Herbstaussaat zur Ernte 2025: schwierige Aussaat von Wintergerste, wieder mehr Winterweizen
Unterdurchschnittliche Zuckerrübenernte
Nach den Angaben aus der Ernteberichterstattung des Statistischen Landesamtes haben die landwirtschaftlichen Betriebe in Baden-Württemberg im Herbst 2024 auf insgesamt 312 600 Hektar (ha) Wintergetreide zur Körnergewinnung für die Ernte 2025 ausgesät. Damit nimmt die Aussaat gegenüber dem Vorjahr mit 1 % leicht zu. Die Aussaatfläche von Winterweizen (einschließlich Dinkel und Einkorn) beläuft sich nach aktuellen Schätzungen auf 208 300 ha. Das sind 9 % mehr als im letzten Jahr. Grund für die Zunahme dürften zum einen die nassen Aussaatbedingungen für Wintergerste im frühen Herbst sein. Außerdem konnte letztes Jahr aufgrund der Witterung bedeutend weniger Winterweizen angebaut werden. Bei Wintergerste konnte eine Abnahme von rund 14 % verzeichnet werden, die Aussaatfläche beläuft sich auf 76 800 ha.
Nach einem Rückgang der Winterrapsfläche zur Ernte im Jahr 2024, soll diese nun voraussichtlich wieder deutlich – auf rund 54 800 ha (+8 %) – ausgeweitet werden.
Zuckerrübenernte
Die Zuckerrübenernte fällt mit 69 Tonnen pro Hektar und einer Erntemenge von 1,3 Millionen Tonnen etwas höher als letztes Jahr (+8 %), aber niedriger als im Sechsjahresmittel (−6 %) aus. Gründe hierfür sind zum einen die schwierige Ernte aufgrund der nassen Witterung, aber laut den Meldungen der Berichterstatterinnen und Berichterstatter vor allem auch Krankheiten. Insbesondere Stolbur und SBR (Syndrom der niedrigen Zuckergehalte), zwei von Zikaden übertragene Krankheiten, verursachen Ertragsverluste (Stolbur) bzw. wirken sich negativ auf das wichtigste Qualitätsmerkmal, den Zuckergehalt (SBR), aus. Dieser wird in der Ernteberichterstattung jedoch nicht erhoben.
Weitere Informationen
Methodische Hinweise
Die obigen Angaben müssen aufgrund der vergleichsweisen begrenzten Zahl an Berichterstattern noch als vorläufige Anbautendenzen angesehen werden. Erste Anbautendenzen zu Sommerungen werden im Mai veröffentlicht.
Auf breiter statistischer Basis abgesicherte Daten über den tatsächlichen Anbau auf dem Ackerland liefert die Bodennutzungshaupterhebung 2025, deren erste Ergebnisse im August 2025 vorliegen werden.