:: 208/2022

Pressemitteilung 208/2022

Baden-Württemberg: Immer mehr ältere Menschen

Zahl der 65-Jährigen und Älteren könnte bis 2040 um etwa 660 000 zunehmen – steigende Herausforderungen für die Rentenversicherung

In Baden-Württemberg lebten Ende 2020 rund 2,29 Millionen (Mill.) Personen, die 65 Jahre oder älter waren. Die Zahl der älteren Frauen und Männer im Land hat damit seit der Jahrtausendwende um 37 % zugenommen, während die gesamte Einwohnerzahl »nur« um 5 % angestiegen ist. Bereits bis zum Jahr 2030 könnte sich die Zahl der Menschen im Alter von 65 und mehr Jahren nochmals um etwa 420 000 (+19 %) erhöhen, bis 2040 sogar um rund 660 000 (+29 %), so das Statistische LandesamtS1. Der Anteil dieser Altersgruppe an der Gesamtbevölkerung wird dadurch von derzeit 21 % bis 2040 auf voraussichtlich 26 % ansteigen.

Diese Entwicklung hin zu immer mehr älteren Menschen ist vor allem auf die Altersstruktur der Bevölkerung, aber auch auf die stetig steigende Lebenserwartung zurückzuführen: Ein neugeborener Junge kann heute in Baden-Württemberg auf eine durchschnittliche Lebenserwartung von knapp 80 Jahren hoffen, ein neugeborenes Mädchen sogar auf etwas mehr als 84 Jahre. Damit liegt die Lebenserwartung Neugeborener nach Angaben des Statistischen Landesamtes um knapp zehn Jahre bei den Frauen bzw. um gut elf Jahre bei den Männern höher als Anfang der 1970er-Jahre.

Die steigende Zahl älterer Menschen im Südwesten wird nicht zuletzt für die Rentenversicherungssysteme weitere Herausforderungen mit sich bringen. Denn der Zahl potentieller Rentenempfängerinnen und Rentenempfängern steht längerfristig eine abnehmende Bevölkerungszahl im erwerbsfähigen Alter gegenüber: Derzeit kommen 34 Personen im Alter von 65 und mehr Jahren auf 100 Personen im Alter von 20 bis unter 65 Jahre, die vereinfacht der Bevölkerung im Erwerbsalter zugerechnet werden können. 1990 gab es allerdings lediglich 22 Ältere je 100 Personen im erwerbsfähigen Alter. Bis zum Jahr 2030, wenn die geburtenstarken Jahrgänge der frühen 1960er-Jahre (»Babyboomer«) überwiegend aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sein werden, könnte dieser so genannte Altenquotient auf 43 und bis zum Jahr 2040 sogar auf 47 ansteigenS2.

Diese Berechnungen zeigen, welche großen Herausforderungen auf die Rentenversicherung aufgrund der demografischen Entwicklung zukommen werden. Allerdings ist bei einer Bewertung dieser Entwicklung zu bedenken, dass die tatsächlichen, ökonomischen »Belastungen« der erwerbsfähigen Bevölkerung aller Voraussicht nach weniger stark zunehmen dürften: Zum einen ist zu erwarten, dass vor allem die Erwerbsbeteiligung der Frauen auch künftig weiter ansteigen wird. Zum anderen wird sich die Zahl älterer Menschen, die erwerbstätig sein werden, aller Voraussicht nach erhöhen.

Schaubild 1: Bevölkerung im Alter von 65 und mehr Jahren in Baden-Württemberg
Schaubild 1: Bevölkerung im Alter von 65 und mehr Jahren in Baden-Württemberg
Schaubild 2: Entwicklung des Altenquotienten in Baden-Württemberg
Schaubild 2: Entwicklung des Altenquotienten in Baden-Württemberg
Tabelle 1
Entwicklung der Bevölkerung in Baden-Württemberg nach ausgewählten Altersgruppen
Jahr1)Bevölkerung insgesamtDarunter im Alter von … bis unter … JahrenAltenquotient2)
20–6565 u. älter
Mill.Anzahl

1) 1990 bis 2020: Ergebnisse der Bevölkerungsfortschreibung; 2030 und 2040: Ergebnisse der Bevölkerungsvorausberechnung auf Basis 2020 (Obere Variante).

2) Auf 100 Personen im Alter von 20 bis unter 65 Jahren kommen … Personen im Alter von 65 und mehr Jahren.

19909,826,281,4022
200010,526,521,6726
201010,756,532,0932
202011,106,712,2934
203011,266,352,7143
204011,426,282,9547