Im Rahmen des Mikrozensus, der größten amtlichen Haushaltsbefragung in Deutschland, wird seit 2005 auch ein etwaiger Migrationshintergrund der Bevölkerung erhoben. Damit wurde eine wesentliche Datenlücke geschlossen, denn zuvor konnte die amtliche Statistik im Hinblick auf die Lebenssituation von Migranten lediglich Daten über Ausländer bereitstellen. Zu den Personen mit Migrationshintergrund zählen jedoch neben den zugewanderten und in Deutschland geborenen Ausländern auch Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit, wie zum Beispiel Spätaussiedler, eingebürgerte Personen sowie die Kinder von Spätaussiedlern und die Kinder von Eingebürgerten (i-Punkt). Wie die Ergebnisse des Mikrozensus zeigen, ist in Baden-Württemberg die Gruppe der Menschen mit Migrationshintergrund doppelt so groß wie die der Ausländer.
Der vorliegende Beitrag stellt – anhand von Ergebnissen des Mikrozensus 2006 – ausgewählte Informationen über die Lebenssituation von Menschen mit Migrationshintergrund dar: Dabei zeigt sich, dass sich die Lebenssituation der Baden-Württemberger mit Migrationshintergrund von der ohne Migrationshintergrund deutlich unterscheidet: Sowohl im Hinblick auf die Bildungs- und Arbeitsmarktbeteiligung als auch hinsichtlich der Einkommenssituation offenbart sich ein starkes Gefälle zwischen Baden-Württembergern mit und ohne Migrationshintergrund. Als besonders problematisch dürfte die Tatsache zu werten sein, dass auch die junge Generation der Migranten erhebliche Bildungsdefizite aufweist. Im Hinblick auf die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in unsere Gesellschaft zeigt sich also erheblicher Handlungsbedarf.