Pressemitteilung 286/2018
Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Land auf neuem Höchststand
Photovoltaik stärkster Energieträger unter den Erneuerbaren
Im Jahr 2017 wurden in Baden-Württemberg rund 60 444 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt. Dies bedeutet einen Rückgang von 3,6 % gegenüber dem Vorjahr. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Landesamtes wurde der Strom zu 27,1 % aus regenerativen Energien erzeugt. Damit lag der Anteil der Erneuerbaren im Land so hoch wie noch nie. Während die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ein Plus von 3,4 % verzeichnete, ging die Erzeugung aus konventionellen Energieträgern gegenüber 2016 merklich zurück (- 5,9 %).
Erheblich weniger Strom wurde 2017 aus Kernenergie erzeugt (- 15,3 %). Mit einem Anteil an der Bruttostromerzeugung von 30,4 % blieb die Kernenergie zwar weiterhin stärkster Energieträger im Strommix Baden-Württembergs, jedoch auf einem Tiefstand – geringer lag ihr Anteil zuletzt 1980 mit 30,1 %. Auch die Erzeugung aus Steinkohle ging gegenüber dem Vorjahr zurück (- 2,9 %). Sie kam auf einen Anteil an der Bruttostromerzeugung von 29,3 %. Ein erheblicher Zuwachs zeigte sich 2017 hingegen bei der Stromerzeugung aus Erdgas (+ 23,4 %), das einen Anteil von 7,7 % erreichte. Weitere 5,5 % des Stroms wurden aus sonstigen konventionellen Energieträgern gewonnen. Dazu gehören unter anderem Heizöl, Braunkohle, Flüssiggas, Raffineriegas oder Pumpspeicherwasserkraftwerke ohne natürlichen Zufluss.
Die erneuerbaren Energieträger zusammen rangierten auch 2017 auf dem dritten Platz im baden-württembergischen Strommix. Am meisten erneuerbarer Strom wurde in den Photovoltaikanlagen des Landes erzeugt. Mit einem Plus von 5,6 % gegenüber dem Vorjahr stieg ihr Anteil an der Bruttostromerzeugung insgesamt auf 8,2 %. An zweiter Position im Mix der erneuerbaren Energien stand die Biomasse mit einem Anteil von 8,0 % an der Gesamtbruttostromerzeugung. Die Stromerzeugung in den Laufwasser- und Speicherwasserkraftwerken Baden-Württembergs verzeichnete gegenüber dem Vorjahr ein deutliches Minus von 9,4 %. Mit einem Anteil von 7,3 % lag die regenerative Wasserkraft an dritter Stelle im erneuerbaren Strommix. Die Erzeugung aus Windkraft legte hingegen erneut kräftig zu (+ 60,5 %). Ihr Anteil an der Bruttostromerzeugung erreichte 3,3 %, 2016 waren es noch 2,0 %.
Bruttostromerzeugung in Baden-Württemberg seit 2016 und 2017 nach Energieträgern*) | |||
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Energieträger | 2016 | 2017 | Veränderung 2017 gegenüber 2016 |
Mill. kWh | % | ||
*) 2017 vorläufige Ergebnisse. 1) Pumspeicherwasserkraftwerke ohne natürlichen Zufluss, Abfall nicht biogen, Heizöl, Flüssiggas, Raffineriegas, Dieselkraftstoff, Petrolkoks, Braunkohlen und sonstige Energieträger. 2) Einschließlich natürlichem Zufluss aus Pumpspeicherwasserkraftwerken. 3) Biogas, feste und flüssige biogene Stoffe, Abfall biogen, Klärschlamm. Einschließlich Bruttostromerzeugung aus Klärgas in Industriekraftwerken. Datenquelle: Energiestatistiken nach EnStatG, eigene Berechnungen. © Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2018 | |||
Kernenergie | 21.711 | 18.395 | −15,3 |
Steinkohle | 18.228 | 17.695 | −2,9 |
Erdgas | 3.755 | 4.632 | +23,4 |
Sonstige Energieträger1) | 3.114 | 3.320 | +6,6 |
Erneuerbare Energieträger | 15.863 | 16.402 | +3,4 |
davon | |||
Laufwasser und Speicherwasser2) | 4.850 | 4.396 | −9,4 |
Windkraft | 1.235 | 1.982 | +60,5 |
Photovoltaik | 4.719 | 4.984 | +5,6 |
Biomasse3) | 4.857 | 4.834 | −0,5 |
Sonstige erneuerbare Energieträger | 203 | 207 | +2,1 |
Insgesamt | 62.671 | 60.444 | −3,6 |
Anteile in % | |||
Kernenergie | 34,6 | 30,4 | x |
Steinkohle | 29,1 | 29,3 | x |
Erdgas | 6,0 | 7,7 | x |
Sonstige Energieträger1) | 5,0 | 5,5 | x |
Erneuerbare Energieträger | 25,3 | 27,1 | x |
davon | |||
Laufwasser und Speicherwasser2) | 7,7 | 7,3 | x |
Windkraft | 2,0 | 3,3 | x |
Photovoltaik | 7,5 | 8,2 | x |
Biomasse3) | 7,8 | 8,0 | x |
Sonstige erneuerbare Energieträger | 0,3 | 0,3 | x |
Insgesamt | 100 | 100 | x |