:: 266/2019

Pressemitteilung 266/2019

Baden-Württemberg: Männer sind in der Unterzahl

Geringster Männeranteil in Freiburg im Breisgau, höchster in Karlsruhe

Am 31. Dezember 2018 hatte Baden-Württemberg rund 11,07 Millionen (Mill.) Einwohner. Zu diesem Stichtag lag die Zahl der Männer im Südwesten um etwa 66 000 niedriger als die der Frauen; der Männeranteil an der Gesamtbevölkerung betrug damit 49,7 %, so das Statistische Landesamt.1

Für den höheren Anteil der Frauen an der Gesamtbevölkerung ist deren höhere Lebenserwartung entscheidend: Ein neugeborenes Mädchen kann heute in Baden-Württemberg auf eine durchschnittliche Lebenserwartung von 84 Jahren hoffen, bei den Jungen sind es im Schnitt 79,5 Jahre und damit 4,5 Jahre weniger. Allerdings hat sich die Lebenserwartung der Männer in den letzten Jahrzehnten etwas an die der Frauen angenähert – mit der Konsequenz, dass sich auch die Geschlechterproportion immer stärker angeglichen hat.

Dass die Männer zahlenmäßig unterrepräsentiert sind, ist dagegen nicht auf die langfristige Zuwanderung zurückzuführen. In den vergangenen Jahrzehnten sind praktisch gleich viele Frauen und Männer aus dem Ausland oder aus dem übrigen Bundesgebiet in den Südwesten gezogen, seit 1975 per Saldo jeweils knapp 1 Mill.2

Allerdings ist das männliche Geschlecht nicht in allen Altersklassen in der Unterzahl: Bei den Kindern und Jugendlichen sowie im jüngeren und mittleren Erwachsenenalter dominieren in beinahe allen Altersjahren zahlenmäßig die Männer. Ursache für diese Dominanz in den jüngeren Jahren ist vor allem, dass regelmäßig mehr Jungen als Mädchen geboren werden: In Baden-Württemberg wie auch in Deutschland insgesamt stehen 1 000 Mädchengeburten immerhin rund 1 050 Geburten von Jungen gegenüber.

Ab der Altersgruppe der 58-Jährigen sind die Frauen ausnahmslos stärker vertreten, wobei diese zahlenmäßige Dominanz mit zunehmendem Alter immer ausgeprägter wird: Unter den 60- bis unter 80-Jährigen sind »nur« knapp 53 % Frauen, bei den 80-Jährigen und Älteren dagegen bereits gut 61 % – und zwar nicht nur wegen ihrer höheren Lebenserwartung, sondern auch aufgrund der einschneidenden Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs, als erheblich mehr Männer als Frauen infolge des Krieges ums Leben kamen.

Innerhalb des Landes zeigen sich Unterschiede bei der Geschlechterproportion der Bevölkerung, die aber beim Vergleich der 44 Stadt- und Landkreise relativ moderat ausfallen. Anteilsmäßig am meisten Frauen gibt es in den Stadtkreisen Freiburg im Breisgau (52,3 %) und Baden-Baden (52,0 %). Am geringsten ist der Frauenanteil im Stadtkreis Karlsruhe (48,8 %) sowie im Hohenlohe- und im Alb-Donau-Kreis (jeweils 49,5 %).

Deutlich größer ist die Spannweite bei den 1 101 Gemeinden des Landes. Den mit Abstand höchsten Frauenanteil gibt es derzeit mit 60 % in Untermarchtal (Alb-Donau-Kreis), den geringsten in den ebenfalls kleinen Gemeinden Bubsheim (Landkreis Tuttlingen) und Beuron (Landkreis Sigmaringen) mit jeweils rund 45 %.

1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit werden alle Personen männlichen bzw. weiblichen Geschlechts vereinfacht als „Männer“ bzw. „Frauen“ bezeichnet.

2 In den Jahren 2010 bis 2017 kamen allerdings deutlich mehr Männer als Frauen nach Baden-Württemberg; dagegen war es vor allem in den 1990er-Jahren und im ersten Jahrzehnt dieses Jahrtausends noch umgekehrt, und auch im vergangenen Jahr war das Wanderungsplus bei den Frauen wieder etwas größer als das der Männer.

Schaubild 1: Bevölkerung in Baden-Württemberg am 31.12.2018 nach Altersjahren und Geschlecht
Schaubild 1: Bevölkerung in Baden-Württemberg am 31.12.2018 nach Altersjahren und Geschlecht
Tabelle 1
Bevölkerung in Baden-Württemberg am 31.12.2018 nach Altersjahren und Geschlecht
AltersjahreBesetzungsstärke
männlichweiblichDifferenz
Anzahl

Datenquelle: Bevölkerungsfortschreibung.

055.47953.122−2.357
156.00053.322−2.678
256.21953.135−3.084
353.80652.050−1.756
453.37850.045−3.333
551.63948.614−3.025
650.78148.013−2.768
749.81647.445−2.371
851.46248.578−2.884
950.79548.303−2.492
1052.06549.640−2.425
1152.10749.991−2.116
1251.79349.129−2.664
1352.76550.229−2.536
1454.16450.880−3.284
1554.62150.783−3.838
1655.74051.960−3.780
1757.24753.126−4.121
1861.71556.726−4.989
1965.97058.489−7.481
2068.72661.306−7.420
2172.21664.293−7.923
2272.04064.342−7.698
2371.76864.056−7.712
2472.90265.289−7.613
2575.12667.526−7.600
2676.10467.815−8.289
2777.39870.380−7.018
2881.17373.718−7.455
2979.36671.997−7.369
3080.86973.142−7.727
3177.48770.861−6.626
3276.25470.850−5.404
3373.68668.476−5.210
3472.95968.353−4.606
3571.62868.652−2.976
3673.20770.210−2.997
3772.31470.157−2.157
3872.46170.789−1.672
3967.70267.094−608
4066.45665.244−1.212
4166.13864.915−1.223
4266.44364.956−1.487
4364.90564.185−720
4465.98265.999+17
4565.67465.541−133
4671.02370.665−358
4776.67575.492−1.183
4879.50478.547−957
4985.51583.610−1.905
5089.15387.472−1.681
5191.29688.801−2.495
5292.96090.668−2.292
5392.77789.754−3.023
5493.89790.912−2.985
5592.41989.733−2.686
5688.91586.883−2.032
5786.23385.928−305
5882.97983.614+635
5979.57279.828+256
6075.23775.653+416
6172.54073.322+782
6269.74671.857+2.111
6365.38068.174+2.794
6461.75266.564+4.812
6558.59664.143+5.547
6658.04763.778+5.731
6756.09561.538+5.443
6855.51062.040+6.530
6954.54760.230+5.683
7050.31654.757+4.441
7146.04251.012+4.970
7239.55544.515+4.960
7333.18238.267+5.085
7442.88149.485+6.604
7542.10550.206+8.101
7641.44548.404+6.959
7747.74858.813+11.065
7848.58060.791+12.211
7946.36559.187+12.822
8041.03254.332+13.300
8136.57848.577+11.999
8233.26945.370+12.101
8329.48041.384+11.904
8424.36935.657+11.288
8518.48728.137+9.650
8616.06026.020+9.960
8714.28023.983+9.703
8812.60622.681+10.075
8910.05819.539+9.481
90 und älter28.34173.791+45.450
Tabelle 2
Bevölkerung in den Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs am 31.12.2018 nach Geschlecht
Stadtkreis (SKR),
Landkreis (LKR)
Land
Bevölkerung insgesamtDavon
MännerFrauen
Anzahl%Anzahl%

Datenquelle: Bevölkerungsfortschreibung.

Stuttgart (SKR)634.830317.13950,0317.69150,0
Böblingen LKR)391.640194.98949,8196.65150,2
Esslingen (LKR)533.859266.78350,0267.07650,0
Göppingen (LKR)257.253128.09349,8129.16050,2
Ludwigsburg (LKR)543.984269.96149,6274.02350,4
Rems-Murr-Kreis (LKR)426.158210.86149,5215.29750,5
Heilbronn (SKR)125.96063.52750,462.43349,6
Heilbronn (LKR)343.068172.38250,2170.68649,8
Hohenlohekreis (LKR)112.01056.55050,555.46049,5
Schwäbisch Hall (LKR)195.86198.31450,297.54749,8
Main-Tauber-Kreis (LKR)132.32165.92349,866.39850,2
Heidenheim (LKR)132.47266.09249,966.38050,1
Ostalbkreis (LKR)314.002156.48049,8157.52250,2
Baden-Baden (SKR)55.12326.44248,028.68152,0
Karlsruhe (SKR)313.092160.42951,2152.66348,8
Karlsruhe (LKR)444.232221.33949,8222.89350,2
Rastatt (LKR)231.018114.79749,7116.22150,3
Heidelberg (SKR)160.35577.11248,183.24351,9
Mannheim (SKR)309.370154.27349,9155.09750,1
Neckar-Odenwald-Kreis (LKR)143.53572.05750,271.47849,8
Rhein-Neckar-Kreis (LKR)547.625269.31749,2278.30850,8
Pforzheim (SKR)125.54261.69949,163.84350,9
Calw (LKR)158.39779.51450,278.88349,8
Enzkreis (LKR)198.90598.74449,6100.16150,4
Freudenstadt (LKR)117.93558.89849,959.03750,1
Freiburg im Breisgau (SKR)230.241109.82947,7120.41252,3
Breisgau-Hochschwarzwald (LKR)262.795129.64149,3133.15450,7
Emmendingen (LKR)165.38381.77249,483.61150,6
Ortenaukreis (LKR)429.479214.22149,9215.25850,1
Rottweil (LKR)139.45569.76750,069.68850,0
Schwarzwald-Baar-Kreis (LKR)212.381105.54249,7106.83950,3
Tuttlingen (LKR)140.15270.45250,369.70049,7
Konstanz (LKR)285.325139.04648,7146.27951,3
Lörrach (LKR)228.639111.98149,0116.65851,0
Waldshut (LKR)170.61984.58749,686.03250,4
Reutlingen (LKR)286.748142.23249,6144.51650,4
Tübingen (LKR)227.331110.79548,7116.53651,3
Zollernalbkreis (LKR)188.93593.80849,795.12750,3
Ulm (SKR)126.32962.66049,663.66950,4
Alb-Donau-Kreis (LKR)196.04799.04150,597.00649,5
Biberach (LKR)199.742100.63450,499.10849,6
Bodenseekreis (LKR)216.227106.54449,3109.68350,7
Ravensburg (LKR)284.285141.77749,9142.50850,1
Sigmaringen (LKR)130.87365.64950,265.22449,8
Baden-Württemberg11.069.5335.501.69349,75.567.84050,3