:: 12/2007

Statistisches Monatsheft Dezember 2007

Energieverbrauch und Treibhausgas-Emissionen – Baden-Württemberg im Bundesländervergleich

Wichtige Kenngrößen zum Klimaschutz

Die Schonung der Ressourcen und der Klimaschutz sind herausragende Ziele bei den Bemühungen um eine nachhaltige Entwicklung in Deutschland. Die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen von 1992 formuliert das langfristige Ziel, die Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre auf einem Niveau zu stabilisieren, mit dem eine gefährliche, vom Menschen verursachte Störung des Klimasystems verhindert werden kann. Um dies zu erreichen, müssen die jährlichen Treibhausgas-Emissionen weltweit deutlich gesenkt werden. Damit eng verbunden sind die Bemühungen zur Reduktion des Verbrauchs fossiler Energieträger und das für die Ressourcenschonung wichtige Ziel, die Energieproduktivität zu erhöhen. Umfang und Entwicklung der jährlichen Treibhausgas-Emissionen einerseits, sowie der Energieproduktivität andererseits sind auch Indikatoren in der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesrepublik Deutschland. Im Folgenden werden das Niveau und die Entwicklung von Energieverbrauch und Treibhausgas-Emissionen im Bundesländervergleich untersucht. Die Darstellungen basieren auf Ergebnissen der Arbeitsgruppe Umweltökonomische Gesamtrechnungen der Länder. Hierbei zeigt sich, dass der Beitrag Baden-Württembergs sowohl zum Energieverbrauch und noch deutlicher zu den Treibhausgas-Emissionen, gemessen an der Einwohnerzahl und an der Wirtschaftsleistung, eher gering ausfällt. Die Entwicklung beider Größen seit 1990 ist in Deutschland geprägt vom Strukturwandel in den neuen Bundesländern Anfang der 90er-Jahre.

Baden-Württemberg – Anziehungspunkt für Menschen aus aller Welt

Baden-Württemberg übt seit vielen Jahrzehnten eine besondere Anziehungskraft auf Menschen mit ausländischer Nationalität im In- und Ausland aus. Ende 2006 lebten knapp 1,18 Mill. Personen mit ausländischem Pass unter uns. Die Lebensweise und Schaffenskraft der Menschen aus fremden Ländern ist in den vergangenen Jahrzehnten zu einem wichtigen Teil unseres kulturellen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens geworden. Die größten Ausländergruppen im Südwesten kamen 2006 aus der Türkei, Italien und dem ehemaligen Serbien und Montenegro. Diese Staaten stellen auch im gesamten Bundesgebiet die drei häufigsten Ausländergruppen. Bemerkenswert ist, dass 96 % aller Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in den westlichen Bundesländern einschließlich Berlin leben.

Neuere Entwicklungen im Bauhauptgewerbe Baden-Württembergs

Nach Jahren der Krise meldete das Bauhauptgewerbe in Baden-Württemberg ab 2006 wieder erfreulichere Wirtschaftsdaten. Zum ersten Mal seit 6 Jahren erwirtschafteten die Betriebe einen höheren baugewerblichen Umsatz als im Vorjahr. Dies wurde über eine Steigerung der auf den Baustellen geleisteten Arbeitsstunden bei nahezu gleichem Personalbestand wie im Vorjahr erreicht. Die Zahl der Beschäftigten und der Betriebe hat sich im Jahr 2006 nur noch geringfügig verringert. Insgesamt ist der anhaltende »Schrumpfungsprozess« im Bauhauptgewerbe somit so gut wie zum Stillstand gekommen. Die Branche hat sich stabilisiert. Dieser Trend scheint auch im laufenden Jahr anzuhalten. Darauf deuten zumindest die wichtigen Konjunkturdaten der ersten 9 Monate des Jahres 2007 hin.

Zur Entwicklung der Investitionen im Verarbeitenden Gewerbe seit 1995

Ein Bund-Land-Vergleich

Investitionen stellen eine wichtige Größe für die Beobachtung der wirtschaftlichen Entwicklung sowie der Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft dar. Sie wirken sich einerseits auf die Nachfrageseite aus, indem Einkommen und Beschäftigung geschaffen werden. Andererseits führen Investitionen auf der Angebotsseite, abgesehen von reinen Ersatzinvestitionen, die den Kapitalstock erhalten, zu einer Ausweitung oder Verbesserung des Produktionspotenzials, welches – langfristig gesehen – eine Grundvoraussetzung für das künftige Wirtschaftswachstum darstellt. Investitionen sind besonders konjunkturreagibel, sodass deren Entwicklung in hohem Maße von zyklischen Einflüssen geprägt und damit starken Schwankungen unterworfen ist.

Dieser Zusammenhang wird bei der Darstellung der Investitionsentwicklung im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland – mit allerdings regionalen und sektoralen Unterschieden – deutlich, indem das investive Engagement der Industriebetriebe im Jahr 2001 unmittelbar im Anschluss an das Boom-Konjunkturjahr 2000 seinen Höchststand erreichte, während die Investitionen 2005, bedingt durch unsichere, konjunkturelle Signale, sogar auf das Niveau von 1995 zurückfielen.

Die durchschnittlichen Investitionsvolumina der Industrie in Westdeutschland fielen gegenüber der Industrie in Ostdeutschland weitaus höher aus, wohingegen sich das Bild bei der Entwicklung der durchschnittlichen »Investitionen je Beschäftigten« wie auch bei der Kennziffer »Investitionen im Verhältnis zum Umsatz« gerade umgekehrt darstellt.

Wie einflussreich die konjunkturelle Entwicklung einer Branche auf die Investitionsentwicklung der Industrie insgesamt sein kann, belegt die Schlüsselbranche »Fahrzeugbau« im investitionsstarken Baden-Württemberg.

Gesamtwirtschaftliche Strukturen und Entwicklungen im Bundesländervergleich

Betrachtungen zur Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung in drei Folgen – 1. Folge: Bruttoinlandsprodukt

»Die Wirtschaft wächst langsamer! Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft hat sich etwas verlangsamt! Leicht enttäuschendes Wachstum im zweiten Quartal 2007!« So oder so ähnlich lauteten die Schlagzeilen der großen Nachrichtenblätter und Wirtschaftsmagazine Deutschlands nach Veröffentlichung der VGR-Ergebnisse zur Wirtschaftsleistung Deutschlands im 2. Quartal 2007. Im Vorjahresquartalsvergleich war demnach ein preisbereinigtes Wachstum um 2,5 % zu verzeichnen, nach 3,3 % Plus im 1. Quartal des Jahres. Aktuelle Daten zur Höhe des Wirtschaftswachstums in Deutschland und den einzelnen Bundesländern stehen gemeinhin im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Höheres Wachstum wird im Allgemeinen auch mit einem Plus an Wohlstand verbunden.

20 Jahre Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg (Teil III)

Arbeitsplatzgewinner der letzten 20 Jahre: günstige Bilanz im Dienstleistungssektor und im Produzierenden Gewerbe

Wie in den Monatsheft-Ausgaben 10/2007 und 11/2007 berichtet, hat sich die Zahl der Arbeitsplätze in Baden-Württemberg in den letzten 20 Jahren um mehr als 900 000 von rund 4,5 auf 5,4 Mill. erhöht. Es waren vor allem Landkreise, die an dieser positiven Entwicklung großen Anteil hatten. Gleichzeitig verfügen die Stadtkreise über eine weit höhere Arbeitsplatzdichte als die Landkreise.

Teil III der Reihe von vier Monatsheft-Beiträgen zum Thema »20 Jahre Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg« geht der Frage nach, inwieweit das Wirtschaftswachstum und die Erwerbstätigenentwicklung in den Wirtschaftssektoren die unterschiedliche Arbeitsplatzbilanz in den Regionen und Kreisen Baden-Württembergs geprägt haben.

Träger Markt für landwirtschaftliche Grundstücke

Seit 1974 zählt die Kaufwertstatistik für landwirtschaftlichen Grundbesitz zum Erhebungsprogramm der amtlichen Statistik und vermittelt seitdem einen Überblick über diesen Grundstücksmarkt. Für landwirtschaftliche Grund-

stücke (ohne Gebäude und ohne Inventar) in Baden-Württemberg wurde 2006 ein durchschnittlicher Kaufpreis von 19 170 Euro je Hektar entrichtet. Gegenüber dem Vorjahr sind die landwirtschaftlichen Bodenpreise um 260 Euro gestiegen. Sie liegen aber weiterhin auf dem seit 1993 zu beobachtenden Niveau von etwa 18 500 Euro bis knapp 20 000 Euro je ha. Ende der 80er- Anfang der 90er-Jahre hatten die Preise noch um rund 2 000 Euro/ha höher gelegen.

Insgesamt wurden im Jahr 2006 in Baden-Württemberg die Preise von 5 395 Kauffällen ermittelt; dabei wechselten landwirtschaftliche Grundstücke mit einer Fläche von insgesamt 3 745 ha die Besitzer, also rund 0,7 ha je Verkaufsfall.

Im Blickpunkt: Kirchentellinsfurt im Landkreis Tübingen feiert 1 000-jähriges Bestehen

Kirchentellinsfurt – an der Mündung der Echaz in den Neckar gelegen – wird 1 000 Jahre alt. Die Kommune im Landkreis Tübingen wurde im Jahr 1007 erstmals urkundlich als »Kirihheim« erwähnt.

In diesem Kurzbeitrag sollen zunächst die geschichtliche Entwicklung der Gemeinde kurz skizziert und anschließend ausgewählte Ergebnisse zu deren Struktur und Entwicklung mit Hilfe von Daten aus dem Landesinformationssystem Baden-Württemberg (LIS) vorgestellt werden.

»Wir sind Nobelpreisträger 2007«

Gleich zwei Nobelpreise für Naturwissenschaftler aus Deutschland gibt es 2007 zu feiern, besser geht es kaum. Erhalten haben den Nobelpreis der aus Nordrhein-Westfalen stammende Physiker Peter Grünberg vom Forschungszentrum Jülich und der gebürtige Stuttgarter Chemiker Gerhard Ertl vom Fritz-Haber-Institut in Berlin.