:: 6/2017

Statistisches Monatsheft Mai/Juni 2017

Setzt sich der Trend zu kleineren Privathaushalten fort?

Ergebnisse einer neuen Haushaltsvorausberechnung für Baden-Württemberg

Die Einwohnerzahl Baden-Württembergs ist in den vergangenen Jahren enorm angestiegen. Dabei wurde diese Entwicklung durch einen Alterungsprozess geprägt, der selbst aufgrund der zuletzt starken Zuwanderung von überwiegend jüngeren Menschen nur abgeschwächt wird. Konsequenzen hat dieser Trend naturgemäß auch für die Struktur und die zahlenmäßige Entwicklung der Privathaushalte, welche zahlreiche Entscheidungen von sozialer, wirtschaftlicher und politischer Bedeutung treffen. So sind beispielsweise die Haushalte – und nicht einzelne Personen – bei der Ermittlung der Versorgung der Bevölkerung mit Wohnungen die Bedarfsträger und damit die geeignete Bezugsgröße für entsprechende Berechnungen. Vorausrechnungen zur künftigen Entwicklung der Privathaushalte sind deshalb für Planungszwecke von grundsätzlicher Bedeutung.

Im folgenden Beitrag werden die Ergebnisse der aktuellen Haushaltsvorausberechnung für Baden-Württemberg vorgestellt, die vom Statistischen Bundesamt in Abstimmung mit den statistischen Landesämtern für die Bundesländer sowie für Deutschland insgesamt durchgeführt wurde. Zentrales Ergebnis dieser Vorausberechnung ist, dass die Zahl der Privathaushalte im Südwesten bis 2035 stetig ansteigen und die durchschnittliche Zahl der Personen je Haushalt weiter zurückgehen wird. Zuvor soll aber die vergangene Entwicklung kurz skizziert werden.

Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Baden-Württemberg

Teil 2: Bildungsstand der Bevölkerung mit Migrationshintergrund

Gute schulische und berufliche Bildungsabschlüsse bilden für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund (siehe Übersicht) eine wesentliche Grundlage für eine abgesicherte Lebensführung. Zwar weisen Personen mit Migrationshintergrund im Durchschnitt geringere formale Qualifikationen auf als Menschen ohne Migrationshintergrund. Es zeigt sich jedoch bei beiden Bevölkerungsgruppen, dass die jeweils jüngere Generation eine deutlich bessere schulische und berufliche Qualifikation vorweisen kann als die ältere Generation. Der folgende Beitrag wurde für den Themenband »Migration und Bildung in Baden-Württemberg« im Rahmen der Bildungsberichterstattung 2017 erstellt. Der Themenband entstand in Kooperation zwischen Landesinstitut für Schulentwicklung und Statistischem Landesamt und wurde am 20. Februar 2017 der Presse vorgestellt. Der vollständige Themenband kann unter www.bildungsbericht-bw.de heruntergeladen und dort als Printversion bestellt werden.

In diesem zweiten Teil der Analyse zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Baden-Württemberg wird der Bildungsstand der Bevölkerung anhand der Ergebnisse des Mikrozensus 2015 untersucht. Teil 1 erschien in der Aprilausgabe der Statistischen Monatshefte, der dritte Teil folgt in der nächsten Ausgabe.

Die finanzielle Lage privater Haushalte in Baden-Württemberg im europäischen Vergleich

Ergebnisse der Erhebung EU-SILC 2015

Das Einkommen der privaten Haushalte, deren Wohnkosten und die finanziellen Einschränkungen sind schwerpunktmäßige Themen der Statistik EU-SILC, die in den Staaten der Europäischen Union und weiteren Ländern erhoben wird. Damit ist diese Statistik eine wichtige Datenquelle für Sozial- und Armutsanalysen in Europa. Mit den Ergebnissen aus dem Erhebungsjahr 2015 werden im folgenden Beitrag Baden-Württemberg, Deutschland und ausgewählte europäische Staaten verglichen zu den Themen Einkommen und Armutsgefährdung sowie zu Einschätzungen der Haushalte über ihre finanzielle Lage und den »materiellen Entbehrungen«. Diese Kriterien bilden wichtige Armutsindikatoren für die EU.

Inobhutnahmen aufgrund von unbegleiteten Einreisen Minderjähriger aus dem Ausland – Ein Sachstandsbericht

In akuten Krisensituationen werden Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren zu ihrem eigenen Schutz vorübergehend von Jugendämtern in Obhut genommen. Sie werden vorläufig bei einer geeigneten Person, Einrichtung oder sonstigen Wohnform untergebracht. Neben Unterkunft und Verpflegung stehen sozialpädagogische Beratung und Unterstützung im Vordergrund der Schutzmaßnahme. Im Rahmen der Statistik der vorläufigen Schutzmaßnahmen werden jährlich alle in einem Kalenderjahr beendeten Maßnahmen zum vorübergehenden Schutz von Kindern und Jugendlichen erfasst. Der folgende Beitrag gibt einen Überblick über die Inobhutnahmen die aufgrund einer unbegleiteten Einreise aus dem Ausland veranlasst wurden. Die entsprechenden statistischen Angaben beziehen sich auf das Berichtsjahr 2015.

Konsolidierung im Krankenhausmarkt

Auswirkungen auf die Wettbewerbsintensität im baden-württembergischen Krankenhaussektor

Seit nunmehr über 20 Jahren lässt sich im deutschen Krankenhausmarkt ein bis heute anhaltender Konsolidierungsprozess beobachten, aus dem bereits eine Reihe struktureller Veränderungen hervorgegangen sind. So hat sich die bundesweite Anzahl der Krankenhäuser allein in den letzten 10 Jahren aufgrund von Schließungen und Fusionen von 2 139 auf 1 956 Einrichtungen (– 8,6 %) reduziert. In Baden-Württemberg verringerte sich die Gesamtzahl der Krankenhäuser von 305 im Jahr 2005 auf 268 im Jahr 2015 (− 12,1 %).

Diese Konzentrationstendenzen sind nicht per se negativ zu bewerten, denn wenn sich einzelne Krankenhäuser zu einer größeren wirtschaftlichen Einheit zusammenschließen, birgt dies grundsätzlich das Potenzial für Kosteneinsparungen und zur Erschließung von Effizienzreserven. Demgegenüber steht jedoch aus Patientenperspektive die Gefahr, dass hierdurch einzelne Krankenhausträger eine marktbeherrschende Stellung erlangen, was sich negativ auf die Qualität und Preise von Gesundheitsleistungen auswirken könnte.

Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel des vorliegenden Beitrags, das Ausmaß der Marktkonzentration im baden-württembergischen Krankenhaussektor zu messen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Betrachtung des Konsolidierungstrends im Zeitverlauf anhand geeigneter Konzentrationskennziffern. Datenbasis für die Analyse bilden die Mikrodaten des Forschungsdatenzentrums (FDZ) der Länder (siehe i-Punkt »Das Forschungsdatenzentrum als Datenquelle«).

Im Blickpunkt: Die Stadt Schopfheim

In der Serie »Im Blickpunkt« steht dieses Mal die Stadt Schopfheim im Landkreis Lörrach. Aus dem Landesinformationssystem Baden-Württemberg (LIS) lassen sich für Schopfheim wie für jede andere Gemeinde des Landes Baden-Württemberg interessante Erkenntnisse zur Struktur und Entwicklung gewinnen. Besonders herausgehoben werden an dieser Stelle die Bevölkerungsentwicklung, die Wohn- und die Beschäftigtensituation.

Joachim Werner: Ein moderner Statistiker der »alten Schule« geht in Pension

Ein Blick auf das heterogene Spektrum der in dreieinhalb Jahrzehnten durchlaufenen Statistikbereiche

Nach rund dreieinhalb Jahrzehnten in den unterschiedlichsten Bereichen der amtlichen Statistik setzt sich Herr Joachim Werner mit Ablauf des Juli 2017 »zur Ruhe«. In dieser Zeit verfasste er ein Füllhorn an Aufsätzen mit zwei eindeutigen Schwerpunkthemen: Auswertungen der Statistiken zum Verarbeitenden Gewerbe und der repräsentativen Wahlstatistiken. Zwei Drittel seiner analytischen Feder beschrieben diese Statistikbereiche. Der mit der Landtagswahl 1996 aus der Taufe gehobene Wahlnachtbericht ist sein »Kind«. Rückblickend fällt auf: Bei aller Heterogenität der betreuten Bereiche gehörte auch Kontinuität zu seinem Markenzeichen.