:: 10/2008

Statistisches Monatsheft Oktober 2008

Allgemeinbildende Gymnasien in Baden-Württemberg – flächendeckend fünf Jahrgänge im »G8«

Im vergangenen Schuljahr haben rund 340 200 Schülerinnen und Schüler eines der 440 allgemeinbildenden Gymnasien des Landes besucht. Zum Schuljahr 2004/05 war für alle fünften Jahrgangsstufen flächendeckend das achtjährige Gymnasium (»G8«) eingeführt worden, im aktuellen Schuljahr werden mittlerweile fünf Jahrgänge (Klassenstufen 5 bis 9) im G8 unterrichtet. Trotz anhaltender Kritik am G8 ist das Gymnasium die beliebteste weiterführende Schulart geblieben, was sich auch in den seit Jahren ansteigenden Übergangsquoten von der Grundschule auf diese Schulart widerspiegelt. Im Schnitt werden an einem öffentlichen Gymnasium 28 Schüler pro Klasse unterrichtet, an einem privaten 26. Der Ausländeranteil an Gymnasien ist mit gut 4 % vergleichsweise gering. Nur 0,3 % der Gymnasiasten waren im Jahr 2007/08 von einer anderen Schulart (ohne Grundschulen) übergewechselt. Dagegen kamen an den Realschulen des Landes 1,2 % von einem Gymnasium. 2,7 % der Gymnasiasten waren im Jahr 2007 nicht versetzt worden, so wenig wie nie zuvor in den letzten 10 Jahren. Mit der angestrebten Hochschulreife konnten im Jahr 2007 gut 28 500 Abiturienten ein allgemeinbildendes Gymnasium verlassen, knapp 2 500 gingen mit einem mittleren Abschluss ab, 245 mit dem Hauptschul- und 105 ohne Abschluss.

Kommunen und Unternehmen auf dem Weg zur Familienfreundlichkeit

Die RegioKonferenzen und weitere Serviceangebote der FamilienForschung Baden-Württemberg

Familienfreundlichkeit hat sich in Zeiten gravierender demografischer Umbrüche und einer breiten gesellschaftlichen Bildungsdiskussion zu einem wesentlichen Standortfaktor entwickelt – sowohl im Wettbewerb der Unternehmen um qualifizierte Fachkräfte als auch im zunehmenden Wettbewerb der Kommunen als Wohn- und Wirtschaftsstandort. Gefragt sind kreative Ideen und eine gezielte strategische und fachliche Unterstützung in der Planung und Umsetzung von Maßnahmen. Die FamilienForschung Baden-Württemberg (FaFo) bietet ein breites Angebot an Beratungs- und Serviceleistungen für Kommunen und Unternehmen, die ihr familienfreundliches Profil weiter schärfen wollen. An derzeit über 50 Beratungsstandorten in Baden-Württemberg und in zahlreichen Veranstaltungen mit mittlerweile mehreren Tausend Beteiligten unterstützt die FamilienForschung Kommunen und Unternehmen auf dem Weg zur Familienfreundlichkeit.

Im Spannungsfeld zwischen Aktualität und Genauigkeit

Qualitätsaspekte der regionalen Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen

Die Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) der Länder stellen das umfassendste statistische Instrumentarium der Wirtschaftsbeobachtung dar. Sie liefern für Politik, Wirtschaft und Wissenschaft unverzichtbare Informationen zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung auf regionaler Ebene. Aber: »Wie genau sind die Daten der regionalen VGR beispielsweise zur Bruttowertschöpfung einzelner Wirtschaftsbereiche oder zum Wirtschaftswachstum in den Bundesländern und weshalb kann es zu abweichenden Ergebnissen zwischen den unterschiedlichen Berechnungsständen bei den jeweiligen Veröffentlichungsterminen kommen?«. Eine Frage, die immer wieder von interessierten Kunden, Wirtschaftsforschern und Journalisten gestellt wird. Wesentliche Anforderungen der Wirtschaftsforschung und Politikberatung an die Datenqualität sind Genauigkeit und Ergebniskonsistenz. Eine hohe Revisionsanfälligkeit erschwert die gesamtwirtschaftlichen Analysen und Konjunkturprognosen und weckt Zweifel an der Qualität statistischer Ergebnisse. Im vorliegenden Beitrag sollen das Berechnungsverfahren und die wichtigsten Abweichungsursachen zwischen den Ergebnissen der verschiedenen Fortschreibungsstufen der VGR der Länder näher erläutert werden.

Neues zu den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)

In der politischen Diskussion wird der Begriff des Mittelstands aufgrund seiner positiven Belegung gerne gebraucht. Dies steht in auffälligem Kontrast dazu, dass es häufig an einer klaren Definition des »Mittelstands« und – als Folge daraus – auch an fundierten statistischen Angaben etwa zu dessen wirtschaftlicher Bedeutung mangelt. Im Rahmen eines Forschungsprojekts, über das hier bereits berichtet wurde, wurde dieses Thema in Zusammenarbeit mit zwei wissenschaftlichen Instituten systematisch aufgearbeitet. Soweit dies die damalige Datenlage zuließ, wurden dort auch Ergebnisse für mehrere (alternative) Abgrenzungen des »Mittelstands« präsentiert. Das Statistische Landesamt hatte auch angekündigt, künftige Berechnungen schwerpunktmäßig auf Grundlage der relativ präzisen und international vergleichbaren EU-Definition zu den kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) durchzuführen. Mit einer nunmehr verbesserten Datengrundlage liegen neue Ergebnisse vor.

Wie erwartet lässt eine vollständigere Erfassung der Unternehmensverbindungen die KMU-Anteile weiter sinken. Im Einklang mit den bisherigen Ergebnissen zeigen sich auch auf der neuen Datengrundlage bei den Unternehmen markante regionale Unterschiede der KMU-Anteile. Bei den örtlich Beschäftigten in Betrieben, für die erstmals entsprechende Berechnungen durchgeführt wurden, reduzieren sich diese Unterschiede jedoch deutlich.

Europäische Großstadtregionen im Vergleich

Die Großstadtregionen gelten gemeinhin als die Motoren der wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung in Europa. Dadurch stehen sie in besonderer Weise im Fokus des Wettbewerbs der Regionen und verlangen nach einer Positionsbestimmung. Auf der Grundlage zentraler ökonomischer und demografischer Indikatoren richtet sich im vorliegenden Beitrag der Blick auf die Entwicklungsdynamik und die Struktur ausgewählter europäischer Großstadtregionen. Trotz erfolgreicher Aufholprozesse in den noch jungen Mitgliedstaaten der Europäischen Union besteht nach wie vor ein erhebliches Gefälle der Wirtschaftskraft. Es wird bei allen Spitzenregionen sichtbar, dass wissensintensive Dienstleistungen und Hightech-Branchen die Erfolgsfaktoren in einer zusehends globaler werdenden Wirtschaft sind.

Existenzgründungen und Betriebsschließungen im Ländlichen Raum

Im Ländlichen Raum ist die Gründungsquote niedriger als in den Verdichtungsräumen. Gründungen erfolgen zudem häufiger im Nebenerwerb. Im Vergleich zu den Verdichtungsräumen haben Gründungen im Gastgewerbe und im Verarbeitenden Gewerbe ein höheres Gewicht, während wirtschaftliche Dienstleistungen eine geringere Rolle spielen. Auffallend ist zudem der hohe Anteil an Nebenerwerbsgründungen im Bereich der Energieversorgung. Bezogen auf die Einwohnerzahl kommt es im Ländlichen Raum seltener zu Betriebsschließungen als in den Verdichtungsräumen. Wenn es zur Geschäftsaufgabe kommt, wird als Ursache verhältnismäßig häufig die unzureichende Rentabilität genannt, insbesondere bei der Stilllegung von Nebenerwerbsbetrieben.

Eisbein oder Rindersteak?

Diese Frage dürfte sich bei sommerlichen Temperaturen kaum stellen. Statt Eisbein stehen dann wohl eher Schweinehals und Grillwürste hoch im Kurs. Und obwohl einem aller Orten in den Wohngebieten der Duft von frisch Gegrilltem um die Nase weht, geht es auf den Schlachthöfen im Sommer im Vergleich zum Frühjahr und der Vorweihnachtszeit eher ruhiger zu. Der vorliegende Beitrag stellt die jüngsten Entwicklungen auf dem Schlachtmarkt vor und beantwortet die Frage, was die Fußball-WM mit den Schlachtungen zu tun hat.