:: 5/2006

Statistisches Monatsheft Mai 2006

Internetanwendung und Breitbandnutzung in Unternehmen im europäischen Vergleich

In der Wissenswirtschaft wächst dem Internet immer mehr die Funktion einer Schlüsseltechnologie zu. Durch seine Anwendung lässt sich der Produktionsfaktor »Wissen und Information« effektiv nutzen und in den Unternehmen können erhebliche Effizienzgewinne realisiert werden. Die baden-württembergischen Unternehmen sind im Hinblick auf die Internetnutzung gut aufgestellt. Sie verfügen über exzellente Voraussetzungen für die Nutzung des Internets, bei manchen fortgeschrittenen Technologien und besonders bei der Nutzung des Internets durch die Beschäftigten liegen die baden-württembergischen Unternehmen allerdings nur im Mittelfeld der europäischen Länder. Der Grund dafür dürfte in Defiziten bei der Ausstattung der Unternehmen mit Breitbandzugängen ins Internet liegen. Breitbandige und damit leistungsfähige Internetzugänge sind mittlerweile eine wichtige Voraussetzung für die Nutzung fortgeschrittener Internetanwendungen. Bei dieser Technik haben Baden-Württemberg und Deutschland gegenüber den europäischen Spitzenreitern Schweden und Dänemark jedoch einen deutlichen Nachholbedarf.

Die Schulen besonderer Art drei Exoten in Baden-Württemberg

Immer wieder wird im Zusammenhang mit PISA und anderen Studien zur Beurteilung der Qualität im Bildungswesen eine Abkehr vom dreigliedrigen Schulsystem hin zu integrativen Konzepten gefordert. In Baden-Württemberg existieren neben den konventionellen Schularten zwar auch so genannte integrierte Schulformen wie die Freien Waldorfschulen, die schulartunabhängige Orientierungsstufe und die Schulen besonderer Art, allerdings ist deren Stellenwert im gesamten Bildungssystem relativ gering. So befinden sich unter den rund 4 200 allgemein bildenden Schulen im laufenden Schuljahr in Baden-Württemberg gerade einmal 47 Freie Waldorfschulen und 3 Schulen besonderer Art. Bei Letzteren handelt es sich um ehemalige Gesamtschulen in Heidelberg, Mannheim und Freiburg, die im Schuljahr 2005/06 von insgesamt fast 4 250 Schülern besucht werden, das sind 2,4 % mehr als im Vorjahr, aber nicht einmal halb so viele wie vor 20 Jahren.

Dienstleistungsbranchen in Baden-Württemberg

Eine Betrachtung der Verkehrs- sowie Immobilienbranche, Vermietung beweglicher Sachen und der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen

Der wirtschaftliche Strukturwandel der letzten Jahrzehnte hat in den Industrieländern maßgebliche Spuren hinterlassen. Auch in Baden-Württemberg, das traditionell noch stark mit dem Produzierenden Gewerbe in Verbindung gebracht wird, vollzog sich der klassische Wandel hin zur Dienstleistungsgesellschaft. Mittlerweile beträgt der Anteil des Dienstleistungssektors zwei Drittel sowohl an der Bruttowertschöpfung als auch an den Erwerbstätigen des Bundeslandes. Der Dienstleistungsbereich ist dabei ein sehr heterogen besetzter Wirtschaftsbereich, der die unterschiedlichsten Branchen sowie Tätigkeitsfelder umfasst. Es zählen dazu private Unternehmen ebenso wie die öffentliche Verwaltung.

Der Beitrag konzentriert sich auf die beiden Dienstleistungsbereiche »Verkehr und Nachrichtenübermittlung« sowie »Grundstücks- und Wohnungswesen, Vermietung beweglicher Sachen, Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen«, die seit dem Berichtsjahr 2000 im Rahmen der Strukturerhebung im Dienstleistungsbereich statistisch erfasst werden.

Direktinvestitionen: Bedeutung, Ausmaß und internationaler Vergleich

Baden-württembergische Unternehmen haben sich international stärker in Form von Direktinvestitionen im Ausland engagiert als Unternehmen auf Bundesebene. Die Direktinvestitionsbestände der Südwestwirtschaft im Ausland stiegen im Zeitraum von 1995 bis 2003 um fast das Dreifache an, während die Direktinvestitionen Deutschlands im Ausland nur um gut das Doppelte zunahmen. Im internationalen Vergleich jedoch blieben Baden-Württemberg und auch Deutschland trotz hoher Zuwachsraten deutlich hinter der Direktinvestitionsquote der EU-25 zurück. Bei Unternehmen in Baden-Württemberg wird die Entscheidung, ins Ausland zu gehen, offenbar nicht in erster Linie von den Lohnkosten, sondern von Absatzstrategien bestimmt, da im Jahr 2003 von dem Gesamtbestand der baden-württembergischen Direktinvestitionen im Ausland rund 86 % auf Industrieländer entfielen, die ähnliche oder höhere Lohnkosten aufwiesen wie Baden-Württemberg.

Neue Kaufkraftdaten für die Gemeinden in Baden-Württemberg

Daten zur Kaufkraft sind nach wie vor, besonders auf kleinräumiger Ebene, gefragt. Das Kaufkraftpotenzial vor Ort gilt als wichtiges Kriterium für Unternehmen und ihre Standortwahl und als bedeutender Indikator für die Regionalplanung und -politik. Im Ergebnis für die Berechnungen 2004 standen jedem Einwohner in Baden-Württemberg im Durchschnitt 14 600 Euro für Konsumzwecke frei zur Verfügung. Über diesem Niveau liegt insbesondere die Region Stuttgart. Weitere Gebiete mit hoher Kaufkraft erstrecken sich in Richtung Karlsruhe sowie südlich über Balingen und Tuttlingen zum Bodensee. Weite Teile des Nordostens Baden-Württembergs und Teilgebiete des Schwarzwaldes sowie Oberschwabens verfügen dagegen eher über eine unterdurchschnittliche Kaufkraft.

Trinkwasserversorgung in Baden-Württemberg

Die öffentliche Trinkwasserversorgung in Baden-Württemberg wird derzeit von mehr als 1 300 Unternehmen, überwiegend kommunalen Eigenbetrieben und Zweckverbänden, sichergestellt. Die für die öffentliche Versorgung gewonnene Wassermenge war zuletzt nur noch leicht rückläufig. Mit knapp 700 Mill. m3 macht sie rund 13 % der insgesamt für die Nutzung durch Wirtschaft und private Haushalte aus der Natur entnommenen Wassermenge aus. Weiter erhöht hat sich der Anteil von Oberflächenwasser für die Trinkwasserversorgung. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Trinkwasser durch Haushalte und andere Kleinverbraucher ist auf 123 Liter pro Tag im Landesdurchschnitt zurückgegangen. Wie bundesweit, ging der Wasserbedarf gegenüber 2001 nur noch um rund 1 Liter zurück. Offenbar ist eine gewisse Grenze beim Wassersparen durch Haushalte erreicht.

Struktur und Entwicklung des deutsch-französisch-schweizerischen Oberrheingebiets

Am 9. Februar 2006 fand in Freiburg der 10. Dreiländerkongress unter dem Leitmotiv »Zukunft Oberrhein im erweiterten Europa« statt. Ziel dieser Veranstaltung war es, unter anderem Impulse für die zukunftsorientierte Weiterentwicklung der Kooperationsstrukturen und Institutionen am Oberrhein zu geben. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit begann schon vor vier Jahrzehnten mit der Gründung der Regio Basiliensis (1963), es folgten unter anderem Pamina im nördlichen Teil der EuroRegion Oberrhein (1982), TriRhena (1995) im südlichen Teil und Centre (1998) im mittleren Teil.

Das deutsch-französisch-schweizerische Oberrheingebiet (»EuroRegion Oberrhein«) umfasst dabei die vier Teilgebiete Elsass, Nordwestschweiz, Südpfalz und Baden. Auf der badischen Seite zählen hierzu die Regionen Mittlerer und Südlicher Oberrhein sowie die Landkreise Lörrach und Waldshut. Mit dem vorliegenden Kurzbeitrag wird ein Überblick über die Struktur und Entwicklung des Oberrheingebiets gegeben.

Die Eingemeindung Tennenbronns in die Stadt Schramberg: Was ändert sich aus statistischer Sicht?

Mit Wirkung zum 1. Mai 2006 wurde die Gemeinde Tennenbronn in die Stadt Schramberg eingemeindet. Damit haben sich zum ersten Mal seit der Gemeindereform in den 1970er-Jahren zwei bisher selbstständige Kommunen in Baden-Württemberg freiwillig zusammengeschlossen. Ziele dieser Fusion sind insbesondere die bessere Auslastung der Infrastrukturen und der öffentlichen Einrichtungen sowie eine Stärkung der kommunalen Leistungs- und Verwaltungskraft.