrum stattgefunden. Flächenverschiebungen zwischen den altbekannten Sorten sowie die Etablierung neuer Rebsorten prägen die Rebsortenlandschaft zu Beginn des Jahrtausends. Ausgelöst wurden die Veränderungen durch mehrere Faktoren wie der Trend zu trockenen Rotweinen, ein gesteigertes Qualitätsbewusstsein bei Anbau und Produktion der Weine, und auch bereits die Anpassung an klimatische Veränderungen, die auch den Anbau spät abreifender Rebsorten erlaubt. Trotz allem dominieren nach wie vor die traditionellen Rebsorten wie Riesling und Müller-Thurgau oder Spätburgunder und Trollinger den Weinbau im Land, wie die Ergebnisse aus der jährlichen Rebflächenerhebung zeigen.

Reisegebiete der Tourismusstatistik neu geordnet

In der Tourismusstatistik erfolgt der Ergebnisnachweis traditionell auch in der speziellen Regionalgliederung der Reisegebiete. Diese orientiert sich einerseits an naturräumlichen Gegebenheiten, berücksichtigt aber auch die Struktur der regionalen Tourismusorganisationen, die die Gebiete als touristische Destinationen bewerben. Die für Baden-Württemberg zuletzt verwendete Einteilung der Reiseziele entsprach – bis auf einige textliche Anpassungen sowie kleinere Umsetzungen – im Kern der Anfang der 80er-Jahre festgelegten Gliederung. Da sie in Teilen nicht mehr zur Organisation der Tourismusverbände korrespondierte, entzündete sich an dieser Darstellung zunehmende Kritik. Dies wurde zum Anlass genommen, auf der Grundlage eines Vorschlags der Tourismus-Marketing GmbH Baden-Württemberg ab 2009 eine neue Gliederung der Reisegebiete zu verwenden.

Im nachfolgenden Beitrag werden neben einer Darstellung der wesentlichen Veränderungen gegenüber der bisherigen Einteilung die neuen Reisegebiete einzeln vorgestellt und anhand touristischer Indikatoren charakterisiert.

Der Fremdenverkehrslastenausgleich in Baden-Württemberg

Den Gemeinden und Gemeindeverbänden (Landkreisen) des Landes wird in Art. 28 Grundgesetz und Art. 73 der Landesverfassung für Baden-Württemberg die kommunale Selbstverwaltung garantiert. Zur Ausübung dieser Rechte bzw. zur Erfüllung der daraus resultierenden Aufgaben zur Daseinsvorsorge der Bürger benötigen die Gemeinden dauerhaft die entsprechenden finanziellen Mittel. Die kommunale Selbstverwaltung ist deshalb nicht denkbar ohne eine entsprechende und angemessene Finanzhoheit der Gemeinden. Diese Finanzhoheit besteht neben der Erhebung von eigenen Steuern und der Zuweisung von Anteilen aus Landes- und Bundessteuern sowie der Erhebung von Gebühren und Abgaben auch in der Zuweisung von Mitteln für bestimmte Aufgaben, wie zum Beispiel der Förderung des Fremdenverkehrs. Dieser Sonderlastenausgleich ist geregelt in § 20 des Gesetzes über den kommunalen Finanzausgleich (FAG).