:: 9/2017

Statistisches Monatsheft September 2017

Jugendarbeit in Baden-Württemberg

Eine Vielzahl von Angeboten getragen von einem breiten ehrenamtlichen Engagement

Jugendarbeit bietet jungen Menschen außerhalb von Schulunterricht und Familie Freiräume, um sich auszuprobieren, Fähigkeiten zu entdecken und ihre Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Die Vielfalt dieses Lebensbereichs, seine Bedeutung für viele junge Menschen in Baden-Württemberg und das große ehrenamtliche Engagement, das die Jugendarbeit (mit)trägt, werden durch die Ergebnisse der neukonzipierten Statistik der Angebote der Jugendarbeit, die erstmals für das Berichtsjahr 2015 durchgeführt wurde, deutlich.

Die Novellierung des Hochschulstatistikgesetzes

Welche Änderungen ergeben sich für die amtliche Hochschulstatistik?

Im Januar 2016 verabschiedete der Deutsche Bundestag mit breiter Mehrheit eine Neuregelung des Hochschulstatistikgesetzes. Der Wandel der Hochschullandschaft und erweiterte Lieferpflichten von Daten für die nationale und internationale Bildungsberichterstattung machten diese Änderung erforderlich. Die Novelle des Hochschulstatistikgesetzes schreibt eine deutliche Erweiterung des Umfangs der Erhebungsmerkmale für die Studierenden-, Prüfungs- und Personalstatistik vor. Zur Ermittlung weiterer steuerungsrelevanter Kennzahlen ist erstmalig eine Studienverlaufsstatistik durchzuführen. Neu eingeführt wird außerdem eine einheitliche Statistik zu den Promovierenden. Der folgende Beitrag fasst die wichtigsten Änderungen für die amtliche Hochschulstatistik zusammen.

Versuch einer Kreistypisierung für ein kommunales Bildungsmanagement

Kommunen weisen hinsichtlich ihrer demografischen, wirtschaftlichen, sozial- und siedlungsstrukturellen Rahmenbedingungen große Unterschiede auf. Dies führt zu einer sehr heterogenen Bildungslandschaft in Deutschland. Um diese systematisch untersuchen zu können, bestehen seit einigen Jahren in immer mehr Kommunen Bemühungen, ein kommunales Bildungsmonitoring aufzubauen. In diesem Aufsatz wird der Versuch unternommen, mithilfe einer Clusteranalyse eine Typisierung der Kreise und kreisfreien Städte anhand von Kontextfaktoren von Bildung durchzuführen. Diese Bestandsaufnahme verfolgt das Ziel, den Austausch zwischen an Bildungsmonitoring interessierten und Bildungsmonitoring betreibenden Kommunen, die vor ähnlich gelagerten Herausforderungen stehen, zu befördern.

Frühkindliche Bildung in Schulkindergärten

Differenzierte Förderung für Kinder mit Behinderungen und sonderpädagogischem Förderbedarf

Im Schuljahr 2016/17 wurden rund 4 400 Kinder in den 256 Schulkindergärten Baden-Württembergs betreut. Mit 68 % waren Jungen hierbei deutlich überproportional vertreten. Der Anteil der ausländischen Kinder ist im Vergleich zum Vorjahr um 27 % gestiegen. Die Schulkindergärten bieten eine umfangreiche sonderpädagogische Förderung, um Kindern mit Behinderungen den Besuch regulärer Kindertageseinrichtungen, Grundschulen oder Sonderschulen zu ermöglichen.

Regionale Arbeitsmarktentwicklung in Baden-Württemberg

Veränderungen seit 2000

Der vorliegende Beitrag untersucht den regionalen Arbeitsmarkt Baden-Württembergs. Dabei werden auf der Ebene der Stadt- und Landkreise die Aspekte der Erwerbstätigkeit nach Erwerbstätigengruppen und nach Wirtschaftssektoren, die Arbeitsplatzdichte sowie die Arbeitslosigkeit untersucht. Im Ergebnis kann festgehalten werden, dass die Erwerbstätigkeit in fast allen Stadt- und Landkreisen des Landes anstieg. In der großen Gruppe der Arbeitnehmer ohne marginal Beschäftigte, die hauptsächlich sozialversicherungspflichtig Beschäftigte umfasst, gab es sogar in allen Stadt- und Landkreisen eine Zunahme. Der Strukturwandel hin zur Dienstleistungsgesellschaft schreitet weiter voran, wobei das Produzierende Gewerbe in den Landkreisen Baden-Württembergs weiterhin stark vertreten ist. Die Arbeitsplatzdichte nahm ebenfalls in nahezu allen Stadt- und Landkreisen zu. Spiegelbildlich halbierte sich die Arbeitslosenquote in den meisten Stadt- und Landkreisen und bewegt sich heute auf einem sehr niedrigen Niveau.

Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2018: Private Haushalte für Teilnahme gesucht

Analysen zu Konsumausgaben und Einkommen der Haushalte, zur Höhe von Wohnkosten oder die Berechnung des Warenkorbs für die Preisstatistik – in vielfältiger Weise werden die Ergebnisse der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe verwendet und von der Wissenschaft, von Politik und Verwaltung sowie von interessierten Bürgerinnen und Bürgern nachgefragt. Im kommenden Jahr 2018 wird die EVS wieder durchgeführt. Dazu werden private Haushalte aller Art gesucht, die für diese Statistik über ihre Einnahmen und Ausgaben Buch führen und zu ihrer Ausstattung mit Gebrauchsgütern Auskunft geben.

Fahrleistungen und Emissionen des Straßenverkehrs in Baden-Württemberg

Die Fahrleistungen des Straßenverkehrs in Baden-Württemberg erreichten mit fast 100 Mrd. Kilometern im Jahr 2015 erneut einen Rekordwert. Eine Trendumkehr zeichnet sich nach wie vor nicht ab, die aber notwendig wäre, um die dadurch verursachten höheren CO2-Emissionen zu senken. Trotz des ebenfalls stark gestiegenen Anteils von Fahrleistungen durch verbrauchsärmere Diesel-Pkw, wurde die nach dem Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept des Landes geforderte Reduzierung der CO2-Emissionen im Sektor Verkehr von 20 bis 25 % gegenüber dem Jahr 1990 bisher nicht erreicht.

Zurückgegangen sind hingegen die Stickoxid (NOx)- und Feinstaub(PM10)-Emissionen, im Wesentlichen durch die Veränderungen des Fahrzeugbestands hin zu einem größeren Anteil emissionsärmerer Fahrzeuge. So zeigt das besonders an verkehrsnahen Luftmessstationen mit Grenzwertüberschreitungen auffällige Stickstoffdioxid (NO2) seit 2014 zum ersten Mal eine sinkende Tendenz bei den straßenverkehrsbedingten Emissionen. Dennoch verhindern die gestiegenen Fahrleistungen auch bei den Luftschadstoffen stärkere Rückgänge.

Endgültige Ergebnisse der Wahl zum 19. Bundestag am 24. September 2017

Am 24. September wurde der 19. Bundestag der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Bereits bei den vorangegangenen Landtagswahlen zeichnete sich die erhebliche Verschiebung der Stimmenanteile der Parteien ab, die sich auch bei der Wahl am 24. September 2017 noch verstärkten. Bisher sicher geglaubte Koalitionsmodelle sind aufgrund der Stimmenverluste der beiden großen Volksparteien nicht mehr realisierbar. Sowohl Union als auch SPD mussten zum Teil erhebliche Stimmeneinbußen hinnehmen, während GRÜNE und DIE LINKE ihre Stimmenanteile leicht verbessern konnten. Die großen Gewinner des Abends waren FDP und AfD, die jeweils einen Stimmengewinn von deutlich über 5 Prozentpunkten erreichen konnten. Nachdem die FDP bei der vorangegangenen Bundestagswahl (2013) nicht die notwendigen Stimmenanteile für einen Einzug in den Deutschen Bundestag erhalten hatte, gelang der Partei nun die Rückkehr in das Parlament. Die AfD wird erstmals im Bundestag vertreten sein. Im Land Baden-Württemberg zeigen sich regional deutliche Unterschiede in der politischen Orientierung der Wählerinnen und Wähler.

Im Blickpunkt: Die Stadt Backnang

Im Jahr 2017 feiert Backnang den 950. Jahrestag der ersten urkundlichen Erwähnung. 1067 wurde die als Baccananc bezeichnete Stadt zum ersten Mal namentlich erwähnt. Damals befand sich Backnang im Besitz der Hessonen. Dieses Jubiläum ist ein Grund die Stadt Backnang auch einmal aus statistischer Sicht zu betrachten. Aus dem Landesinformationssystem Baden-Württemberg (LIS) lassen sich für Backnang wie für jede andere Kommune des Landes interessante Erkenntnisse zur Struktur und Entwicklung gewinnen. Besonders herausgehoben werden an dieser Stelle die Bevölkerungsentwicklung, die Wohn- und die Beschäftigtensituation.

Sport in Baden-Württemberg 2016

Jeder Dritte im Land ist Mitglied in einem Sportverein – Wandern und Klettern mit starkem Zuwachs

Im Jahr 2016 waren in baden-württembergischen Sportvereinen nach Angaben des Landessportverbands über 3,9 Mill. Menschen organisiert. Die höchsten Mitgliederzahlen hatten hierbei die Sportfachverbände Turnen, Fußball und Tennis. Ein großes Plus der Mitgliedszahlen verzeichnete der Fachverband Bergsport/Klettern, wo knapp 9 000 neue Mitglieder registriert wurden. Turnen war unter den Sportlerinnen und Fußball unter den Sportlern die beliebteste Sportart. Knapp ein Viertel der Vereinsmitglieder war jünger als 15 Jahre. Der Seniorensport behielt seine Bedeutung: 19 % der Mitglieder waren über 60 Jahre alt, fast 16 000 Mitglieder mehr als 2015 gab es allein in dieser Altersgruppe.