Die Wirtschaftsleistung Baden-Württembergs, gemessen als Bruttowertschöpfung, lässt sich aus dem Blickwinkel verschiedener regionaler und sektoraler Teilaggregate betrachten. Regional kommen alle Gebiete infrage, die sich aus den Stadt- und Landkreisen als kleinste Einheit bilden lassen. Sektoral steht als tiefste Untergliederung auf der Rechenebene die Bruttowertschöpfung von 57 Wirtschaftszweigen zur Verfügung. Diese zweidimensionale Gliederung eröffnet die Möglichkeit, die regionale Wirtschaftsleistung in trendgestützte, standortbedingte und strukturelle Wachstumsbeiträge zu differenzieren (Shift-Share-Analyse), was in einem früheren Beitrag für die Stadt- und Landkreise des Landes bereits vorgenommen wurde.
Der vorliegende Beitrag greift die Grundidee dieses Ansatzes auf, indem er zum einen die Entwicklung der preisbereinigten Wirtschaftsleistung der 12 Regionen Baden-Württembergs hinsichtlich der genannten Wachstumsbeiträge analysiert. Zum anderen wird versucht, die strukturellen Wachstumsbeiträge der Regionen bezüglich der regionalen Bedeutung der Wissenswirtschaft zu quantifizieren. Dabei geht die folgende Untersuchung methodisch über die herkömmliche Shift-Share-Analyse hinaus, indem alternativ ein entsprechendes ökonometrisches Modell geschätzt wird. Die Ergebnisse zeigen, dass die (betragsmäßig) starken Standorteffekte mit Vorsicht zu interpretieren sind.