:: 7/2010

Statistisches Monatsheft Juli 2010

Zusammenarbeit von Kommunen in Baden-Württemberg

Städte und Gemeinden praktizieren seit langer Zeit in vielen Aufgabenbereichen kommunale Zusammenarbeit. Die Beispiele reichen vom Zweckverband zur Ver- oder Entsorgung, der gemeinsamen Organisation des Brandschutzes, Projekten im Bereich Tourismus oder Regionalmarketing bis hin zu der Ausweisung gemeinsamer Gewerbegebiete. Ziel dieser Zusammenarbeit ist eine effiziente Leistungserbringung. Größenvorteile werden erfolgreich zugunsten der Bürger genutzt. Dabei geht es neben der Steigerung der Wirtschaftlichkeit um die Sicherung der Aufgabenerfüllung in finanziell schwierigen Zeiten und die Verbesserung des Services sowie die Bürgerorientierung. Vor allem in finanziell schlechten Zeiten sehen Städte und Gemeinden eine steigende Bedeutung der kommunalen Zusammenarbeit.

Die Lebenserwartung der baden-württembergischen Bevölkerung

Aktuelle Trends und Perspektiven

Die Menschen in Baden-Württemberg leben immer länger: Lag die durchschnittliche Lebenserwartung eines neugeborenen Mädchens Anfang der 70er-Jahre noch bei 74,5 Jahren und die eines Jungen bei lediglich 68,5 Jahren, sind es derzeit immerhin 83,3 bei den Frauen bzw. 78,6 Jahre bei den Männern. Bundesweit hat damit die Bevölkerung im Südwesten die höchste Lebenserwartung und auch europaweit gibt es nur wenige Staaten, in denen die Menschen länger leben.

Im folgenden Beitrag werden die aktuellen Entwicklungen bei der Sterblichkeit in den einzelnen Altersgruppen analysiert. Darüber hinaus soll auch den Fragen nachgegangen werden, worauf regionale Unterschiede in der Lebenserwartung zurückgeführt werden können, weshalb Frauen im Schnitt länger als Männer leben und wie sich die Lebenserwartung in Zukunft entwickeln könnte.

Ergebnisse der zweiten Absolventenbefragung an Fachhochschulen in Baden-Württemberg

Studienzufriedenheit

Neun von zehn Fachhochschulabsolventen sind mit ihrem Studium rückblickend zufrieden. Von den rund 5 200 Absolventen die sich an der Absolventenbefragung 2009 (i-Punkt) beteiligt haben, sind rund 80 % mit dem Zugang zu erforderlichen Praktika und Übungen sowie dem Zugang zu EDV-Diensten an den Hochschulen zufrieden. Die fachlichen Rahmenbedingungen schätzen etwa zwei Drittel der Absolventen als zufriedenstellend ein. Demgegenüber reicht nur 40 % der Absolventen das Angebot an berufsorientierenden Veranstaltungen aus. Lediglich 24 % sind mit der Unterstützung bei der Stellensuche und beim Berufseinstieg zufrieden.

Auch wenn über 90 % der Absolventen den Praxisbezug der Praxissemester und Pflichtpraktika positiv bewerten, sehen sie den größten Handlungsbedarf in der Erweiterung der Angebote zur Berufsorientierung und zu Bewerbungsstrategien (58 %) sowie der Verbesserung der Übertragbarkeit des Wissens in die Praxis (53 %).

Öffentliche Entwicklungshilfe aus Baden-Württemberg

Die öffentliche Entwicklungshilfe Baden-Württembergs setzt sich aus Ausgaben für die Bereitstellung von Studienplätzen für Studierende aus Entwicklungsländern sowie Zuschüssen und Kosten für konkrete Entwicklungshilfeprojekte zusammen. Dabei erweisen sich die Studienplatzkosten als umfangreicher Sockelbetrag, während die Ausgaben für konkrete Entwicklungshilfeprojekte in den vergangen Jahren immer mehr zurückgegangen sind. Wie sich das Verhältnis dieser beiden Bausteine zueinander entwickelt hat, wird im nachfolgenden Beitrag beschrieben.

In den entwicklungspolitischen Leitlinien des Landes werden die Studienplatzkosten nur am Rande angesprochen. Dabei studierten im Wintersemester 2008/09 in Baden-Württemberg fast 14 000 Menschen aus Entwicklungsländern. Für diese Studierenden wurden allein 2008 Studienplatzkosten in Höhe von über 100 Mill. Euro als öffentliche Entwicklungshilfe angerechnet.

Die meisten der Studentinnen und Studenten aus Entwicklungsländern stammen aus China. Der größte Teil der Studierenden aus Entwicklungsländern ist in ingenieur- und wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen eingeschrieben.

Südwestindustrie mit Investitionsrekord in 2008

Mit nominal 11,4 Mrd. Euro investierte die Südwestindustrie 2008 soviel wie noch nie zuvor und übertraf das Rekordergebnis von 2007 nochmals um 9,2 %. Für Ausrüstungsgüter haben die Betriebe in Baden-Württemberg 9,9 Mrd. Euro und für Grundstücke und Bauten 1,5 Mrd. Euro ausgegeben. Damit stieg der Anteil der Investitionen für Immobilien auf 13,0 %. Die Investitionstätigkeit in Baden-Württemberg wird im Wesentlichen von den »Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen« und dem »Maschinenbau« getragen, wobei der Anteil der beiden Branchen an den Kaufinvestitionen 2008 seinen bislang höchsten Wert mit 54,2 % erreicht hat. Insbesondere die »Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen« (4,1 Mrd. Euro) und in dieser Branche die Großbetriebe (3,5 Mrd. Euro) haben 2008 nochmals kräftig investiert. Lediglich die Mietinvestitionen in neue Sachanlagen sind im Vorjahresvergleich um 1,5 % gesunken.

Erste positive Signale auf dem baden-württembergischen Arbeitsmarkt

Der Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg zeigte im 1. Quartal 2010 erste Anzeichen einer konjunkturellen Erholung. Als Frühindikator für die Gesamtbeschäftigung sendet die Zeitarbeitsbranche mit einem deutlichen Beschäftigungszuwachs im März 2010 gegenüber dem Vorjahr positive Signale aus. Darüber hinaus hat der Arbeitsplatzabbau im 1. Quartal 2010 an Tempo verloren. Gleichwohl bleibt abzuwarten, wann die konjunkturellen Impulse den Arbeitsmarkt nachhaltig beleben werden.

Mais: Als »Raigschmeggdr« im Ländle heimisch geworden

Kein Zweifel, Mais prägt das Erscheinungsbild der heimischen Feldflur. Durch die späte Aussaat zwischen Ende April und Mitte Mai zeigen sich die Flächen lange ohne Lebenszeichen und sind deshalb stark erosionsgefährdet. Die Pflanzen entwickeln sich dann rasch zu imposanter Größe und behindern noch bis weit in den Oktober hinein den Überblick auf so mancher kurviger Landstraße. Mais kann vielfältig genutzt werden, vor allem als Futterpflanze und zur menschlichen Ernährung. Letzteres direkt oder über Produkte der Maisstärke. Maisstärke ist zudem Ausgangsprodukt für die Herstellung von Biokunststoffen und Rohstoff für die Fermentation. Mais kann zu Biokraftstoffen verarbeitet werden. Und schließlich kommt er in Form von Maissilage als Gärsubstrat in Biogasanlagen.

Strukturen von Unternehmen und Betrieben im statistischen Unternehmensregister

Der folgende Beitrag stützt sich auf Auswertungen aus dem statistischen Unternehmensregister Baden-Württemberg. Obwohl die Struktur der Unternehmen und Betriebe hauptsächlich geprägt ist von Einbetriebsunternehmen, arbeiten 29,3 % der rund 3,6 Mill. sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in einem Mehrländerunternehmen. Trotzdem ist die Struktur der baden-württembergischen Wirtschaft von kleineren Unternehmen geprägt: 91,4 % der Unternehmen haben weniger als 10 Beschäftigte. Die Großunternehmen, die nur 0,4 % des gesamten Unternehmensbestandes ausmachen, haben dagegen immerhin 46,0 % aller Beschäftigten: fast jeder zweite Arbeitsplatz wird also von diesen Unternehmen bereit gestellt.

Umweltökonomische Gesamtrechnungen zur Berichterstattung über Nachhaltigkeit und Umwelt

Die Umweltökonischen Gesamtrechnungen befassen sich unter anderem mit der Quantifizierung der Inanspruchnahme der Umwelt und Natur durch Produktion und Konsum einer Volkswirtschaft. Mit einem Set physischer Indikatoren wird der Verbrauch natürlicher Ressourcen sowie die Belastung der Umwelt durch die Abgabe von Reststoffen in Form von Luftemissionen, Abfällen und Abwasser gemessen und in Beziehung zu wirtschaftlichen Größen gesetzt. Auf diese Weise werden Aussagen zur Entwicklung der absoluten Inanspruchnahme von Ressourcen und Umwelt wie auch über Fortschritte bei der angestrebten Entkoppelung von wirtschaftlichem Wachstum und Umweltinanspruchnahme ermöglicht. Die Ergebnisse für Baden-Württemberg zeigen hierin deutliche Erfolge, die aber in wichtigen Teilbereichen noch erheblich hinter den formulierten Zielen der Nachhaltigkeitsstrategie zurückbleiben.

Vor der Landtagswahl 2011 – Rückblick auf die Wahlergebnisse von 1946 bis 2006

Am 27. März 2011 sind die Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen. Seit Bestehen des Landes Baden-Württemberg fanden bislang 14 Wahlen zum Landesparlament statt. Vor der Gründung des Landes waren in den Jahren 1946 bis 1950 in den damaligen Ländern Württemberg-Baden, Württemberg-Hohenzollern und Baden 4 Landtagswahlen abgehalten worden. Vor der Landtagswahl 1996 dauerte eine Legislaturperiode 4 Jahre, seit 1996 werden die baden-württembergischen Landtage für jeweils 5 Jahre gewählt. Vor dem Hintergrund der anstehenden Landtagswahl wird im folgenden Beitrag ein Rückblick auf die Wahlergebnisse seit 1946 bzw. seit 1952 gegeben. Ferner erfolgt eine ausführliche Analyse der Ergebnisse der Landtagswahl 2006, in der auch die Präsenz von Frauen im baden-württembergischen Landtag behandelt wird.