:: 11/2009

»Auslaufmodell Hauptschule«? – Zur Situation der Hauptschulen in Deutschland

Der demografische Wandel ist in den Schulen in ganz Deutschland angekommen. Besonders in den alten Bundesländern wird sich der Rückgang der Schülerzahlen in den kommenden Jahren noch weiter verstärken.

Die Hauptschulen sind von dieser Entwicklung besonders betroffen: Seit 2004 blieb bereits jede 5. Schulbank in den Hauptschulen leer. Neben dem demografisch bedingten Rückgang der Kinderzahlen leiden die Hauptschulen in Deutschland an einem erheblichen Ansehensverlust. Immer weniger Eltern wollen ihr Kind auf eine Hauptschule geben, weil in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit die Berufsaussichten mit Hauptschulabschluss vergleichsweise schlecht sind. Medienberichte über Gewalttaten an Schulen, der öffentliche Hilferuf von Lehrern der Berliner Rütlischule sowie das schlechte Abschneiden von deutschen Schulen in den internationalen Leistungsvergleichsstudien (PISA, IGLU, TIMMS u. a.) haben mit dazu beigetragen.

Im Saarland und in den neuen Bundesländern gibt es bereits keine eigenständigen Hauptschulen mehr. Die meisten übrigen Bundesländer streben auf unterschiedlichen Wegen eine Neuordnung ihrer Schulformen und Schulstandorte an. Geht es um die Diskussion möglicher Standortschließungen, so wird es auch darauf ankommen, einen Ausgleich zu finden zwischen den berechtigten örtlichen Interessen und übergeordneten Erwägungen der Schulentwicklungsplanung. Gerade in kleinen und ländlich geprägten Gemeinden wird die Schule häufig als eine besonders wichtige Einrichtung für die örtliche Infrastruktur angesehen. Daher erscheinen ein besonnener Umgang mit den demografischen Erkenntnissen und ein behutsames Vorgehen bei der künftigen Schulentwicklungsplanung geboten.

Seit 2004 gehen die Schülerzahlen in allen Bundesländern zurück

Der Rückgang der Schülerzahlen hat in den neuen Bundesländern bereits Mitte der 90er-Jahre eingesetzt. Von 1994 bis 2007 ist die Schülerzahl an den allgemeinbildenden Schulen in den neuen Ländern einschließlich Berlin von 2,4 auf 1,3 Mill. gesunken. Der frühzeitige Schülerrückgang wurde durch den dramatischen Einbruch der Geburten nach der Wiedervereinigung ausgelöst. In den kommenden Jahren wird sich die Schülerzahl in den neuen Ländern weitgehend stabilisieren, weil sich die Geburtenrate in der zweiten Hälfte der 90er-Jahre allmählich wieder erholt hat und in jüngster Zeit nahezu auf Westniveau gestiegen ist.

Seit 2004 gehen die Schülerzahlen auch in den alten Bundesländern zurück. Der Schülerrückgang ist hier bis heute noch vergleichsweise moderat und wird erst in den kommenden Jahren voll einsetzen. Nach Vorausrechnungen der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder sinkt die Schülerzahl in Deutschland von 8,8 Mill. im Jahr 2006 auf voraussichtlich 7,0 Mill. im Jahr 2020. Der Schülerrückgang findet dann im Wesentlichen in den alten Bundesländern statt.1

Seit 2004 blieb jede 5. Schulbank in Hauptschulen leer – auch in Zukunft starker Schülerrückgang

In den Hauptschulen verläuft der Schülerrückgang noch sehr viel rasanter. Innerhalb der 3 Schuljahre 2004/05 bis 2007/08 ging die Schülerzahl in den Hauptschulen von knapp 1,1 Mill. auf 890 000 zurück. Das bedeutet ein Minus von gut 18 %. In nur 3 Jahren blieb also nahezu jede 5. Schulbank in den Hauptschulen leer. An den Realschulen sanken die Schülerzahlen lediglich um 5,4 %, an den Gymnasien gab es im gleichen Zeitraum noch eine Zunahme um 2,6 %. Damit ist die Zahl der Hauptschüler gegenwärtig auf dem niedrigsten Stand seit Einführung dieser Schulform ab Mitte der 60er-Jahre.

Der demografische Trend wird dabei ganz erheblich vom Ansehensverlust der Hauptschule verstärkt. Denn der Rückgang der Kinderzahlen im Alter von 10 bis unter 16 Jahren fällt in den betreffenden Bundesländern in diesem Zeitraum mit durchschnittlich 5 % noch vergleichsweise gering aus. Die übrigen 13 % Schülerrückgang gehen auf ein verändertes Schulwahlverhalten zurück. Immer weniger Eltern geben ihr Kind auf eine Hauptschule. Gleichzeitig gehen die Empfehlungen der Grundschule seit Jahren immer öfter in Richtung Realschule und Gymnasium.2 So gingen von 100 Kindern im Alter von 10 bis unter 16 Jahren im Schuljahr 1995/96 durchschnittlich 26 Kinder zur Hauptschule. Im Schuljahr 2004/05 waren es noch 25 Kinder. Nur 3 Schuljahre später sind es lediglich noch 21 Kinder.3

Auch in Zukunft wird die Hauptschule stark an Schülern verlieren. Nach der Vorausrechnung der Kultusministerkonferenz wird bis 2020 noch einmal mehr als jede 3. Schulbank in Hauptschulen leer bleiben (−35 %). Die Schülerzahlen an Realschulen (−23 %) und Gymnasien (−12 %) gehen deutlich weniger zurück.4 Dabei sind die gegenwärtigen schulpolitischen Reformen, die in etlichen Bundesländern auf eine Abschaffung der Hauptschule hinauslaufen, noch nicht berücksichtigt. Wie viele Hauptschüler es im Jahr 2020 noch geben wird, ist derzeit kaum vorhersehbar.

2007/08 lediglich noch 23 % aller Schulabgänger mit Hauptschulabschluss

Der rückläufige Trend bei den Hauptschulen wird ebenfalls an der Zahl der Schulabgänger sichtbar. Innerhalb der 3 Schuljahre 2004/05 bis 2007/08 ging die Zahl der Absolventen mit Hauptschulabschluss an den allgemeinbildenden Schulen in Deutschland von rund 240 000 auf 220 000 zurück. Das bedeutet ein Minus von rund 8 %. In den kommenden Jahren wird sich der Rückgang der Absolventenzahlen voraussichtlich weiter beschleunigen, weil gegenwärtig immer weniger Schüler in die Hauptschulen nachrücken. Bereits heute wird sichtbar, wie der Rückgang der Hauptschulabschlüsse an Dynamik gewinnt. Kamen im Schuljahr 1995/96 auf 100 Abgänger allgemeinbildender Schulen 27 Hauptschulabschlüsse, waren es im Schuljahr 2004/05 noch 25. Nur 3 Schuljahre später haben lediglich noch 23 % der Schulabgänger einen Hauptschulabschluss. Entsprechend stark ist der Anteil von Absolventen mit Abitur (gegenwärtig 27 %) und mittlerer Reife (41 %) gestiegen.

Schülerrückgang in Hauptschulen regional sehr unterschiedlich

Auch wenn der Trend bei den Hauptschulen in die gleiche Richtung weist, der Rückgang der Schülerzahlen fällt doch je nach Bundesland und Kreis unterschiedlich aus. Schaubild 3 zeigt den Schülerrückgang in Hauptschulen in den Bundesländern im Zeitraum 1995 bis 2007.

In den neuen Bundesländern hat sich die Hauptschule nicht etabliert. In Sachsen, Thüringen und Brandenburg wurde diese Schulform nach der Wiedervereinigung gar nicht erst eingeführt. Hier kann der Hauptschulabschluss an Mittel-, Regel- bzw. Oberschulen erworben werden, die neben dem Hauptschulzweig auch einen Realschulzweig anbieten. In Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern wurde zunächst ein 3-gliedriges Schulsystem nach westdeutschem Vorbild eingeführt. Angesichts der stark sinkenden Schülerzahlen in den 90er-Jahren wurden die Haupt- und Realschulen dann zu Sekundarschulen bzw. Regionalen Schulen zusammengefasst.

Auch im Saarland und in Rheinland-Pfalz sind die Schülerzahlen an Hauptschulen bereits seit den 90er-Jahren rückläufig. Im Saarland wurden die Haupt- und Realschulen seit 1996 zu Erweiterten Realschulen zusammengelegt. In Rheinland-Pfalz existieren bereits seit 1992 Regionalschulen mit Haupt- und Realschulzweig. Die noch bestehenden Hauptschulen sollen ab 2010 in die neuen »Realschulen plus« integriert werden.

In den übrigen alten Bundesländern sind die Schülerzahlen an Hauptschulen in den 90er-Jahren noch angestiegen und der Schülerrückgang hat erst in diesem Jahrzehnt eingesetzt. Gemessen an den absoluten Zahlen ist der Schülerrückgang in den bevölkerungsreichsten Ländern am stärksten. In Bayern hat die Zahl der Hauptschüler seit dem Jahr 2000 um 71 000 Schüler abgenommen, in Baden-Württemberg seit 2002 um 43 000 Schüler und in Nordrhein-Westfalen seit 2003 um 58 000 Schüler.

Mit Blick auf die Dynamik in den Schuljahren 2004/05 bis 2007/08 fallen die Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin sowie Rheinland-Pfalz, Hessen, Niedersachsen5 und Schleswig-Holstein mit einem überdurchschnittlich starken Schülerrückgang auf. In diesen Ländern sind die Schülerzahlen an Hauptschulen innerhalb dieser 3 Jahre um durchschnittlich mehr als 20 % gesunken, was in Schaubild 4 an der Vielzahl dunkelroter Flächen sichtbar wird.

In den meisten Bundesländern weniger als 20 % Hauptschüler – nur in Baden-Württemberg und Bayern noch mehr

Der starke Schülerrückgang in den letzten Jahren hatte zur Folge, dass die Anteile der Hauptschüler bis zum Schuljahr 2007/08 erheblich gesunken sind. Auf 100 Kinder im Alter von 10 bis unter 16 Jahren kommen in Bremen, Berlin und Hessen im Durchschnitt weniger als 10, in Hamburg und Rheinland-Pfalz weniger als 15 Hauptschüler. In Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sind es durchschnittlich nicht mehr als 20 Hauptschüler. Dies wird in Schaubild 5 auf Kreisebene an den hellblauen Flächen sichtbar.6

Lediglich in Baden-Württemberg und Bayern gibt es noch relativ mehr Hauptschüler. So gehen in Baden-Württemberg knapp 25 % und in Bayern rund 32 % der 10- bis unter 16-Jährigen auf die Hauptschule. Besonders in Bayern hat die Hauptschule noch eine vergleichsweise starke Stellung. In vielen Kreisen geht noch mehr als jeder dritte 10- bis unter 16-Jährige zur Hauptschule, in einigen Kreisen sind es sogar 40 % und mehr. Die hohen Hauptschüleranteile macht Schaubild 5 mit den dunkelblauen Flächen sichtbar.

Dennoch ist auch für Baden-Württemberg und Bayern mit einem weiteren starken Schülerrückgang zu rechnen. Nach der Schüler- und Absolventenprognose des bayerischen Kultusministeriums werden die Schülerzahlen an Hauptschulen bis 2020 noch einmal um rund 30 % zurückgehen.7 Für Baden-Württemberg erwartet die Vorausrechnung des Statistischen Landesamtes bis 2015 rund 25 % weniger Hauptschüler.8 Dabei ist nicht absehbar, wie sich das Schulwahlverhalten in Zukunft zugunsten oder zulasten der Hauptschule verändern wird.

Schulabschlüsse werden zunehmend auch außerhalb der Hauptschule vergeben

Die regionalen Unterschiede sind ebenfalls bei den Daten der Schulabgänger erkennbar. Zu beachten ist jedoch, dass Hauptschulabschlüsse in immer mehr Bundesländern auch außerhalb von Hauptschulen erworben werden können.

In den neuen Bundesländern hat sich die Hauptschule nicht als eigenständige Schulform etabliert. Hier gibt es gegenwärtig neben den Gymnasien und wenigen Realschulen nur Schulformen, die Hauptschulzweige gemeinsam mit den anderen Schulzweigen anbieten. Der Anteil der Hauptschulabschlüsse an allen Schulabschlüssen an allgemeinbildenden Schulen ist in den letzten Jahren deutlich rück-läufig und liegt heute bei etwa 10 % (Sachsen, Sachsen-Anhalt) bis 15 % (Brandenburg).

In den alten Bundesländern geht der Anteil der Hauptschulabschlüsse ebenfalls deutlich zurück, wobei der Hauptschulabschluss hier noch eine wesentlich stärkere Bedeutung hat.9 Mit die höchsten Anteile von Hauptschulabsolventen haben Baden-Württemberg und Bayern mit gegenwärtig rund 31 %. Beide Bundesländer weisen auch die höchsten Schülerzahlen an Hauptschulen auf.

Doch auch in Schleswig-Holstein und im Saarland liegen die Anteile der Hauptschulabschlüsse gegenwärtig noch bei über 30 %. Am Beispiel des Saarlands zeigt sich auch, dass die Bedeutung des Hauptschulabschlusses nicht immer an die eigenständige Schulform der Hauptschule gebunden ist. Denn hier können Hauptschulabschlüsse seit 2001 in der Regel nur an den Erweiterten Realschulen erworben werden.

Auch in Schleswig-Holstein sowie in Rheinland-Pfalz, Hessen und den Stadtstaaten sind die Anteile der Hauptschulabschlüsse jeweils noch höher, als es die niedrigen Schülerzahlen an den Hauptschulen erwarten lassen. In diesen Ländern können Hauptschulabschlüsse zusätzlich auch an anderen Schulformen erworben werden (zum Beispiel an Regionalschulen, Gesamtschulen, Sekundarschulen).

Auffällig ist die Entwicklung in Bayern: Hier lag der Anteil der Schulabgänger mit Hauptschulabschluss an allen Absolventen allgemeinbildender Schulen im Schuljahr 1995/96 noch bei 42 % und ist gegenwärtig um rund 11 Prozentpunkte niedriger. Bayern hat somit unter den alten Bundesländern den größten Rückgang an Hauptschulabschlüssen zu verzeichnen. Umgekehrt stieg der Anteil der Realschulabschlüsse in diesem Zeitraum in gleicher Größenordnung. Es zeigt sich also, dass die Abkehr von der Hauptschule quer durch alle Schulsysteme geht und auch Länder mit einer noch vergleichsweise starken Stellung der Hauptschule betrifft.

In Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen noch vergleichsweise hohe Präferenz für die Hauptschule

Die Ursachen für die regional unterschiedliche Entwicklung der Hauptschule gehen zum Teil auf die jeweilige demografische Entwicklung, zum größeren Teil jedoch auf das Schulwahlverhalten zurück. Die Wahl der weiterführenden Schule wird dabei neben der Schulempfehlung durch die Grundschule und den Wünschen der Eltern auch durch das örtliche Schulangebot und die Erreichbarkeit weiterführender Schulen beeinflusst. Darüber hinaus sind auch die verschiedenen schulpolitischen Ausgangsbedingungen und Reformen der Länder von Bedeutung.

Im Zusammenhang mit diesen Einflussfaktoren lassen sich Stadt-Land-Unterschiede feststellen, wie die Auswertung der Schülerstatistiken nach den zusammengefassten Kreistypen des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung10 zeigt. Demnach gehen in ländlich geprägten Kreisen die Schülerzahlen an den Hauptschulen im Durchschnitt etwas langsamer zurück als in stärker verdichteten Räumen. Zudem ist es im ländlichen Raum etwas weniger das veränderte Schulwahlverhalten und mehr der demografisch bedingte Rückgang der Kinderzahlen, der den Bestand an Hauptschülern verringert.

Schaubild 6 veranschaulicht die beiden Trends, die zum Rückgang der Schülerzahlen in den Hauptschulen führen: die Abkehr von der Hauptschule durch die veränderte Schulwahl11 und den demografisch bedingten Rückgang der Kinderzahlen für den Zeitraum 2004/05 bis 2007/08.

Die orangefarbigen Flächen stehen für eine noch vergleichsweise geringe Abkehr von der Hauptschule und sind vorwiegend in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen anzutreffen, hier insbesondere auch im ländlichen Raum oder ländlich geprägten Umland. In diesen Bundesländern sind die Präferenzen der Eltern für die Hauptschule bislang weniger stark gesunken. Der demografisch bedingte Rückgang der Kinderzahlen ist dabei je nach Region mal stärker und mal schwächer (dunkelorange und hellorange).

In Baden-Württemberg beispielsweise hat die Hauptschule insbesondere im Südschwarzwald, in Teilen der Schwäbischen Alb, Oberschwabens und Heilbronn-Frankens eine starke Bedeutung. Gerade im Südschwarzwald und im Süden der Schwäbischen Alb geht teilweise noch ein Drittel der Kinder auf die Hauptschule, auch weil hier die kleinen wohnortnahen Hauptschulen oftmals am besten zu erreichen sind. Weist die Grundschulempfehlung ebenfalls in Richtung Hauptschule, dann folgen die Eltern dieser Empfehlung hier eher als anderswo.12 Gleichwohl verlieren die Hauptschulen auch in diesen überwiegend ländlich geprägten Räumen an Schülerzahlen, insbesondere durch den starken Rückgang der nachfolgenden Jahrgänge. Angesichts der vielen kleinen Hauptschulen können hier schon ein paar Kinder weniger pro Jahrgang den Fortbestand eines Schulstandortes in Frage stellen.

Anders dagegen ist die Situation in den Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin sowie in Rheinland-Pfalz, Hessen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Hier ist die Abkehr von der Hauptschule tendenziell stärker, auch in eher ländlich geprägten Kreisen. Dies wird in Schaubild 6 an den vielen blauen Flächen deutlich wird. In Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein sowie in den Stadtstaaten soll die Hauptschule künftig als eigenständige Schulform abgeschafft werden, was den gegenwärtigen starken Schülerrückgang sicherlich auch mit erklärt. Auffällig ist die Entwicklung in Hessen und Niedersachsen. Hier sollen die Hauptschulen fortbestehen und in ihrem berufsorientierten Profil weiter gestärkt werden. Derzeit wenden sich die Eltern jedoch stark von dieser Schulform ab, auch in vielen eher ländlich geprägten Kreisen.

In Bayern und Baden-Württemberg sind die Einzugsmilieus der Hauptschulen tendenziell günstiger

Die Abkehr von der Hauptschule erklärt sich auch durch die unterschiedlichen Einzugsmilieus der Schulen. Die starke Stellung der Hauptschulen in Bayern und Baden-Württemberg geht damit einher, dass die Einzugsmilieus der Hauptschulen hier im Durchschnitt günstiger sind als in anderen Bundesländern. Nach einer Untersuchung des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin lassen sich zwei Drittel der bayerischen und baden-württembergischen Hauptschulen einem eher günstigen Milieu zurechnen, während beispielsweise die Stadtstaaten und auch Hessen überwiegend mit einer eher schwierigen Schülerklientel zu tun haben. Hier kumulieren häufig verschiedene Belastungsfaktoren, wie zum Beispiel hohe Anteile von Klassenwiederholern, ein geringeres Bildungsniveau des Elternhauses und hohe Anteile von Schülern aus Migrantenfamilien, in denen nicht Deutsch gesprochen wird. Dies spiegelt sich auch beim PISA-Leistungsvergleich wider. Die meisten baden-württembergischen und bayerischen Hauptschulen reichen bei der Lesekompetenz mit ihren mittleren Leistungswerten durchaus an das untere Leistungsniveau von Realschulen heran.13

Fortbestand kleiner Hauptschulen gefährdet – Schulträger vor großen Herausforderungen

Obwohl der demografische Trend in allen Bundesländern gegen die Hauptschule läuft und sich immer mehr Eltern von der Hauptschule abwenden, ist die Schließung von Schulstandorten meistens eine schwierige Entscheidung. So stehen die Schulträger künftig vor großen Herausforderungen. In Baden-Württemberg beispielsweise sind knapp zwei Drittel der rund 1 200 öffentlichen Hauptschulen einzügig oder wenig gegliedert. Rund 300 Hauptschulen haben weniger als die geforderte Mindestgröße von 85 Schülern. Viele dieser kleinen Hauptschulen liegen im ländlichen Raum.14

In den vergangenen Jahren konnte die Zahl der Hauptschulstandorte in Baden-Württemberg und den meisten anderen Bundesländern, die Hauptschulen haben, noch weitgehend erhalten bleiben. Lediglich in Rheinland-Pfalz sinkt die Zahl der Schulstandorte bereits seit den 90er-Jahren, weil hier Haupt- und Realschulen schrittweise zu Regionalschulen zusammengefasst werden. In Bayern werden die Auswirkungen des Schülerrückgangs bislang am deutlichsten sichtbar. Im Zeitraum 2000/01 bis 2007/08 sind hier rund 500 Hauptschulstandorte aufgelöst worden, was einen Verlust nahezu jedes 3. Standortes bedeutet. Besonders im ländlichen Raum wurden viele kleine Teilhauptschulen geschlossen und zu größeren Hauptschulen zusammengelegt.

Gerade in kleinen und ländlich geprägten Gemeinden stoßen Schulschließungen oftmals auf großes Unverständnis in der Bürgerschaft. Die Schule im Ort wird häufig als eine der letzten Einrichtungen angesehen, die auf keinen Fall auch noch schließen darf.15 Dabei mögen Erfahrungen mit einer rückläufigen Nahversorgung etwa durch die Schließung von Geschäften, Post- und Bankfilialen in der Vergangenheit eine Rolle spielen. Insofern kann eine Schulschließung für eine Gemeinde durchaus mehr bedeuten als längere Fahrzeiten zum nächsten Schulstandort.

Ein gelungenes Beispiel für eine behutsame Schulentwicklungsplanung findet sich in Freiburg im Breisgau. Nach einem intensiven Dialog mit den Lehrern und Eltern vor Ort wird die Hauptschule im Stadtteil Littenweiler aufgegeben. Die Beschlüsse von Stadtverwaltung und Schulkonferenz erfolgten einvernehmlich. Die Schülerzahl war zuletzt auf 74 gesunken und damit unter das Minimum von 85 Schülern, das für eine Hauptschule vom Kultusministerium und den kommunalen Landesverbänden in Baden-Württemberg empfohlen ist. Das Schulgebäude wird in Zukunft für die neue Ganztagesbetreuung der Grundschüler genutzt, was sicherlich auch die Akzeptanz der Entscheidung mit gefördert hat.16 Wie in Freiburg werden sich die Betroffenen künftig an vielen Orten in Deutschland über die Zukunft der Hauptschule verständigen müssen.

Kooperation und Aufwertung von Hauptschulen hier …

Die Landesregierungen sind bislang unterschiedliche Wege gegangen, um auf den Schülerrückgang und den Ansehensverlust von Hauptschulen zu reagieren. Grob lassen sich zwei verschiedene politische Herangehensweisen unterscheiden: die verstärkte Kooperation und Aufwertung von Hauptschulen unter Wahrung der eigenständigen Schulform einerseits sowie die Zusammenlegung von Haupt- und Realschulen zu neuen Schulformen andererseits.

Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen halten grundsätzlich an der Hauptschule als eigenständige Schulform fest. Als Antwort auf den Schülerrückgang wird in der Regel die Kooperation von Schulstandorten gefördert. Als Antwort auf den Ansehensverlust sollen die Hauptschulen aufgewertet werden und ihre berufsorientierte Ausrichtung sowie die Kooperation mit Berufsschulen und Betrieben verstärkt werden. Auch die Durchlässigkeit hin zur Mittleren Reife soll erhöht werden. Die Ausgestaltung der jeweiligen schulpolitischen Konzepte ist unterschiedlich.

In Baden-Württemberg sollen sich zwei- und mehrzügige Hauptschulen ab 2010 zu Werkrealschulen entwickeln. Die Werkrealschule umfasst 6 Schuljahre und vermittelt einen mittleren Abschluss, der dem Realschulabschluss gleichwertig ist. Angestrebt wird eine enge Kooperation der Werkrealschulen mit den Berufsfachschulen. Auch einzügige Hauptschulen können sich zusammenschließen und Werkrealschulen werden, wobei einzelne Klassen auch in Teilstandorten ausgelagert bleiben können. Dadurch soll auch in kleinen Gemeinden und ländlich geprägten Räumen eine möglichst wohnortnahe Schulversorgung sichergestellt werden.17

In Bayern sollen ab dem Jahr 2010 Hauptschulen mit 300 Schülern und mehr zu Mittelschulen werden können, die neben dem Hauptschulabschluss auch einen mittleren Schulabschluss anbieten sollen. Vorgesehen ist dabei ebenfalls eine enge Kooperation mit Berufsschulen, Betrieben und Arbeitsagentur. Kleinere Hauptschulen können sich zu Schulverbünden zusammenschließen, um Mittelschule zu werden.18

Nordrhein-Westfalen setzt einerseits ähnlich wie Baden-Württemberg und Bayern auf Zusammenschlüsse von Hauptschulen unter Erhalt von Teilstandorten. Andererseits ist auch die Gründung von sogenannten Verbundschulen mit Haupt- und Realschulzweigen möglich. Die Verbundschulen stehen dabei unter einheitlicher Leitung und sehen auch gemeinsame Lerngruppen vor. Seit der Neufassung des Schulgesetzes 2006 wurden bislang 13 neue Verbundschulen eingerichtet.19

Auch nach den Vorstellungen der niedersächsischen Landesregierung sollen Haupt- und Realschulen künftig verstärkt kooperieren. Bereits heute gibt es über 200 sogenannte zusammengefasste Haupt- und Realschulen, die zwar getrennte Schulzweige, aber eine einheitliche Leitung haben. An diesen Schulen soll es in Zukunft auch mehr gemeinsamen Unterricht geben, um auch insbesondere an kleineren Schulen alle Fächer angemessen abdecken zu können.20

Hessen dagegen setzt bislang weniger auf Schulkooperationen als vielmehr auf eine bessere Berufsorientierung und Imageverbesserung der Hauptschulen. Im Rahmen der Initiative »SchuB – Lernen und Arbeiten in Schule und Betrieb« werden Hauptschüler der Klassen 8 und 9 in kleineren Lerngruppen besonders gefördert. An 2 Tagen pro Woche arbeiten die Schüler in einem Betrieb. Das Modell soll auf alle Hauptschulen in Hessen übertragen werden.21

… Zusammenführung mit Realschulzweigen dort

Bremen, Hamburg, Berlin, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein gehen über Kooperationen hinaus. Die Hauptschulen werden mit Realschulen zu einer neuen Schulform zusammengeführt und somit als eigenständige Schulform abgeschafft. So richtet Bremen seit 2004 Sekundarschulen ein, an denen Haupt- und Realschulabschlüsse erworben werden können. Rheinland-Pfalz hat bereits seit 1992 die ersten Haupt- und Realschulen zu Regionalschulen zusammengefasst und will ab 2010 die letzten bestehenden Hauptschulen in die neuen »Realschulen plus« integrieren. Schleswig-Holstein hat sich ebenfalls zur Einführung von Regionalschulen entschlossen, ab 2010 soll die Zusammenführung von Haupt- und Realschulen beginnen. Berlin betreibt derzeit einen Modellversuch »Gemeinschaftsschule«, der ab 2010 in die geplante Einführung von Regionalschulen führen soll (Übersicht).

In Hamburg hat die Landesregierung beschlossen, die Haupt- und Realschulen zu neuen Stadtteilschulen zusammenzuführen, die beide Bildungsabschlüsse anbieten. Ferner soll die Zahl der Schulstandorte in den Stadtteilen reduziert werden.22 Bemerkenswerter noch als das Konzept ist die Vorgehensweise bei dieser Schulreform: 22 regionale Schulkonferenzen mit rund 2 000 beteiligten Lehrern, Eltern und Schülern haben das Reformvorhaben diskutiert und konnten eigene Empfehlungen einbringen. Wenngleich sich die Richtung des Konzepts nicht verändert hat, so konnten die Schulregionen doch in vielen Standort- und Einzelfragen Einfluss nehmen.23

Hauptschulen nicht ins Abseits stellen – Anschlüsse stärken, Vertrauen wieder gewinnen

Die Zusammenstellung der verschiedenen Ansätze zur Reform der Hauptschule zeigt: Die schulpolitischen Konzepte der Bundesländer sind im Detail vielfältig, sie liegen aber in der Zielrichtung gar nicht so weit auseinander. Alle Bundesländer wollen den Hauptschulabschluss grundsätzlich erhalten und aufwerten. Dabei geht es einerseits um eine Stärkung der Berufsorientierung und einen besseren Anschluss an den Arbeitsmarkt sowie andererseits um eine größere Durchlässigkeit zur Mittleren Reife.

Dies ist sicherlich auch das vorrangige Interesse der Eltern und Schüler. Welche Wege dorthin auch beschritten werden: Entscheidend wird sein, dass die Berufsperspektiven auch ohne Abitur und Realschulabschluss wieder besser werden und das Vertrauen der Eltern, Schüler, Unternehmen und Öffentlichkeit in die Schulen wiederhergestellt wird.

Insofern ist die Debatte um das »Auslaufmodell Hauptschule« gerade mit dieser Etikettierung nicht weiterführend.24 Die Stigmatisierung der Hauptschule als »Restschule«, »Problemschule« oder »Brennpunktschule« rückt sie in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit ins Abseits und erschwert alle Bemühungen um bessere Anschlüsse an die Berufsausbildung und weiterführende Bildungswege.

Schulfragen sind besonders auch Standortfragen

Was die Eltern, Schüler und Unternehmen vor Ort darüber hinaus interessieren dürfte, ist der Erhalt eines nahen Schulstandortes. Denn angesichts der stark rückläufigen Schülerzahlen und der erheblichen Zahl kleiner Hauptschulen wird wohl kein schulpolitisches Konzept ohne die Zusammenlegung von Schulstandorten auskommen.

Die Frage der Schulstandorte betrifft keineswegs nur die Fahrzeiten von Schülern, Lehrern und Eltern. Auch die örtlichen Unternehmen werden an nahen Schulstandorten interessiert sein. Sollen Praktika stärker in den Unterricht integriert werden (wie dies zum Beispiel Hessen mit wöchentlichen Betriebstagen vorsieht), wird es in der Praxis auch darauf ankommen, wie weit Wohnort, Schule und Unternehmen auseinander liegen. Eine intensive Kooperation von Schule und Wirtschaft wird immer auch durch die räumliche Nähe begünstigt.

Die Zukunft der Hauptschulen vor Ort mitgestalten

Angesichts der starken Betroffenheit vor Ort wird es auf ein behutsames Vorgehen bei den anstehenden Standortentscheidungen ankommen. Gerade in ländlich geprägten Räumen kommt den weiterführenden Schulen eine hohe Bedeutung zu. Insofern zeigt der Ansatz, auch kleinen einzügigen Hauptschulen durch Kooperationen und den Erhalt von Teilstandorten das Überleben zu ermöglichen, durchaus gangbare Lösungswege auf.

Im Einzelfall gilt es, einen Ausgleich zu finden zwischen den berechtigten örtlichen Interessen und übergeordneten Erwägungen der Schulentwicklungsplanung. Die Schulinfrastruktur ist auch Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge und daher mit dem Ziel verbunden, gleichwertige Lebensverhältnisse im ganzen Land zu schaffen.

Um die Hauptschulen und die verbleibenden Hauptschulzweige auch jenseits von Strukturfragen weiter voranzubringen, kommt es ebenfalls darauf an, die Qualität des Schulangebots weiter zu steigern und die Anschlüsse an die Berufsausbildung und weiterführende Bildungswege zu verbessern.

Ein mögliches Instrument hierfür und zugleich ein Forum zur Mitgestaltung durch die Akteure vor Ort können regionale Schulkonferenzen sein, wie sie in Hamburg durchgeführt wurden. Auch in Bayern sollen regionale Dialogforen entstehen, in denen Schulleiter, Lehrer, Eltern, Bürgermeister und Unternehmer vor Ort über die Weiterentwicklung der Schulen beraten.25 Auch die »regionalen Bildungslandschaften« und »Bildungsnetzwerke«, die sich in vielen Bundesländern zusammenfinden, können die Zukunft der Hauptschule verstärkt zum Thema machen.

Die ersten Erfahrungen der »Bildungsregionen« Freiburg im Breisgau und Ravensburg sind ermutigend. Durch die Zusammenarbeit von Stadtverwaltung, Arbeitsagentur, Schulleitern, Lehrkräften, Unternehmen, Verbänden und weiteren Bildungsträgern entstand in Freiburg beispielsweise das Konzept »Erfolgreich in Ausbildung«, das für alle Freiburger Hauptschüler der Klassen 8 und 9 eine vertiefende berufliche Orientierung vorsieht und langfristige Kooperationen zwischen den Schulen und Betrieben anstrebt. Im Landkreis Ravensburg hat sich die Zusammenarbeit inzwischen fest institutionalisiert. Zweimal jährlich kommen die relevanten Bildungsakteure aus dem Landkreis zu Regionalkonferenzen zusammen. Die Gründung weiterer regionaler Bildungslandschaften wird vom Land Baden-Württemberg im Rahmen der »Qualitätsoffensive Bildung« gefördert.26

1 Statistische Ämter des Bundes und der Länder: Demografischer Wandel in Deutschland, Heft 3, Auswirkungen auf Kindertagesbetreuung und Schülerzahlen im Bund und in den Ländern, Wiesbaden 2009.

2 Schwarz-Jung, Silvia: »Grundschulempfehlung und Elternwunsch: Nicht immer stimmen sie überein«, in: »Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 5/2009«

3 In die Berechnung der Durchschnittswerte wurden der Vergleichbarkeit wegen nur die Bundesländer einbezogen, die gegenwärtig noch Hauptschulen haben.

4 Vgl. Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder: Vorausberechnung der Schüler- und Absolventenzahlen 2005 bis 2020, Bonn 2006.

5 Niedersachsen hat zum Schuljahr 2004/05 die schulformübergreifende Orientierungsstufe in den Klassen 5 und 6 abgeschafft, wodurch die Zahl der Hauptschüler kurzfristig anstieg, bevor dann ein deutlicher Schülerrückgang eingesetzt hat.

6 Um einen einheitlichen Vergleichsmaßstab herzustellen, wurde die Zahl der Hauptschüler auf alle Kinder im Alter von 10 bis unter 16 Jahren bezogen, obwohl keineswegs alle Hauptschüler die 10. Klasse besuchen.

7 Vgl. Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus: Schüler- und Absolventenprognose 2009, München 2009.

8 Brachat-Schwarz, Werner/Schwarz-Jung, Silvia/Wolf, Rainer: »Zur voraussichtlichen Entwicklung der Schülerzahlen an allgemeinbildenden Schulen bis 2015«, in: »Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 1/2008«

9 Lediglich in Berlin ist der Anteil der Hauptschulabschlüsse leicht gestiegen, weil hier ab dem Schuljahr 2003/04 auch die Teilnahme an Berufsvorbereitungslehrgängen mit zu den Hauptschulabschlüssen gezählt wird.

10 Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung unterscheidet 4 zusammengefasste Kreistypen: Kernstädte, verdichtetes Umland, ländliches Umland und ländlicher Raum (Stand 2008).

11 Für die Abkehr von der Hauptschule durch ein verändertes Schulwahlverhalten wurde folgender Indikator berechnet: ((Hauptschüler je 100 Kinder im Alter von 10 bis unter 16 Jahren im Schuljahr 2007/08) minus (Hauptschüler je 100 Kinder im Alter von 10 bis unter 16 Jahren im Schuljahr 2004/05)) geteilt durch (Hauptschüler je 100 Kinder im Alter von 10 bis unter 16 Jahren im Schuljahr 2004/05).

12 Schwarz-Jung, Silvia: »Grundschulempfehlung und Elternwunsch: Nicht immer stimmen sie überein«, in: »Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 5/2009«

13 Vgl. Trautwein, Ulrich/Baumert, Jürgen/Maaz, Kai: Hauptschulen = Problemschulen?, in: Aus Politik und Zeitgeschichte 28/2007, S. 3 ff.

14 Vgl. Landtag von Baden-Württemberg, Drucksache 14/2953 vom 9. Juli 2008. Schwarz-Jung, Silvia: »Hauptschulen in Baden-Württemberg im Schuljahr 2006/07 eine Zusammenstellung der Fakten«, in: »Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 8/2007«

15 »Kurze Wege für kurze Beine« und »Mit der Schule stirbt das Dorf« sind Slogans, mit denen Eltern- und Bürgerinitiativen derzeit in Nidda, Florstadt, Schwalmstadt und anderen Kommunen in Hessen für den Erhalt ihrer Schule eintreten. Vgl. www.lasst-die-schule-im-dorf.de

16 Vgl. den Bericht »Auslaufmodell Hauptschule« in der Badischen Zeitung vom 15. November 2008.

17 Vgl. Landtag von Baden-Württemberg, Drucksache 14/4680 vom 25. Juni 2009 und Drucksache 14/4831 vom 30. Juli 2009.

18 Vgl. Pressemitteilung Nr. 132 des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus vom 30. Juni 2009.

19 Vgl. Presseinformation vom Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen vom 22. Dezember 2008.

20 Vgl. Niedersächsisches Kultusministerium: Bildungsland Niedersachsen – Erfolge und Herausforderungen, Hannover 2009.

21 Vgl. Pressemitteilung des Hessischen Kultusministeriums vom 16. November 2007.

22 Darüber hinaus sollen die Grundschulen zu Primarschulen entwickelt werden, die einen gemeinsamen Unterricht bis Klasse 6 vorsehen.

23 Vgl. Die Hamburger Schulreform

24 Vgl. zum Beispiel »Abschied von der Hauptschule«, in: Welt Online vom 8. März 2007; »Hauptschulen – Ein Auslaufmodell«, in: Die Zeit vom 4. Oktober 2007; »Auslaufmodell Hauptschule«, in: Focus Schule Online vom 9. Mai 2008; »Ende der Hauptschule in Sicht«, in: Taz.de vom 19. Januar 2009.

25 Vgl. Pressemitteilung Nr. 112 des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus vom 27. Mai 2009.

26 Vgl. Impulsprogramm Bildungsregionen